Schnecke hat weiße Stellen und sehr dünnen Gehäuserand

[Annika]

Hallo,

ich habe seit einem Monat drei semiadulte Achatina fulica.

Nun macht mir eine Schnecke besondere Sorgen. Sie bekommt weiße Stellen am Häuschen und der Gehäuserand ist sehr dünn und rissig. Die anderen beiden haben das auch, aber nicht so extrem.

Ich füttere die Schnecken mit Gemüse und Sepia. Nichts exotisches. Als Bodengrund benutze ich Kokoshumus (ca 25 Liter) den ich mit 2 1/2 großen Kaffetassen voll Kalk aufgekalkt habe.

Könnte es sein, dass die Schnecken zu wenig Kalk bekommen? Sollte ich vielleicht einmal die Woche einen Kalkbrei ansetzen? Kan n mir das irgendwie nicht erklären.

Hier das Bild. Danke schon mal für Eure Hilfe.

Liebe Grüße Annika



Hier sind jetzt bessere Bilder!!!






2 verlinkte Bilder gefunden.
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[Birte]

Hallo Annika,
das Bild ist leider total verzerrt, da ist es etwas schwer zu erkennen, was du eigentlich meinst.

Fressen deine Schnecken denn von der Sepia? Eigentlich sollte das dann als Kalkquelle völlig ausreichen.
Es ist übrigens völlig normale dass der Wachstumsrand wenn er neu ist ganz weich ist, die Schichten werden von der Schnecke dann später verdickt. Solange ist der Gehäuserand sehr empfindlich und kann leicht abbrechen.

[Elfi]

Hallo, das sieht genauso aus, wie bei meinen Schnecken damals... guck mal in meinen Beitrag, vielleicht hilft Dir das weiter. Einen dünnen Gehäuserand hatten meine allerdings nicht - zumindest nicht unnormal dünn. Dünner als normal ist der Rand ja im Wachstum sowieso.
Anbei noch ein Bild - ich denke mal bei Dir sieht´s genauso aus ...

[Annika]

Danke schon mal für die Hilfe.

Leider habe ich hier keinen so guten Tierarzt. Kannst du mir bitte genau beschreiben, wie ich die Behandlung durchführen muss und wie lange.

Muss die Schnecke komplett in der Lösung gebadet werden oder nur das Häuschen etc etc.

Wäre dir für eine Antwort sehr dankbar.

Liebe Grüße Annika

[Elfi]

Also zunächst mal weiß ich nicht, ob Du dieses Acridin-Pulver anderswo als beim Tierartz bekommst - insofern denke ich, Du musst da sowieso hin. Dann würde ich ihn bitten, mit einem Skalpell ganz vorsichtig etwas vom Gehäuse abzuschaben, so, dass er die Schnittstelle vom Streifen zum normalen Haus erwischt (nicht direkt am Wachstumsrand, der ist zu fragil), möglichst eine frische Stelle, also schon recht weit zum Wachstumsrand hin.
Unter dem Mikroskop müsste er dann Bakterien sehen können.
Dann Acridin mitnehmen. Das musst Du in Wasser lösen (da reicht schon ganz wenig). Ich habe jeden Tag Neues angemischt, Farbe so richtig schön pipigelb. Vorsicht mit der kleidung, das färbt!
Ich habe zunächst Mullbinden in die Lösung gelegt und schön durchweichen lassen. Dann habe ich die Schnecken in der Lösung gebadet. Damit ich nicht soviel Wasser anmischen musste, habe ich sie immer gedreht. Ich habe sie dabei auch komplett mit der Lösung abgerieben, das Bad ansich aber recht kurz gehalten. Dann habe ich die Häuschen mit den getränkten Mullbinden bandagiert und die auch ca 10 Minuten draufgelassen. Das Acridin sollte nämlich eine Weile einwirken können und die Schnecken können zum einen nicht ewig in dem Bad rumliegen, zum anderen soll ja in erster Linie das Gehäuse behandelt werden und nicht der Weichkörper.
Das ganze dreimal täglich, knapp zwei Wochen lang. Die Symptome waren zwar deutlich früher verschwunden, aber mein Doc hatte mir das so empfohlen. Möglicherweise reicht aber auch schon eine Woche. Die Schneckenhäuser werden etwas gelb, vor allem die kranken Stellen, aber das gibt sich wieder.
Die Stellen, die schon "kaputt " sind, bleiben kaputt. Du wirst also immer kleine "Schönheitsfehler" haben. Aber die Stellen wachsen nicht mehr weiter. Anfangs wirst Du noch eine Art Streifen sehen, der bis zum Mantel runterreicht (wie von einem ganz dünnen Fineliner), der verschwindet aber dann auch.
WENN es auch eine Bakterielle Infektion sein sollte, dann wirst Du schon am zweiten oder dritten Tag (je nachdem, wie schnell die Schnecken wachsen) sehen, dass die Streifen verschwinden.
Viel Erfolg und ich bitte auf jeden Fall um Rückmeldung.

[Annika]

Hallo Elfi und Birte,

ich hatte heute Abend einen Termin beim Tierarzt. Nachdem die Sprechstundenhilfe bei meinem Tierarzt meinte, dass die sich überhaupt nicht mit Schnecken auskennen, habe ich einen Termin bei einem reptilienerfahrenen Tierarzt gemacht. Das geht ja zumindest schon mal in eine ähnliche Richtung wie die Schnecks.

Dem Tierarzt waren Achatschnecken zumindest bekannt. Er meinte, dass es sich entweder um Bakterien oder um Pilze handeln würde. Er nahm dann eine Probe vom Häuschen um eine Kultur anzulegen. Nächste Woche wollen die sich noch mal melden. In der Zwischenzeit soll ich Gentianaviolet mit einem Wattestäbchen auf das Häuschen tupfen. Besonders natürlich an den betroffenen Stellen und auch die anderen Schnecken mitbehandeln.

Also warte ich bis nächste Woche. Ich kann das natürlich nicht genau beurteilen, da man den Mediziniern ja auch nur vor den Kopf gucken kann, aber ich hatte schon das Gefühl, dass er Ahnung hat. Wird man ab noch sehen.

Ich werde weiter berichten.

Vielen Dank noch mal Elfi für deine Hilfe und dass du mich ermutigt hast doch einen Tierarzt aufzusuchen.

Liebe Grüße Annika

[Elfi]

Hallo Annika, ich finde es gut, dass Du gegangen bist! Mit blöden Blicken muss man zwar rechnen, aber ich denke ein guter Tierarzt wird auch immer bestrebt sein, neue Erfahrungen zu machen.
Da sich sowieso annähernd niemand wirklich auskennt, kann man nur sein Bestes geben und an Erfahrung dazugewinnen.
Eine Kultur hat mein Arzt nicht angelegt, er war sich nach der Mikroskopischen Untersuchung ziemlich sicher, dass es Bakterien sind. Wir hatten aber auch die Option - falls das Acridin nicht wirkt - weitere Untersuchungen anzustellen.
Ich bin auf jeden fall sehr gespannt, was bei Dir herauskommt. Und ich würde - wenn Das Mittel der Schnecke bzw. dem Weichkörper nicht schadet - den Mantelrand mitbehandeln.
Wenn Du mal googelst, dann wirst Du "unser" Gehäuseproblem zigmal finden - ohne Lösungsansatz. Heißt dann immer nur: Mehr Kalk, Mantel verletzt, Haltungsfehler ... wäre doch toll, wenn man dieses Problem endlich lösen könnte.
Es sind doch alle unglücklich, wenn mit den Schnecken was nicht stimmt und jeder will helfen. Wenn Du jetzt einen genauen Befund bekommst, dann hilfst Du nicht nur Deinen Hörnchenträgern, sondern auch noch vielen anderen.
Und falls alle Stricke reißen: das Acridin hilft auch

[Elfi]

Hallöli, ich nochmal ...
habe gerade mal gegoogelt: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php ... anaviolett
Demnach würde ich dann doch nicht auf den Mantelsaum gehen, da steht nämlich auch was von "austrocknend" und das ist bei Schnecken ja eher Kontraproduktiv ...

[Fusselnase]

Hallo,

ich habe nicht wirklich etwas zu diesen Wachstumsproblemen beizutragen, wollte aber mal anmerken, dass ich es toll finde, dass ihr solche Probleme nicht einfach als gegeben oder genetisch bedingt hinnehmt, sondern nach möglichen Lösungen sucht bzw. gesucht habt. Vielen Dank für diesen interessanten Thread

Eine Frage zu dem Geschabsel: ich würde annehmen, dass man bei solchen Abstrichen stets über Bakterien stolpert, Schnecken sind ja keine besonders reinlichen Tiere und in Rillen und Unebenheiten kann sich schnell Bakterienfutter festsetzen, das dann auch Bakterienkolonien beherbergen wird. Hat sich dein Tierarzt dazu geäußert, warum er die Stäbchen für bedenklich hält und worauf man den eigenen TA im Fall der Fälle hinweisen könnte? Oder war das Medikament ein Schuss ins Blaue, weil man eh kaum weitere Möglichkeiten gehabt hätte?

[Annika]

Mein Tierarzt hat mich heute Abend doch noch angerufen.

Er meinte, die Bakterien, die in der Kultur zu sehen seien, sind zwar in einem gewissen Maße normal für Terrarientiere, aber in dem Maße, wie die in unserer Kultur waren, wäre es schon auffällig.

Er meinte, ich könnte das Humus auswechseln um die Keime zu minimieren, damit sich die Schnecken besser regenerieren können und ich solle auf jeden Fall darauf achten, das Substrat nicht zu feucht zu halten. Toller Tipp bei Schnecken . Und ob die auch genug Sepia bekommen. Niedlich der Arzt, oder?

Ich muss aber ehrlich sagen, dass meine Luftfeuchtigkeit eher so bei 85 bis 90 Prozent liegt. Da Fulicas da nicht so extrem empfindlich sind, werde ich damit etwas heruntergehen. Eher so auf 75 bis 85.

Ich soll das Medikament zehn Tage weitergeben und dann sollte alles wieder in Ordnung sein. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem TA. Auch dass er heute Abend persönlich angerufen hat und noch gefragt hat, wie es der Schnecke geht finde ich super.

Liebe Grüße Annika

[Elfi]

Na das klingt doch schonmal sehr gut ...
Und ich denke der Tierarzt wird auch ein bißchen stolz auf sich sein, dass er sich auf das "Wagnis Schnecke" eingelassen hat.

@ Fusselnase: Mein Arzt hatte damals zunächst ein Geschabsel von dem ausschließlich streifigen/kaputten Stück genommen und da waren gar keine Bakterien drauf. Man konnte eben nur sehen, das die Zellen nicht richtig verkalt waren (Dysplasie).
Die Bakterien waren erst zu sehen, als er genau zwischen gesund und krank geschabt hat. Ich persönlich würde mal sagen an der Stelle, wo die Bakterien noch aktiv arbeiten.
Man könnte natürlich mal an einem gesunden Gehäuse ein Geschabsel machen und gucken, ob man dann unter dem Mikroskop auch Bakterien sieht.

[Annika]

Das ist doch alles wirklich Sch....

Ich haben jetzt zwei Wochen lang die Häuschen von allen Schnecken behandelt.

Die Stellen, die bereits vor zwei Wochen befallen waren, sehen bis auf den nicht reparablen Schönheitsfehler ganz gut aus. Es bilden sich, aber an anderen Stellen immer wieder neue Fleckchen.

Das kann doch nicht wahr sein.

Liebe Grüße Annika

[Fine]

Kannst du vielleicht noch ein paar Bilder machen?

[Elfi]

Bilden sich die Stellen gleich am Wachstumsrand? Das war bei mir so, da ich am Anfang eben auch "nur" die Stellen am Gehäuse behandelt habe. Dann bin ich dazu übergegangen, die Schnecken komplett in meiner Lösung zu baden und dann das Häuschen zu bandagieren (mit getränkter Mullbinde). So, dass in jedem Fall der Mantelsaum mit bedeckt ist. Ich weiß ja nicht, wo die Bakterien ansich sitzen. Ob nur auf dem Gehäuse oder am Weichkörper. Aber ich hatte ja auch ein anderes Mittel.
Das was Du hast würde ich so nicht einsetzen.
Wie oft täglich hast Du die Schnecken behandelt? Mein Doc hat gesagt mindestens dreimal täglich und schön am Ball bleiben, weil sowas hartnäckig ist. Die Flecken waren schon weg, aber ich habe trotzdem noch weiterbehandelt - zur Sicherheit. Und alles ist tiptop, die Schnecken sind inzwischen alle längst ausgewachsen.

[Annika]

Die qeißen Stellen bilden sich willkürlich. Also nicht nur am Gehäuserand.

Ich sollte einmal am Tag behandeln, habe jetzt auf zwei Mal täglich erhöht. Allerdings ist das Mittel auch bald leer.

Entweder gehe ich noch mal zum Tierarzt oder ich nehme eine spezielle Salbe. Meine Bekannten aus dem Schildkrötenforum, die bei ihren Wasserschildkröten auch ab und an mit Panzernekrosen zu tun haben, haben mir Panolog-Salbe empfohlen. Oder ich nehme eben das Pulver, das du benutzt hast.

Auf jeden Fall werde ich mehrmals täglich behandeln. Ich glaube, dass die Lösung gar nicht soooo schlecht war, die ich benutzt habe. Aber einmal am Tag war einfach zu wenig.

Liebe Grüße Annika