von Mona am 24.12.2016, 10:58
Hallo,
ich häng mich hier mal mit dran, da ich das gleiche Problem bei meinen Ovums habe.
Nachdem ich meine vier Dicken (damals natürlich noch klein) quietschfidel im Herbst 2015 von Sandy bekommen habe, fing eine davon nach gut einem viertel bis halben Jahr mit den Wachstumsproblemen an der Naht an. Da Sandy mir damals schon den Tipp gegeben hat, dass es eventuell an zu feuchtem Bodengrund liegen könnte und mein Aqua zu dem Zeitpunkt tatsächlich ziemlich am Versumpfen war (Badeschale sei Dank), hab ich versucht den Boden wieder trockener zu bekommen. Verbessert haben sich die Probleme bei der Schnecke dadurch nicht, weshalb ich den Boden als Ursache für mich ausgeschlossen hatte. Ich hab die Schnecke dann weitestgehend in Ruhe gelassen und nur so ca. einmal pro Woche bei der Eiersuche ans Futter gesetzt.
Die anderen drei gesunden Schnecks sind inzwischen riesig und beschmeißen mich seit dem Sommer mit Gelegen. Die vierte ist gegen die anderen sehr klein, noch nicht geschlechtsreif und recht inaktiv. Ich schätze, das ist auch ein bisschen "Selbstschutz", da das Gehäuse durch die Wachstumsstörung an der Naht einfach nicht mehr mitwächst und die Schnecke gut daran tut, wenn sie nicht so viel futtert und wächst.
Da ich im Sommer ein Gelege übersehen habe, habe ich drei eigene Nachzuchten, die mittlerweile etwa so groß sind, wie die "mickrige" Vierte der Ursprungstruppe. Allerdings fangen von den drei Nachzuchten nun auch zwei mit den Wachstumsproblemen an der Naht an.
Nachdem es in meiner Truppe offensichtlich nicht mehr bloß ein Einzelfall ist, will ich nun doch probieren, mal etwas offensiver den Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen.
Mein erster Versuch war der Brei aus dem Forum (Wellensittichfutter, 5-Korn-Mischung), der hier in einigen Fällen ja wohl eine Verbesserung gebracht hat. Leider kann ich bei meinen Schnecken bisher keine positiven Effekte feststellen. Allerdings hat sich von den Schnecken mit den Wachstumsproblemen auch nur eine für den Brei interessiert. Die anderen beiden haben sich fast schon "angewidert" weggedreht und ihn nicht angerührt. Die Reste wurden dann jeweils von den gesunden Dicken verputzt.
Bei der Schnecke aus der Ursprungstruppe habe ich in den letzten Tage probiert, die schadhafte Stelle an der Naht mit Heilerdepampf zu betupfen. Hat in der kürze der Zeit natürlich noch keine durchschlagende Verbesserung gebracht, ich hab aber das Gefühl, dass es dem Gehäuse gut tut und es an der Naht etwas weniger "aufgequollen" aussieht.
Außerdem ist mir vor ca. drei Wochen aufgefallen, dass mein eines Thermometer in dem Becken kaputt war und die Temperatur im Aqua tagsüber (zumindest jetzt zum Herbst hin) für die Ovums zu niedrig war (um die 24 Grad). Daraufhin hab ich das Thermostat für die Heizung im Schneckenzimmer umgestellt, so dass die Zimmertemperatur etwas höher ist und ich habe den Deckel des Aquas etwas besser isoliert und eine zweite, kleinere Heizmatte besorgt, die bisher aber noch gar nicht zum Einsatz kam. Die höhere Zimmertemperatur und die Isolierung am Deckel haben schon erstaunlich viel gebracht und die Temperatur geht nun tagsüber wieder bis auf 27 Grad hoch.
Der einzige Tipp bzw. die einzige Vermutung, die in dem Zusammenhang mit dieser Art von Wachstumsstörung an der Naht immer wieder auftaucht, ist eine zu feuchte Haltung. Deshalb habe ich nun gestern erstmalig gut die Hälfte des Bodengrundes ausgetauscht (dabei gleich mal den etwas Überhand nehmenden Kompostwurm-Bestand dezimiert), mit möglichst trockenem Kokoshumus aufgefüllt, so dass der Boden jetzt wirklich mal nennenswert trockener ist. Davor war er schon immer seeehhhr feucht und zumindest die unterste Schicht immer hart an der Grenze zum Sumpf. Nun hoffe ich, dass sich dadurch vielleicht wenigstens meine zwei Nachzuchten, bei denen das Problem noch nicht so lange besteht und noch nicht so ausgeprägt ist, nochmal berappeln und gesund weiterwachsen.
Was ich echt gruselig finde, ist, dass durch den entstehenden Spalt an der Naht alles mögliche an Getier ein- und ausgeht. Springschwänze, Asseln und just gestern hab ich (mal wieder) einen Kompostwurm bei einer Schnecke aus dem Schlitz gezogen. Das kann ja irgendwie nicht gesund sein.
Bei Gelegenheit stell ich mal ein paar Fotos von den drei "Sorgenschnecken" ein.
LG, Nicole
Mit Ausdauer erreichte die Schnecke die Arche.
(Charles Haddon Spurgeon)