Gehäuserand eingedrückt - Kante drückt sich in Mantel

[Anna1287]

Hallo, guten Abend,

vorhin ist mir ein sehr blödes Missgeschick passiert: als ich die wildfarbene Jungfulica von der Abdeckplatte nehmen wollte, habe ich versehentlich ihren Gehäuserand eingedrückt. Nun hat die Schnecke ihren Mantel an der Stelle soweit zurückgeschoben, wie die Kante verläuft. Das Stück, was am Rand ist, drückt ihr leicht in den Mantel hinein, es wirkt, als sei er in dem entstandenen Spalt etwas eingeklemmt.
Ich habe ihren Wachstumsrand beschädigt, der so schön makellos war.
Einmal fiel mir eine der vier Schnecken herunter und hatte einen ähnlichen Schaden am Haus, von dem bereits am übernächsten Tag nichts mehr zu sehen war.

Soll ich das äußere Stück dranlassen oder entfernen? Wird die Schnecke den Schaden rückstandslos reparieren oder wird der Rand ab sofort einen Bogen beschreiben? Sicher kann man da nur mutmaßen, aber wie sind eure Erfahrungen?
Anbei zwei Bilder von dem Malheur. Das, was an der Bruchkante so hell ist, ist der Mantel.

Lieben Gruß, Anna

[sami]

Hallo Anna,
ich würde es so lassen wie es ist, die Schnecke repariert das bestimmt ganz schnell wieder. Du weißt ja es sind Häuschenbauer, ich glaub ned
das man sehr viel sehen wird.
Alles Gute mit der kleinen.

[Sarah]

Ein Tipp zum Abnehmen von Schnecken: eine alte gereinigte Kreditkarte o.ä. ( Kundenkarten eignen si,ch besonders gut *g*)
nass machen und langsam umder den Fuss der Schnecke schieben, dabei den hinteren Teil des Hauses vorsichtig halten.
Das funktioniert so gut und schnell, dass ich die Schnecken nur noch so runter nehme.

[Anna1287]

Guten Morgen,

vielen lieben Dank, ihr zwei.
Die Schnecken haben so eine große Regenerationskraft und die sollte ich ihnen einfach mal zutrauen. ^^

sami, Du hast Recht. Gerade der von mir geschilderte Fall, der ja schon einige Zeit her ist, hätte mir das verdeutlichen sollen. Ab sofort bin ich vorsichtiger.

Die "Patientin" ist gerade sehr aktiv und kriecht als einzige im Becken umher.
Das äußere Stück des Randes steht nun vom Gehäuse ab. So wie eine geöffete Autotür, nur anders herum.

Kann sie damit hängen bleiben und den Schaden vergrößern, soll ich das abstehende Stück entfernen oder einfach abwarten und nichts weiter tun?
Gestern lag das Stück ja noch an..
Eben habe ich gesehen, dass das Atemloch relativ frei liegt. Soll ich das Stück vielleicht vorsichtig mit Pflaster fixieren? Nur so eine Idee, die ich eben hatte.
Aber es empfiehlt sich wohl auch jetzt, der Schnecke einfach Zeit zu geben. Sie schafft das schon.


Sarah, danke für den Tipp. Ich habe bestimmt noch die eine oder andere Kundenkarte, von der ich mich bisher nicht trennen konnte.

Euch einen schönen Tag.
Lieben Gruß, Anna

[Orchidee]

Ich mache so eingedrückte Stücke am Wachstumsrand immer ab. Das Loch, das dann ensteht, wird sehr schnell repariert.
Wenn ich dann eingedrückte Stück nicht entferne, wird diese Stelle nicht von der Schnecke entfernt, sondern einfach verstärkt. Dadurch ensteht eine Delle im Häuschen. Die Delle ist unschön und die Schnecken können daran hänge bleiben, weil das Häuschen ja jetzt nicht mehr glatt ist.
Außerdem baut die Schnecke bei der nächsten Windung an dieser Stelle manchmal komisch an. So sind meine Erfahrungen.

[Anna1287]

Hallo,

Orchidee, vielen Dank für Deine Einschätzung. Bisher habe ich nichts unternommen, weil ich mir unsicher bin. Ich möchte der Schnecke nicht schaden, zumindest nicht mehr, als ohnehin schon.

Anbei Bilder von dem Schaden, wie er heute aussieht. Ich tendiere dazu, das Stück zu entfernen, da es so, wie es aussieht, nicht in die Reparatur "mit eingebaut" wird.
Wie soll ich nun vorgehen?

Lieben Gruß, Anna

[Fusselnase]

Ich würds abzupfen. In ein-zwei Tagen wird sie das Stück ersetzt haben. Du tust ihr nicht weh, wenn du das Stück abmachst.

[Anna1287]

Hallo,

Paula, eben habe ich nach der Schnecke geschaut und sie hat bereits einen ganz dünnen neuen Rand gebildet, zwar mit leichtem Bogen nach innen, aber deutlich sichtbar. Ich bin sehr erstaunt, wie schnell das geht.
Das Stück habe ich abgezupft, es ging ganz leicht und der Rand wurde nicht beschädigt.

Ich danke euch sehr und habe seit gestern eine ausgediente Kundenkarte im Terrarienunterschrank. Die ist ganz dünn, eigentlich nur ein laminiertes Pappkärtchen und angefeuchtet funktioniert sie einwandfrei.

Lieben Gruß, Anna

[Anna1287]

Hallo, guten Morgen,

von dem Schaden ist so gut wie nichts mehr zu sehen.
Dafür schien eine der Rodatzii solidarisch zu sein, denn heute entdeckte ich bei ihr/ ihm, dass ein Stück vom Gehäuserand fehlt, so dass da nun eine kleine 'Welle' ist.

Anbei zwei aktuelle Bilder von der Schadstelle bei der wildfarbenen.

mit Blitzlicht

ohne Blitzlicht

Lieben Gruß, Anna

[sami]

Immer wieder erstaunlich wie schnell das geht.

[Anna1287]

Hallo sami,

ja, es ist bemerkens- und bewundernswert.

Ich habe mich heute gefragt, ob Schnecken solche Schadstellen bewusst aufbauen und reparieren, oder ob das quasi autmatisch geschieht..

Lieben Gruß, Anna

[BlackNero]

Unser Körper macht das ja auch alleine.

[Anna1287]

Ja, stimmt. Ich dachte nur, dass die Schnecke in der Zeit der Schadensreparatur vielleicht mehr Kraft aufwendet und mehr Kalk zu sich nimmt, als sonst. Vielleicht weiß sie ja, dass etwas kaputt ist und versucht, an einer schnellen Behebung des Schadens aktiv mitzuwirken.

Unser Körper kann mehr, als ihm oftmals zugetraut wird. Vieles, womit man nachhelfen will, ist an sich vollkommen unnötig, wenn man den Körper mit dem, was er braucht, unterstützt und entgegenkommt.

[Anna1287]

Hallo,

BlackNero, da ist mir noch etwas eingefallen.
Wenn der menschliche Körper eine Verletzung wie bspw. eine Schnittwunde erleidet, dann geht er gezielt vor, um die Wunde zu schließen und zu heilen.

Wenn eine Schnecke eine Wunde, eine Verletzung am Weichkörper hat, stelle ich mir das auch so vor, aber wie ist das mit dem Haus? Wie bei Fingernägeln, wo ein Schaden herauswächst, da das "Neue" das "Alte" voranschiebt und das "Alte" herauswächst?
Ich bin ja froh, dass die Schnecke ihren Hausschaden so toll repariert hat, aber wie das funktioniert, interessiert mich sehr.

Lieben Gruß, Anna

[Fusselnase]

Das wird bei der Schnecke ähnlich sein: der Körper "merkt", dass etwas nicht stimmt, und versucht, den Urzustand wieder herzustellen.

Bei der Häuschenreparatur gibt es zwei verschiedene Methoden: wenn der Mantelsaum, die vorderste Kante der Schnecke, die meist innen am Häuschen anliegt, an die Schadstelle kommt, dann kann er das fehlende Stück komplett mit der bunten Schutzschicht, dem Persiostrakum, neu aufbauen. Liegt der Schaden weiter hinten, also so weit im älteren Teil des Häuschens, dass der Mantelsaum nicht so weit zurückgezogen werden kann, dann kann die Schnecke nur die inneren Kalkschichten erneuern. Der Schaden bleibt dann sichtbar, weil er kalkig weiß repariert wird.

Schau mal hier: http://weichtiere.at/Schnecken/morphologie/schale.html