Inaktive und zurückgezogene Achatina fulica

[Yuleiva]

Hallo Leute,
ich schreib es jetzt doch noch mal hier, weil von euch vielleicht noch jemand Tipps hat. Zwei meiner fünf Achatina fulicas sind seit ein paar Wochen recht inaktiv und haben sich mittlerweile auch weit ins Häuschen zurückgezogen, d.h. ungefähr bis zur Hälfte. Es handelt sich dabei um zwei ältere Tiere, den drei kleineren, die gerade erst geschlechtsreif geworden sind, geht es super. Die beiden großen habe ich vom gleichen Halter bekommen, der allerdings selbst Biologe (so wie ich) und sehr Terraristikerfahren ist. Daher gehe ich nicht davon aus, dass sie bei ihm falsch gehalten wurden. Leider weiß ich aber nicht, wie alt die beiden sind. Es könnte natürlich sein, dass beide nun langsam altersschwach werden. Da es aber bei beiden gleichzeitig ist, wäre das schon ein sehr unglücklicher Zufall.
Anfangs kamen die beiden noch mal aus dem Häuschen, wenn gesprüht wurde oder ich sie aufs Futter gesetzt habe. Zwischendurch ist wenigstens einer der beiden noch etwas aktiv. Er hat sich aber auch seit ca 3 Tagen nicht mehr blicken lassen. Der andere bewegt sich zwar noch etwas, wenn gesprüht wird, kommt aber mittlerweile auch nicht mehr aus dem Häuschen, wenn ich ihn aufs Futter setze. Gestern habe ich ihn noch mal aufs Futter gesetzt und bin in die Uni gefahren. Als ich wieder kam, lag das Häuschen ein paar Zentimeter weiter. Er hat sich also etwas bewegt, ob er gefressen hat, weiß ich aber nicht.

Nun mal zu den Haltungsparametern. Die Tiere werden auf aufgekalktem Kokoshumus bei 80-90% Luftfeuchte gehalten. Die Temperatur wird über einen Thermostat geregelt und beträgt tagsüber 25-26, nachts ca 23°C. Die oberste Schicht des Substrats wird wöchentlich gewechselt. Geheizt wird mit einer Wärmematte, die an der Rückseite des Auquariums angebracht ist (Aquarium mit Plastikdeckel, in dem Löcher sind). Gesprüht habe ich anfangs selten, weil die Luftfeuchte immer im guten Bereich war. Seit ca 1.5 Wochen sprühe ich jedoch täglich, weil ich nicht sicher war, ob das der Grund ist, dass es den beiden nicht so gut geht. Die Einrichtung besteht aus Korkstücken und Bambus zum Klettern. Seit einer Woche gibt es zudem einen Moospatch. Eine Badeschale ist ebenfalls vorhanden, die anfangs von den großen auch gerne genutzt wurde. Mittlerweile sehe ich nur noch die kleinen daran. Die Tiere bekommen zudem 1 Mal die Woche ein Heilerdebad und haben anfangs 1 Mal die Woche einen Kalkbrei in unterschiedlichen Ausfertigungen bekommen. Da dieser aber mittlerweile auch kaum noch angerührt wird, bekommen sie den nicht mehr so regelmäßig.
Gefüttert werden Obst und Gemüse in Form von Äpfeln, Bananen, Gurke, Süßkartoffel, Paprika, Karotte, Kartoffel, sowie verschiedener Babybrei (Birne etc). Die Tiere bekommen alle 2 Tage frisches Futter. Sie bekommen nicht mehr täglich frisches Futter, da auch dies von den großen kaum angerührt wird und ich daher den Großteil immer wegschmeiße. Momentan bekommen die Schnecken auch von draußen frische Blüten, Blätter und Löwenzahn.
Letzte Woche haben die beiden großen zudem einen Getreidebrei mit Fischflocken bekommen, von dem sie auch ein wenig gefressen haben. Ein paar Gammarus haben sie auch bekommen. Ich werde die beiden heute direkt in einem Heilerdebad baden und ihnen nochmals Getreidebrei, Gammarus und Frischfutter direkt anbieten, falls sie aus dem Häuschen kommen. Außerdem habe ich heute Seemandelbaumblätter bestellt, damit ich die beiden auch auf die Weise noch einmal baden kann. Generell versuche ich aber, die beiden so wenig wie möglich zu stressen.

Gibt es irgendetwas, das ich übersehen habe bzw das ich noch tun kann, damit es den beiden wieder besser geht? Ich bin mittlerweile wirklich überfragt und weiß nicht mehr, was ich sonst noch tun kann. Manchmal steckt man ja leider einach nicht drin, aber ich will die beiden nicht einfach kampflos aufgeben.

Über Tipps, Verbesserungsvorschläge und Hilfe anderer Formen würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank schon mal im Voraus!
Lg Yuli~

[Hummelchen87]

Hmmm schwer zusagen.
Vielleicht kannst du die beiden separieren damit du sie besser beobachten kannst?

[Yuleiva]

Hmm, generell eine gute Idee, weil ich dann auch besser sehen könnte, wie viel die großen gefressen haben, wenn sie überhaupt noch fressen. Allerdings hat meine größte Faunabox die Maße 35x21x28. Eine Heizmatte hätte ich zwar noch da, allerdings kann ich die Temperaturen nicht so gut kontrollieren. Wenn sie separiert werden, bekommen sie vielleicht auch keinen Stress mehr, wenn die kleinen beispielsweise über sie rüberschnecken.
Bei der Größe und den Temperaturen bin ich mir aber nicht sicher, ob es ihnen nicht eher schadet als hilft?

[Hummelchen87]

Das kann ich dir leider nicht genau beantworten.
Mir der Temperatur ist so ne Sache. Hast du die Heizmatte an deinem Terrarium aussen dran?
Wenn ja kannst du die Faunabox evtl. Danaben stellen damit es mehr Wärme gibt??
Die Grösse ist denke ich kein Problem, da sie ja anscheinend eh sehr inaktiv sind.
Meine 6 wohnen in einem 60x 30x30 ,ich hab sie so übernommen und auch noch nix geändert.
Sie sind top fit und kennen es nicht anders, wenn sie schlafen liegen sie meist alle nebeneinander in einer Ecke

Ich drück dir die Daumen das es ihnen bald besser geht!!!

LG

[Yuleiva]

Yep, die Heizmatte ist außen befestigt, allerdings stehen meine zwei Terras in einer Art "Isolierbox" und werden von zwei Seiten mit Styropor isoliert. Daher kann ich die Faunabox nicht direkt daneben stellen. Ich hab aber noch separate Heizmatten, die ich ja evtl mit Tesa and die Faunabox pappen kann :p Hab halt nur keine Zeitschaltuhr mehr über, glaub ich. Müsste ich erst besorgen.
Vielen Dank schon mal für den Tipp. Da ich sie ja heut eh zwangsbaden wollte, kann ich sie dann auch direkt umsetzen. So kann ich alles besser kontrollieren und die Kleinen können ihren Schabernack ungestört weiter treiben ^^

[Susi]

Hallo yuleiva!

Ich halte einheimische Schnecken, bin also für die Exoten sicherlich nicht das Maß aller Dinge.
So wie du deine Haltung beschreibst, erscheint mir das vorbildlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass es primär an den Umständen deiner Haltung liegt.

Aber natürlich ist es immer ein Alarmzeichen, wenn Schnecken sich so weit zurückziehen und auch inaktiv sind.
Wie lange sind die Schnecken denn schon bei dir? Kann es der Streß vom Umzug in ein neues Terra sein? Das soll bei älteren Fulicas ja manchmal vorkommen?
Hatte der Vorbesitzer vielleicht andere Haltungsbedingungen und die älteren Schnecken kommen mit der Veränderung nicht klar?

Ich weiß nicht, ob ich die beiden Schnecken separat setzten würde. Prinzipiell natürlich schon. Aber wenn die Möglichkeit der Kontrolle von LF und Temperatur und des Heitzens nicht so gut gegeben ist, muß man das Für und Wieder schon sehr gut abwägen...
Mit Heilerde, Seemandelbaumtee und Getreidebrei tust du jedenfalls alles um die Selbstregeneration der Tiere zu unterstützen.

Vielleicht liegt es wirklich nur am Alter der Tiere und dass sie sich mit der Umstellung schwer tun?

Alles Gute, Susi

[Yuleiva]

Hallo Susi,
vielen Dank schon mal Die von dir genannten Gründe erschienen mir auch am ehesten zutreffend. Ich habe die Tiere seit Anfang Januar. Ganz zu Beginn gab es aber noch keine Anzeichen, dass sie den Umzug nicht verkraften würden. Ich habe darüber auch schon viel hier im Forum gelesen und stets auf Anzeichen geachtet. Da es nun aber die beiden älteren Tiere betrifft, sind meiner Meinung nach auch der Stress des Umzugs und Änderungen der Haltungsparameter am wahrscheinlichsten dafür, dass es ihnen nun nicht gut geht. Den kleinen geht es wie gesagt blendend. Sie fressen täglich, sind sehr aktiv und pflanzen sich nun auch fort.
Die beiden Großen haben bei mir 2-3 Gelege gelegt und nun seit ein paar Wochen nichts mehr. Einer von beiden hat zwar vor ein paar Tagen Anstalten gemacht, sich zu paaren, ob das eingetroffen ist, weiß ich aber nicht.
Gibt es denn irgendwas, was ich direkt tun könnte, wenn es nun doch Nachwirkungen des Umzugs sind? Ich könnte natürlich einmal nachfragen, wie der Vorbesitzer sie gehalten hat, aber den kleinen möchte ich auch nicht allzu viele bzw drastische Änderungen zumuten.

[Susi]

Hmm, ich könnte mir vorstellen, dass mit Umzug im Januar die Probleme gut in einem zeitlichen Zusammenhang stehen.

Man könnte ja mal beim Vorbesitzer nachfragen, wie die Haltungsparameter waren. Wenn die sich sehr von deinen unterscheiden, würde ich eher für ein zweites kleines Terra plädieren. Das kann man besser heitzen und LF und Temperatur besser kontrollieren als in einer Faunabox.

Meine eigene Erfahrung mit so weit zurückgezogen Schnecken sind sehr schlecht, allerdings bei Cornu aspersum maxima.
Beide Tiere sind eingegangen. Die eine Schnecke war schon älter, die andere noch jünger. Der Abnehmer hat größte Sorgfalt darauf verwand die selben Bedingungen herzustellen. Der Transport erfolgte durch Übergabe. Und trotzdem war mM nach der Streß zu groß.

Aber ich will jetzt nicht schwarz malen! Schnecken haben auch ein großes Regenerationsvermögen!
Ich würde auf die Haltungsbedingungen vom Vorbesitzer setzen und dazu noch mit allem "päppeln".
Aber vielleicht meldet sich ja noch ein erfahrener Exotenbesitzer!

Alles Gute für dich und deine beiden Schleimer!

LG, Susi

[Yuleiva]

Vielen Dank Ich hab grad das Terra noch einmal sauber gemacht und die beiden bei der Gelegenheit auch gleich gebadet. Von dem Brei hat wenigstens einer etwas gefuttert. der andere hat nur mal dran geknabbert. Momentan sind beide am rumschleimen, was sie nach dem sauber machen aber eigentlich immer sind. Ich hoffe, dass mein eigentlicher Problemfall nun auch noch etwas frisst. Durch das Baden sollten sie jetzt aber wenigstens erstmal wieder einen gewissen Feuchtigkeitspegel haben. Ob die Heilerde sich bemerkbar macht, wird man dann sehen. Ich beobachte mal weiter.

[Yuleiva]

Kleiner Zwischenbericht:
Rah scheint es wieder recht gut zu gehen. Der Getreidebrei hat scheinbar etwas geholfen. Gestern habe ich ihn fressen sehen können und heute morgen war er grad dabei, Eier zu legen.
Bei Age sieht das ganze leider noch nicht so gut aus. Den Getreidebrei hatte er kaum angerührt und seitdem hat er auch nicht mehr wirklich gefressen. Er war kurz aktiv und hatte sich dann in die wärmste Ecke des Terras zurückgezogen, aus der ich ihn am nächsten Tag rausgepult habe, weil ich Angst hatte, dass er da vertrocknet, wenn er zu lang dort liegt. Er ist allerdings momentan nicht ganz bis zur Hälfte des Häuschens zurückgezogen, der Mantel ist aber dennoch ca 1cm vom Häuschenrand entfernt. Als ich ihn heute morgen kurz am Fuß berührte und ihn umsetzte (die anderen haben ihn mit der Öffnung nach oben gedreht, als sie über ihn rübergeschneckt sind), kam er auch tatsächlich aus dem Häuschen und ist etwas umhergeschleimt. Die Gurke hat er leider nicht beachtet, obwohl ich sie ihm direkt vor die Nase gelegt habe. Da ich dann in die Uni musste, konnte ich ihn leider nicht weiter beobachten und weiß nun nicht, ob er was vom Löwenzahn frisst. Das wird eventueller Kot noch zeigen. Ich werde ihn heute in Seemandelbaumtee baden und nochmals Getreidebrei anbieten.
Auch Rah wird gebadet werden und bekommt seinen Getreidebrei, sobald er mit dem Gelege fertig ist und sich etwas ausruhen konnte.

[Susi]

Das liest sich doch schon mal ganz hoffnungsvoll!
Ich hoffe auch deine zweite Sorgenschnecke kann sich wieder erholen!
Die Daumen sind gedrückt!

LG, Susi

[Kunterbunt]

Von hier aus werden auch die Daumen gedrückt für die Oldies!

Alles, alles Gute wünsche ich und eine mal Glück rüberschieb...

[Yuleiva]

Vielen Dank Rah verhält sich vom Aktivitätsniveau gerade wieder normal und zieht den Fuß auch nicht mehr ganz ins Häuschen zurück. Age hat vorgestern freiwillig etwas Süßkartoffel gefuttert. Als ich heut morgen aufstand, war er auch am Rumschleimen. Bis ich in die Uni gefahren bin, war er auch noch aktiv Mal schauen, wie sich das jetzt entwickelt.
Wenn es jetzt aber tatsächlich dauerhaft besser wird, hab ich keine Ahnung, woran es letztendlich gelegen hat