Hallo,
Wieder ein eher trauriger Bericht.
Vor knapp zwei Jahren hatte ich viele Fulica-Babies aus schlechter Haltung übernommen, die Meisten weitervermittelt, 6 davon selbst behalten und aufgezogen. Sie leben in einem 100x40x40-Terrarium. Das Substrat ist ein Mix aus Walderde, düngemittelfreier Pflanzenerde und etwas Kokoshummus, gut aufgekalkt - ist in dieser Form jetzt seit einem Jahr drin. Wird alle 1-2 Wochen umgegraben, ist weder zu feucht noch zu trocken.
An Deko sind Apfelbaumäste und ein großes Rindenstück drin, ansonsten eine Grünlilie.
Temperatur ist aktuell mit Beheizung 23-25°c am Tag, 21-23°c in der Nacht. Wärmer mögen sie das nicht, da werden sie inaktiv und graben sich ein, haben sie auch im Sommer gemacht wo es naturgemäß über 25°c ging.
An Futter bekommen sie ein vielfältiges Angebot, stets wechselnd, Lieblingsspeisen sind zum Beispiel Süßkartoffel, Zucchini, Kohlrabiblätter, hin und wieder überreife Banane (die muss außen schon schwarz und innen fast flüssig sein, damit sie rangehen, an normale Banane wollen sie nicht). An Kalkquellen haben sie Muschelgrit und gemahlene Naturkreide - die gebe ich befeuchtet in einem Schälchen.
Vor einem Monat, am 24 Dezember, ist eine der Fulicas, Erna, spontan verstorben. Wirklich spontan - am Vortag war sie noch unterwegs und hat gut gegessen. Sie hatte eine komische Stellung, der Kopf und die Fühler waren sichtbar, nicht zurückgezogen. Erna war die erste Schnecke, die ich übernommen hatte. Sie war zu dem Zeitpunkt ein paar Monate alt, ca Oktober 20 geschlüpft, hatte jedoch sehr schlechte Startbedingungen. Sie hatte Gehäuseschäden und hatte die ersten Monate ihres Lebens wohl fast durchgehend in Trockenruhe verbracht.
Bei mir ist sie dann sehr schnell gewachsen, hat aber eher damit aufgehört als die anderen. Während die anderen 14-16 cm groß geworden sind, ist Erna bei 9 hängen geblieben, war irgendwann also die kleinste Schnecke der Gruppe.
Aufgrund dieses Hintergrundes hatte ich mir nichts dabei gedacht - bzw habe ich mir gedacht, dass sie eben wegen des schlechten Starts und der Kleinwüchsigkeit verstorben ist.
Doch danach fingen zwei der größten Schnecken, Hydra und Gremlin, an zu schwächeln. Beide waren immer wieder weit zurückgezogen, kamen jedoch dann wieder raus und verhielten sich normal. Beide fielen häufig runter und wirkten schwächer als sonst.
Ich hatte dann den Verdacht, sie könnten Milben haben, und habe Hypoaspis Milben bestellt und verteilt. Das hatte jedoch keinerlei Auswirkungen - und ich bin mir auch nicht 100% sicher, ob ich da Milben gesehen habe oder Springschwanz-Jungtiere.
Vor zwei Wochen allerdings bekam ich von einer Person, die letzten Sommer eine Schnecke von mir übernommen hatte, die Nachricht, dass die Schnecke spontan verstorben ist. Es kann also nicht wirklich an eventuellen Milben oder den Haltungsbedingungen gelegen haben.
Heute habe ich dann Hydra tot aufgefunden, sie muss in den letzten 20 Stunden verstorben sein, gestern Abend habe ich neues Futter reingetan und alle kontrolliert, da war sie unterwegs und sah absolut normal aus. Sie war weit zurückgezogen und hatte schon angefangen zu riechen. Sie war mit 16,5 cm Gehäuselänge die größte Schnecke der Gruppe.
Die andere große Schnecke, Gremlin, ist ebenfalls wieder stark zurückgezogen, lebt aber noch und reagiert auf Berührung. Ich vermute allerdings, dass er ebenfalls bald sterben wird...
Es liegt die Vermutung nahe, dass es entweder genetische Probleme gibt oder dass die schlechten Startbedingungen ihre Lebenserwartung so stark reduziert haben.
Hat vielleicht noch jemand eine andere Idee / Ratschlag?