Humus kann salzhaltig sein

Ist deine Schnecke krank, oder verhält sie sich nicht wie sonst, poste es hier.

Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Nina 99 am 02.12.2018, 07:22

Hallo liebes Forum,

gestern habe ich wieder einmal mit einem sehr erfahrenen Schneckenzüchter gesprochen. Seine Tiere sahen mir viel gesünder aus, als die Verbliebenen aus meinen Bestand. Es waren sowohl Wildfänge als auch Nachzuchten vertreten. Traurig sah ich auf die munteren Schnecken und auf die Frage, wie es meinen Schnecken geht antwortete ich wie hier nun schon so oft: die Schnecken, die ich noch habe, bleiben, neue Tiere werde ich nicht mehr anschaffen und keine Art mehr nachziehen, abgesehen von den Megalobulimus, mit denen ich bislang keine Probleme hatte.
Er fragte mich, ob ich Humus als Substrat verwende, was ich seit Jahren mache. Und er erzählte mir, wie Cocoshumus hergestellt wird. Es wird von den meisten Herstellern in den Ursprungsländern Meereswasser verwendet. Das Salz bleibt als Rückstand im Humus. Wenige Hersteller opfern Süßwasser für die Herstellung; nicht verwunderlich, ist es doch ein Luxusgut für die Menschen dort.
Lassen wir den Humus auch wieder mit Süßwasser aufquellen, das Salz bleibt im Substrat enthalten. Unsere Schnecken werden durch das Salz im Boden gereizt, die Füße von Albinos werden gelb und scheinbar dünner. Die Schnecken ziehen sich ins Gehäuse zurück und sterben schlussendlich. Letzteres hat sich bei mir immer öfter ereignet und mir den Spaß an diesem schönen Hobby genommen.
Ich möchte euch nicht eure Grundlagen der Schneckenhaltung schlecht reden. Ich möchte einfach nur wissen, warum mir mein Bestand an Schnecken eingegangen ist größtenteils.

Ohne dieses Vorwissen habe ich schon bessere Erfahrungen mit anderem Bodengrund gemacht. Einige Halter unter uns nehmen Pinienrinde oder anderes Substrat. Bei ihnen sind gesunde Schnecken und von einem Massensterben berichtet keiner.
Erstmal möchte ich persönlich von meinen Suturalis berichten. Sie kamen bereits von einer Halterin, die ihr Substrat mit Laub und Waldboden mischt. Sie waren viel gesünder, als meine anderen Tiere, hauptsächlich den eigenen. Noch heute habe ich diese vier Schnecken. Im Sommer beschloss ich, Pinienrinde auszutesten, eine Ecke ließ ich mit Humus. In dieser hält sich kaum noch eine Schnecke auf. Gut graben lässt es sich aber nicht in der Pinienrinde. Diese muss man zudem stärker aufkalken, da sie sauer ist. Meine kleine Suturalis, die ich übersehen habe als Ei hat einen wunderschönen weißen Körper, keine Spur von gelb. Ihr Elterntier ist plötzlich wieder blütenweiß, obwohl sie auch schon 2,5 Jahre alt ist.
Meine Fulicas mit weißem Fuß, gehalten auf Cocoshumus kränkeln nach dem Erneuern des Substrats und sterben gerade wie die Fliegen. Nun kann ich mir gut vorstellen, warum. Ich füttere zum Test, ob Nahrung für die Gelbfärbung verantwortlich ist im Moment keine Süßkartoffeln und keine Möhren. Trotzdem werden die Füße regelrecht ockerfarben.
ch suche nach einer Alternative zum Humus, grabfähiger als die Pinienrinde, etwas weniger mit Untermietern als die ohnehin sehr lehmige Walderde, in der sich kaum buddeln lässt.

Wie sind eure Erfahrungen?
Das Leben ist wie ein Gummiboot
sehr schaukelig und nicht ganz dicht... Unbekannt

LG Nina
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Wassn am 02.12.2018, 07:45

Das klingt auf der einen Seite spannend und auf der anderen Seite schrecklich.
Ich habe kaum noch Cocushumus in meinen Schneckenbecken, einzig bei Ovums ist ein geringer Teil vom Boden aus diesem Substrat.
Ich benutze eine eigene Mischung: Terrarienerde für Regenwaldterrarien + Lehm + Sand + feine Pinienrinde. Ich habe noch Kalk und Heilerde untergemischt. Der Boden bei den Megas ist super fluffig und schön krümelig. Bei Ovums ist der Lehmanteil höher, so ist der Boden etwas fester.
Eine Schnecke wird immer einen Weg
zu deinem Salatbeet finden.
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Emmy11 am 02.12.2018, 09:03

Kannst du mir sagen welche Erde das ist, die du verwendest, also die Erde für Regenwaldterrarien? Ich finde den Bericht sehr schockierend, aber es würde auch zur Art und Weise passen wie meine Schnecken bisher verstorben sind.
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Wassn am 02.12.2018, 09:27

Es gibt da verschiedene Anbieter. In meinen Becken sind die auch gemischt.
Ich nehme unter anderem, die Jbl Ter.a Basis Bodengrund für Terrarien.
Oder diese hatte ich auch schon: Luck. Rept..e JB Jungle Bedding. Pack das einfach mal in die Suchmaschine. Ich kaufe die Erde in Zooläden mit einer Terrarienabteilung, hab sie mir aber auch schon schicken lassen. Die Erde ist sehr krümelig.
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon GreenLeaf29 am 02.12.2018, 09:38

Hallo zusammen,

ich probiere in meinem neuen Terra jetzt Laubwaldhumus mit etwas Sand und Pinienrinde aus. Da ich in diesem zu einer Asselart auch tropische Tausendfüßer als Aufräumer nutze. Es heißt sber dass für Asseln und vor allem Tausendfüßer Kokoshumus schädlich ist, da es die Verdauung schädigt. Dies kann bei Schnecken, die ja auch gelegentlich Erde mitfressen natürlich auch irgendwie negativ sein. Laubwaldhumus kann man auch kaufen, meist wurden vorher durch Hitze- oder Frostbehandlung die Lebewesen darin reduziert/entfernt.

Viele Grüße
Bianca
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Emmy11 am 02.12.2018, 10:20

Danke für eure Tipps. Dann werde ich mur mal eine Alternative raus suchen
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon die_clauz am 02.12.2018, 11:46

Hallo zusammen,

es ist immer wieder interessant, wenn neue Denkanstöße gegeben werden und auch Dinge, die schon lange gebräuchlich sind, hinterfragt werden.

Mein erster Gedanke war gerade, dass Kokosfasern überwiegend zur Anzucht von Pflanzen genutzt werden, die Terraristik ist da nur eine kleine Nische, und daher ein erhöhter Salzgehalt eigentlich ausgeschlossen sein sollte, da absolut kontraproduktiv.

Nach ein paar Minuten Recherche kann ich auf jeden Fall nicht bestätigen, dass Salzwasser tatsächlich zur Verarbeitung genutzt wird. Ausser Wikipedia (und deren Quellenangebe) habe ich keine Quelle für diese Aussage gefunden. Das scheint eher die Ausnahme zu sein. Lediglich die in den Kokosschalen enthaltenen Salze (die Kokospalme wächst ja auch gerne auf salzhaltigem Boden und somit reichern diese sich wohl auch in den Schalen an) werden unter Umständen (bei minderwertigen Herstellern) nicht genügend ausgewaschen. Hierfür wird in der Regel übrigens Regenwasser verwendet.
Zitat von http://www.blog.kokosfaser.de/ (ein bisschen runter scrollen zur Überschrift "Die Kokoserde":
"Die Kokosfasern der Kokosnussschalen werden mit Süßwasser gewaschen um eine bestmögliche Ausgangsbasis für die Kokoserde zu haben.
Dadurch werden Salzeinlagerungen die später den PH-Wert der Kokoserde beeinflussen könnten, heraus gewaschen."
Ich habe auch auf weiteren Seiten die gleichen oder sehr ähnliche Infos dazu gefunden, das alles mit Quellen zusammenzutragen würde hier aber jetzt den Rahmen sprengen, bei Interesse sind weiterführende Infos ja recht schnell zu ergoogeln.
Wie hoch der Salzgehalt im einzelnen ist bzw welche Salze überhaupt in Kokosbricks enthalten sind, darüber konnte ich nichts brauchbares finden. Auf meinen Bricks gibt es keine Angaben zu den enthaltenen Salzen und da mich das jetzt doch stört (hatte vorher nie darauf geachtet), habe ich eine Anfrage an den Hersteller gesendet. Wenn er antwortet, werde ich berichten.

Kurzum: Es wird mit Sicherheit wie bei allen Produkten große Qualitätsunterschiede geben und dementsprechend auch Schwankungen beim Salzgehalt. Ob dieser so hoch sein kann, dass er sowohl das Wohlbefinden als auch die Optik der Schnecken nicht nur negativ beeinflusst, sondern diese sogar tötet, ist zunächst noch zu beweisen. Es ist also ein Ansatz, über den man nachdenken kann und sollte, aber bitte rennt jetzt nicht alle zu euren Schnecken und räumt die Becken leer ;) Wir müssen das weiter recherchieren und beobachten.

Viele liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Claudia
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Emmy11 am 02.12.2018, 13:26

Hallo Claudia,
keine Sorge. Das Becken leer räumen wollte ich zum Glück nicht :-D, da ich Einheimische Arten halte, wollte ich immer schon gern eine Alternative, da es ja oft heißt, dass einheimische Arten sich mit Kokoshumus nicht so wohl fühlen.
Zum Walderde sammeln war ich ehrlich gesagt zu faul :) und Bedenken, dass Hundehaufen oder so was in der Erde sind....
Die Alternativen , die hier genannt wurden, sind jedoch eine echte Option-in den nächsten Wochen und Monaten werde ich das dann mal testen.
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon susann am 02.12.2018, 14:56

Hallo,

Ich benutze kein Kokohum.Kokosfaser verrotten schlecht und hat kaum Nährstoffe.
Die Schnecken nehmen Substrat bei der Nahrungsaufnahme mit auf.Bei Tausendfüüslern weis man das es zu Darmverschlüssen durch Kokosfasern kommen kann.

Erde fürs Terrarium lässt sich leicht selbst mischen,Waldhumus,Kompost,Sand,Laub, torffreie Blumenerde.

Gruß
Susanne
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Schnexi am 12.01.2019, 23:45

Guten Abend!

Wirklich eine erschreckende Nachricht. Zu meinen eigenen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass ich auch seit dem Wechsel von Kokoshumus auf Terrarienerde, keine Ausfälle habe. :shock:

Meine Geschichte ist aber etwas schwieriger... Meine ersten Cornus, waren aus dem Delikatessen-Laden. Ich hielt sie, in einem klassischen Terrarium und habe Kokosziegel zum aufweichen verwendet. Keine ist älter als knapp ein Jahr geworden. :cry:

Zum Glück hat mein Freund, einmal ein paar Eier übersehen, aus denen meine 4 jetzigen Schnecken geschlüpft sind. Ich bin dann, bei dem Kleinen, komplett auf Außenhaltung umgestiegen. Mit der Neueinrichtung habe ich auch, die von Wassn genannte Terrarienerde entdeckt. Ich fand die einfach viel praktischer.

Meine Kleinen werden jetzt bald 3 Jahre alt. Ich dachte immer, das frühe Ableben der Eltern, wäre ein Resultat der schlechten Haltung, aus der ich sie bekommen habe. Eine meiner weiteren Theorien wäre, dass die Außenhaltung, besser für europäische Arten geeignet ist. Nie hätte ich die Erde verdächtigt. :x

Aber auch bei mir die selben Symptome:
die Schnecken habe sich immer tiefer ins Haus zurückgezogen und sind verstorben.

Liebe Grüße eure geschockte Schnexi
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon jutta am 13.01.2019, 08:31

Ich halte auch Sumpfschildkröten, die leben, wenn ich gerade keinen Buchen-Waldboden zur Verfügung habe, wegen zuviel Regen oder Frost, auf Rindenhumus. Nicht Rindenmulch, sondern den viel feinere Rindenhumus aus dem Gartenmarkt. Damit mache ich seit Jahren gute Erfahrungen, und nutze es jetzt auch für die Schnecken. Einmal hatte ich Trauermücken um Substrat, aber sonst immer war es OK.
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Re: Humus kann salzhaltig sein

Beitragvon Sandy am 13.01.2019, 18:56

Hallo,

Schnexi hat geschrieben:Nie hätte ich die Erde verdächtigt. :x

Aber auch bei mir die selben Symptome:
die Schnecken habe sich immer tiefer ins Haus zurückgezogen und sind verstorben.


Ich denke damit (die Erde in Deinem Fall nicht zu verdächtigen) bist Du bislang ganz gut gefahren. Deine bisherige Theorie klingt da weitaus schlüssiger, auch wenn es natürlich diverse andere Möglichkeiten für den Tod der Schnecken gibt. Immer tiefer zurückziehen und irgendwann sterben ist meist der Verlauf, wenn Schnecken sterben.
Liebe Grüße
Sandra
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