Schnecke magert ab und zieht sich zurück

[Catu]

Hallo

Ich habe im Juli letzten Jahres 4 A. reticulata zu mir geholt. 2 von ihnen sind seit dem Einzug kaum gewachsen, die beiden anderen allerdings sind schön gewachsen.
Jetzt ist mir vor 2 Monaten eine der beiden kleinen Schnecker verstorben. Sie ist immer dünner geworden, war irgendwann komplett im Häuschen verschwunden und ist dann verstorben. Da es den anderen weiterhin gut ging, dachte ich mir, dass es bei ihr (und auch der anderen kleinwüchsigen Schnecke) wohl an der Genetik liegt.
Jetzt ist mir allerdings vor 2 Tagen eine der beiden großen verstorben, mit den gleichen Symptomen
Die anderen große und die verbliebene kleinwüchsige sind weiterhin munter, fressen und zeigen keine Symptome.

Meine Haltungsbedingungen:
Temperatur tagsüber 26°-28°C
Temperatur nachts 24°-25° C
Luftfeuchtigkeit 88-92%
Erde ist eine Mischung aus Kokoshumus, Maulfwurfshügelerde und ungedüngte Blumenerde- aufgekalkt (allerdings nur einmal bei Einzug; wollte dies jetzt erneut machen, aber da meine Dicke gekränkelt hat, wollte ich ihr den Stress nicht antun... das werde ich jetzt nachholen).
Sepia ist vorhanden, ebenso eine Badeschale in der ich eine Mischung aus Heilerde und Futterkalk auflöse, was gerne zum "gründeln" genutzt wird.
Pflanzen sind Farn, Kletterfikus und Einblatt im Moment im Terrarium, sowie Holz, Moos und Laub.
Futter: die große ist etwas mäkelig und frisst nur wenige Sachen gut, die kleine ist ein Allesfresser. Regelmäßig gibt es Süßkartoffel, Gurke, (Snack)Paprika, Spinat und gekochte Kartoffel. Und immer mal das was bei meiner Essenszubereitung abfällt (also diverse Salate, Kohlarten, Karotten, Zucchini...) Gammarus, Ei, Hundefutter gibt esd unregelmäßig alle paar Wochen eine Kleinigkeit.

Gibt es noch etwas an den Haltungsbedingungen zu optimieren?
Ich frage vor allem, weil ich (da ich jetzt nur noch 2 Schnecken habe), wieder 2-3 Schnecken dazu kaufen möchte.
(Terrarium ist 100x40x50cm)

Edit: als Helferlein habe ich weiße Asseln, eine graue einheimische Asselart (kann ich nur von abraten... habe sie vom Balkon gerettet und jetzt überfluten sie mein Terrarium ) und Rotwürmer. Also keine Bodenreinigung nötig (eher muss ich die graue Asselflut noch extra füttern ), Scheiben reinige ich einfach mit Wasser und Zewa, wenn sie mal wieder völlig eingesaut sind.
Pflanzen und auch Futter wasche ich gründlich ab, und bei den Pflanzen habe ich auch die Erde in der sie kamen (weitesgehend) entfernt.

[Sandy]

Hallo Catu,

Deine Haltungsbedingungen klingen für mich gut, das einzige was mir da einfiele wäre vielleicht ein geringfügig höherer Abfall der Temperaturen bei Nacht. Wie kommst Du da auf 24-25°C, ist das Deine Zimmertemperatur oder heizt Du nachts?

Die meisten Achatina-Arten benötigen nur sehr wenig Proteine. Bei mir gibt es sie alle paar Wochen mal in Form einer minimalen Menge an Fischfutter. Bei Gammarus bin ich inzwischen etwas vorsichtig, in zu großen Mengen schien es meinen Schnecken nicht zu bekommen. Da gibt es aber auch andere Meinungen. Hundefutter würde ich definitiv weglassen. Mit Kartoffeln, Kohl, Spinat und Ei habe ich keine Erfahrung. Meine reticulata sind im Gegensatz zu den meisten anderen Arten in erster Linie Salatfresser (Romanasalat). Natürlich gibt es immer mehrere Gemüse-/selten Obstsorten dazu, z.B. Süßkartoffel, Zucchini, Gurke, Banane, Aubergine etc.

Das einzige was ich Dir auf Anhieb also raten könnte/würde wäre, das Hundefutter wegzulassen (die tierischen Proteine hast Du ja anscheinend sowieso schon auf ein Minimum beschränkt) und - sofern überhaupt möglich - eine etwas größere Nachtabsenkung (ca. 22-23°C).

So wie Du es schreibst scheint die kleine Schnecke schon vor längerer Zeit gestorben zu sein, von daher muss es da ja keinen Zusammenhang geben. Sicherheitshalber könntest Du noch etwas warten, bevor Du die Gruppe wieder vergrößerst. Hast Du mal Bilder der Elterntiere gesehen, bevor Du sie gekauft hast? Wenn 2 sich gut entwickeln und 2 überhaupt nicht, kann es natürlich gut sein, dass vorher schon etwas nicht stimmte.

EDIT:
Ich habe mir jetzt nochmal Deinen alten Thread durchgelesen. Wurde denn inzwischen geklärt, ob es sich definitiv um Achatina reticulata handelt? Magst Du uns vielleicht mal aktuelle Bilder zeigen?
Interessant wäre vielleicht noch wie Du belüftest, da sie in einem Aquarium zu leben scheinen.

[Catu]

Hallo Sandra

Hm, ich war mir sicher gelesen zu haben, dass auch nachts die Temperatur nicht unter 24°C fallen soll. Finde jetzt aber auch nicht mehr, wo ich das her habe. Größere Absenkung Nachts ist möglich, und werde ich dann einfach mal ausprobieren.
Obst fressen meine gar nicht, und auch Salat ist bisher liegen geblieben. Pak Choi wurde gerne gefressen, aber insgesamt sind sie wirklich sehr mäkelig . Ich biete halt immer wieder alles mögliche an- die Asselplage beseitigt eh alles, und die Reste räume ich wieder raus. Hundefutter gab es bisher nur 2 Mal und wurde auch nicht gefressen, aber werde ich dann jetzt weglassen.

Belüftung ist über einen Schlitz am Deckel. (edit: und beim Futterwechsel, Scheiben säubern, etc nehme ich beide Deckel komplett ab für einen Luftaustausch. Da ich tagsüber mit Lampe von oben heize, ist die Temperatur danach sofort wieder hoch.)

Ich bin mir schon sicher, dass es sich um A. reticulata handelt, habe auch beim abholen die Elterntiere gesehen.
Ich habe mal ein Foto angehängt von meinem großen Baldrian, dass ich vor ein paar Wochen gemacht habe. (Nur zur Info: ich hole sie nicht regelmäßig raus. Die anderen 3 sowieso nie, da sie es schon stresst wenn ich das Futter wechsel. Der dicke Baldrian ist da überhaupt nicht gestresst sondern total neugierig, aber das war trotzdem erst das dritte Mal das ich ihn rausgeholt habe seit ich ihn habe. )

[Sandy]

Hallo Catu,

möglicherweise hast Du die Temperaturangabe von 24°C bei Nacht sogar unserem Haltungsbericht entnommen, wobei dort nicht erwähnt ist, dass es sich um eine Mindesttemperatur handelt. Zu der Tagestemperatur hatte ich schon mal eine Anmerkung geschrieben, ich werde da für nachts auch noch etwas ergänzen.

Die Angaben stammen von einer Halterin, die ihre Achatina reticulata unter diesen Bedingungen viele Jahre erfolgreich gehalten hat.
Allerdings ist es nicht der einzige Weg, viele Halter machen sehr gute Erfahrungen mit einer Temperatur von 26-27°C am Tag, weshalb eine Absenkung um ca. 3-4°C in meinen Augen gut zu vertreten und auch sinnvoll ist. Hält man seine reticulata bei fast 30°C ist die Temperaturdifferenz natürlich schon enorm hoch, da würde ich auch nicht so stark absenken.

Ich sehe allerdings auch einen großen Unterschied darin, ist ob man die Temperatur auf natürlichem Wege, oder durch Heizleistung erreicht. Meine Schnecken haben sich in einem durch die Außentemperaturen erwärmten Zimmer/Terrarium immer deutlich wohler gefühlt, als bei künstlich erzeugter Wärme. Nachts ist dann das Fenster meist auf Kippe (nie unter 22°C, ansonsten wird das Fenster nicht geöffnet) und die Schnecken sind direkt aktiver.

Ich will jetzt auch gar nicht so sehr auf der Temperatur herumreiten, eine lebenswichtige Angelegenheit ist das sicherlich nicht. Und es gibt bestimmt auch andere Erfahrungen. 24-25°C erscheint mir jedoch wirklich recht hoch und vielleicht merkst Du ja auch einen Unterschied. Je nachdem eben auch, wodurch Du Deine Nachttemperaturen bislang erreicht hast.

Ansonsten kann es wie gesagt auch einfach gut sein, dass Du bei so unterschiedlichem Wachstum Schnecken erwischt hast, die nicht unbedingt die besten Gene in die Wiege gelegt bekommen haben.

[Catu]

Danke für Deine Antworten!

Da im Winter meistens 26°-27°C tagsüber sind, werde ich die Temperatur nachts jetzt mal weiter absenken. Die Temperatur in der Nacht war in der Tat über Heizmatte. Die 28°C erreicht das Terrarium nur an den warmen Tagen im Sommer.
Ich werde mal beobachten wie sich die beiden die nächste Zeit verhalten, und erstmal noch abwarten mit dem zusetzen von weiteren Tieren. Und erst weitere dazu holen, wenn es den anderen weiterhin gut geht.