Hallo,
kann es vielleicht sein, dass Merlot vor kurzem Eier gelegt hat? Manche Schnecken ziehen sich danach gerne ein paar Tage zurück und wollen ihre Ruhe. Wie Jacky schon geschrieben hat, solltest du die Schnecke möglichst in Ruhe lassen, wenn die Haltungsparameter passen auch nicht zu viel daran verändern und ihr möglichst alles an Futter hinstellen, was sie/er gerne mag.
Wirklich alt ist Merlot jedenfalls noch nicht, gerade mal zweieinhalb Jahre, daran kann es also im Grunde nicht liegen, allerdings wie Jacky auch schon schrieb, kann es natürlich schon eine Rolle spielen, wie viel die Tiere bereits "durchgemacht" haben.
Was die Sepiaschalengeschichte angeht, die ja offensichtlich zur Zeit ein Dauerbrenner ist: natürlich ist Salz nicht gut für Schnecken und wenn man Sepiaschalen selbst am Meer sammelt oder gesammelte kauft (die eine Weile im Salzwasser schwammen), würde ich schon auch empfehlen sie für alle Fälle vor dem Verfüttern in Wasser einzulegen (einfach als Vorsichtsmaßnahme), damit das Salz sich löst. Allerdings ist der Salzgehalt auch ohne Wässern in den meisten Sepiaschalen recht gering (das Salz ist ja nicht in den Schulp "eingewachsen", sondern hat sich lediglich vom Meerwasser aus rundherum abgelagert), denn die Meisten kommen nunmal aus Schlachtung und da liegen sie nicht im Meerwasser rum.
Und es gibt keinerlei echte Beweise dafür, dass nicht-"entsalzte" Sepia jemals allein für den Tod einer Schnecke verantwortlich war. Die Theorie (also die Möglichkeit eines Zusammenhangs) besteht zwar, aber so ist das in einem Forum, es gibt wohl so viele Theorien wie Mitglieder
Im Verhältnis zur verschwindend geringen Wahrscheinlichkeit, dass Sepiaschalen allein der große Übeltäter für Todesfälle oder gar Massensterben sind, gehen viele Schneckenhalter unbewusst ein großes Risiko mit dem täglichen Futter ein. Kaum einer verfüttert wohl ausschließlich ungespritztes Futter, "ordentlich" behandeltes Obst und Gemüse wird auch gewaschen und geschält nicht erheblich weniger giftig. Viel Getreide, was ja gerne als Brei gefüttert wird, ist auch oft chemisch behandelt (gegen Schimmelpilze zB), zum Teil genetisch verändert (im Grunde erhält man kaum mehr eine Körnermischung, die kein Gen-Soja enthält), und und und.
Statt sich also an der Theorie der tödlichen Sepiaschalen allzusehr aufzuhängen und das Ganze zu dramatisieren, sollte man lieber noch ein paar mehr Punkte abklappern, die eine mögliche Ursache sein könnten.
Und zu guter Letzt bleibt noch zu sagen, dass man manchmal eben einfach nicht drinsteckt. Das ist bei Schnecken genau wie bei jedem anderen Lebewesen: manche sind nie krank, andere ständig, manche werden steinalt, andere eben nicht. Es gibt schlussendlich nicht für alles eine Erklärung.
Dennoch ist dein Merlot noch nicht tot, ichhabe schon Schnecken gesehen, die seutlich weiter zurückgezogen waren und es doch geschafft haben. Ich drücke dir also die Daumen, dass er nochmal hochkommt!
Viele liebe Grüße, Claudia