Hallo Thuja,
ich brauchte ein bißchen, um die Bilder raus zu suchen, denn so was hatte meine Fulica Esmiralda auch:
Das habe ich am 26.Juli 2008 fotografiert:
Esmiralda hatte sich mehrere Tage ins Haus zurückgezogen, war aber nicht eingegraben. Weil sie so apathisch war, habe ich sie mittels Baden rausgelockt - und so sah sie aus.
Sie konnte nicht mehr fressen, und war deswegen zu dünn. Ich habe sie jeden Tag in Seemandelbaumblattsud gebadet und in total flüssigen Brei gesetzt und tatsächlich hat sich sich wieder erholt und ganz normal gelebt und gefressen.
Leider nur nicht lange, denn das Bild ist auch Esmiralda, am 15. September 2008:
Nachdem sie so aussah, habe ich mich entschieden, sie zu erlösen. Alles andere wäre sicher Quälerei gewesen.
Seit dem versuche ich natürlich auch herauszufinden, wodurch das ausgelöst werden könnte. Nach allem, was ich gelesen habe, kann es nur durch Vergiftung kommen, und zwar mit Metaldehyd, Methiocarb, Aluminium- oder Kupferverbindungen.
Ich verfüttere nur Bio-Obst und Bio-Gemüse, also das Grünfutter kann ich definitiv ausschließen
Möglichkeit 1: Ich habe nur echte Pflanzen in den Terrarien. Manchmal sind plötzlich Pflanzen angeknabbert, die vorher ewig lange ignoriert werden und vielleicht giftig beim Fressen sind. Außerdem könnte sich doch noch Düngerückstände darauf befinden - obwohl ich sie Pflanzen abwasche, die Erde tausche und sie meistens sogar noch einige Zeit auf der Fensterbank halte, ehe ich sie einpflanze.
Möglichkeit 2: Meine Kork- und Wurzelstücke. Ich habe gelesen, dass so gut wie alle organischen Gegenstände, die per Luft- oder Seefracht aus tropischen Ländern importiert werden, in den Container mit Methylbromid bzw. einer Äthylbromid/Kohlendioxid-Mischung begast werden, um das Einschleppen von Parasiten zu verhindern. Diese Gase verfliegen wieder und die Ware ist für den Menschen schon nach wenigen Stunden "genießbar".
Meine Theorie ist, in den Poren des Holzes eingelagerte Giftrückstände könnten sich durch den Schneckenschleim lösen und in die Schnecke eindringen.
Fakt ist, dass die oben aufgeführten für Schnecken gefährlichen Gifte erstens niemals wieder ausgeschieden werden, sondern im Körper bleiben und zweitens erst gefährlich werden, wenn sie im Körper in entsprechender Konzentration angereicht sind.
Das könnte erklären, warum manche Schnecken so etwas oder auch einen Mantelbruch bekommen und andere nicht, obwohl sie im gleichen Terrarium leben.
Möglichkeit 3: Zusatzfutter. Viele von Euch verfüttern Fischfutter, Hundefutter, Vogelaufzuchtfutter und was nicht alles. Ich selber verfüttere einen Teil der Sorten, die hier im Forum vorgestellt werden deshalb nicht, weil in der Inhaltsanalyse Kupfer in irgendeiner Form vorkommt. Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass Kupfer auch in kleinen Mengen ein echter Schneckenkiller ist.
Es mag sein, dass oral aufgenommenes - also gefressenes - Kupfer nichts macht, das weiß ich ehrlich gesagt nicht ganz genau.
Aber man kann fast nicht verhindern, dass hier und da mal eine Schnecke über dieses Futter kriecht. In Verbindung mit dem Schleim wird Kupfer sofort für die Schnecke giftig, wird über die Haut aufgenommen und reichert sich im Körper an.
Das würde wiederum erklären, warum nur manche Schnecken Vergiftungserscheinungen bekommen und andere eben nicht.
So, das war lang
Jetzt bin ich mal gespannt auf Eure Antworten.
Die ganzen Informationen über Schneckengifte und deren Wirkung habe ich übrigens aus dem Buch von Dora Godan "Mollusken", das ich an dieser Stelle noch empfehlen möchte.