Ist meine Schnecke tot?

[Emmy11]

Ich bin mir nicht sicher ob meine Schnecke tot ist. Sie war die ganze Zeit etwas wackelig auf den Beinen und rutschte von der Scheibe (Mantel sah normal aus).
Ich habe versucht sie aufzupäppeln, jetzt liegt sie seit über einer Woche so in der Erde wie auf dem Foto zu sehen. Eine richtige Schutzhaut scheint sie nicht ausgebildet zu haben, zumindest kann man es nicht sehen, ist aber auch viel Erde drüber. Ein bisschen Erde habe ich entfernt, aber der Rest lässt sich kaum lösen. Ein Stück vom Fuß guckt raus, reagiert aber überhaupt nicht auf Berührungen.
Riechen tut sie bis jetzt nicht, aber ich frage mich schon ob es sein könnte, dass sie tot ist. Ich finde das recht ungewöhnlich.
An der einen Seite kann man den Mantel erkennen, an der anderen scheint es so, als ob man ins Häuschen reingucken könnte.
Ich hoffe mir kann jemand dazu was sagen, ich möchte sie erst einfrieren, wenn ich mir sicher bin.

[Nina 99]

Hallo,

das Bild ist zwar nicht 100% eindeutig, doch ich würde sagen, dass deine Schnecke Winterschlaf hält. Es ist ja wahrscheinlich eine Helix pomatia und diese halten generell Winterschlaf und sollten dies auch in Gefangenschaft tun.

[Emmy11]

Danke für die Antwort, da wäre ich jetzt überhaupt nicht drauf gekommen. Kann das denn sein so früh schon und bei Zimmertemperatur?

[Nina 99]

Manchmal reichen Lichtverhältnisse und die innere Uhr schon aus.

[die_clauz]

Hallo,

ich würde sagen, dass deine Schnecke Winterschlaf hält

Generell natürlich möglich, aber wenn das hier stimmt

Ein Stück vom Fuß guckt raus

kanns ja wohl doch eher nicht sein...
Emmy, wenn deine Schnecke sich tatsächlich in Trockenruhe oder Winterstarre befindet, müsste sie einen Deckel gebildet haben, der sähe dann so aus:
http://www.weichtiere.at/images/weichti ... eckel1.jpg
Kannst du das bestätigen?
Ansonsten muss es doch etwas anderes sein und es könnte der Schnecke schlecht gehen.
Wenn Weinbergschnecken sich ins Haus zurückziehen, ohne einen Deckel gebildet zu haben (es kann auch ein dünnerer Deckel sein, der genügt bei Trockenheit), sieht man den hellen Mantel, der auf den ersten flüchtigen Blick auch so hell aussieht wie der Kalkdeckel. Wie hier auf dem Bild, er kann auch mehr Raum einnehmen, sodass man weniger vom Fuß sieht
userpix/374_cornu2_1.jpg
was erstmal nicht schlimm, sondern durchaus normal ist.
Dies hier

Manchmal reichen Lichtverhältnisse und die innere Uhr schon aus.

halte ich hier eher für unwahrscheinlich, warum sollten sie denn? Es geht ja beim verdeckeln vorranig darum, sich vor Trockenheit oder Kälte zu schützen. Also sind Temperatur und Feuchtigkeit ausschlaggebend...
Gerade habe ich mal schauen wollen, ob du irgendwo erwähnt hast, ob es sich um Helix pomatia oder eine andere Weinbergschneckenart handelt. Ich bin dabei auf diesen Thread gestoßen: viewtopic.php?t=26248, demnach müsstest du doch eigentlich wissen, wie ein Kalkdeckel aussieht?
Hast du das Problem mit der Feuchtigkeit inzwischen in den Griff gekriegt? Daran wird es nämlich möglicherweise liegen...

Viele liebe Grüße, Claudia

[Rasplutin]

Ich kann auf dem Foto leider (auch) nicht erkennen, ob es ein Winterdeckel sein könnte - wenn der Fuß rausguckt, spräche das in der Tat gegen einen Deckel...

Dies hier

Manchmal reichen Lichtverhältnisse und die innere Uhr schon aus.

halte ich hier eher für unwahrscheinlich, warum sollten sie denn? Es geht ja beim verdeckeln vorranig darum, sich vor Trockenheit oder Kälte zu schützen. Also sind Temperatur und Feuchtigkeit ausschlaggebend...

Hier bin ich voll und ganz der Meinung von Nina 99!
Die Bedeutung der Tageslänge wird zu oft unterschätzt und wäre einen eigenen Thread wert;
als Einstieg zum Thema zwei pdf:

Photoperiodic-control-of-hibernation-in-Helix-pomatia

Photoperiod-and-Supercooling (bei Cornu aspersum)

[die_clauz]

Hallo,

Ich kann auf dem Foto leider (auch) nicht erkennen, ob es ein Winterdeckel sein könnte - wenn der Fuß rausguckt, spräche das in der Tat gegen einen Deckel...

Dies hier

Manchmal reichen Lichtverhältnisse und die innere Uhr schon aus.

halte ich hier eher für unwahrscheinlich, warum sollten sie denn? Es geht ja beim verdeckeln vorranig darum, sich vor Trockenheit oder Kälte zu schützen. Also sind Temperatur und Feuchtigkeit ausschlaggebend...

Hier bin ich voll und ganz der Meinung von Nina 99!
Die Bedeutung der Tageslänge wird zu oft unterschätzt und wäre einen eigenen Thread wert;
als Einstieg zum Thema zwei pdf:

Photoperiodic-control-of-hibernation-in-Helix-pomatia

Photoperiod-and-Supercooling (bei Cornu aspersum)

Dass die Tageslänge in der Vorbereitung zur Winterruhe keine Rolle spielt, habe ich nicht gemeint, hätte ich anders schreiben können... aber der endgültige Auslöser (so steht es ja auch in der ersten pdf, die zweite schaue ich mir nachher an, danke dafür! ), fürs verdeckeln zum überwintern ist die Temperatur (unter 8ºC hatte ich auf Weichtiere.at gelesen).

Viele liebe Grüße, Claudia

[Emmy11]

Also das Feuchtigkeitsproblem ist gelöst, die anderen 6 Schnecken sind jetzt immer fröhlich unterwegs.
Für mich siet es nicht nach einem Deckel/Schutzhaut aus

[Emmy11]

Aus Erfahrung kann ich sagen bei einer Schutzhaut vor Trockenheit sind meine Schnecken bei Berührungen aufgewacht. Ich weiß nur nicht wie das im Winterschlaf ist

[Emmy11]

Und es ist kein richtiger Deckel, der Fuß guckt definitiv raus, ich habe ihn gaaaaanz vorsichtig gestreichelt , um die Schnecke rauszulocken, um sie aufzupäppeln, weil sie auch schon ewig nicht gegessen hat, aber da kam halt null Reaktion

[Emmy11]

Also, hier der neueste Stand, die Infos von eben habe ich am Frühstücktstisch geschrieben , jetzt habe ich mir die Schnecke noch mal genauer angeachaut. Schnecke ist noch weiter zurückgezogen, Fuß fühlt sich hart an, riecht leicht(so wie meine andere Süße, die anscheinend beim Transport gestorben ist und tot bei mir ankam), zudem ist der Mantel soweir zurückgezogen, dass man weit ins Haus gucken kann. Auch warmes Baden gerade eben hat keinen Effekt gehabt. Ich denke die Sache ist leider klar (((((

[Emmy11]

Also es ist schlecht zu erkennen, aber das ist ein aktuelles Bild. Kein Deckel, keine Regung.
Ich denke ich muss Alonso einfrieren

[Emmy11]

Ich habe Alonso jetzt eingefroren, auch wenn es mir schrecklich schwer gefallen ist

[Diana]

Hallo Emmi,

tut mir leid für deinen kleinen Alonso.

Als Nachtrag für die nächsten Schneckchen. Der Winterdeckel einer Weinbergschnecke ist fast schneeweiß bis elfenbeinfarben. Er schließt eben mit der Mündung der Schnecke ab und sieht aus, als hätte man ein Loch mit Gips verspachtelt. Er ist richtig hart und läßt sich nicht eindrücken. Durch seine innere Struktur läßt er aber dennoch genügend Luft und Feuchtigkeit durch.
Ausgelöst wird der Winterschlaf durch die stetig kürzer werdenden Tage in Verbindung zur fallenden Temperatur und Niederschlagsmenge, bzw. geringeres Futterangebot. Nur Lichtmenge oder Temperatur oder Trockenheit allein löst dieses Verhalten nicht aus. Das Bilden eines Kalkdeckels verbraucht enorm Energie. Eine Schnecke, die dann wieder durchstartet kann erst nach rund vier Monaten erneut in "Winterschlaf" gehen. Diese Zeit braucht sie, um die Energie für diesen Vorgang anzusammeln und dabei sicher zu überleben. Werden die Bedingungen nur kurz ungünstig wird deshalb nur mit eingetrocknetem Schleim eine Schutzhaut gebildet. Meist klebt sich die Schnecke dazu an eine Scheibe, Mauer oder Baumrinde und dichtet nur den verbliebenen Spalt zwischen Untergrund und Gehäuserand ab. Werden die Tage stetig kürzer stellt sich der Organismus der Schnecke allerdings auf eine karge Zeit ein- es kann also durchaus sein, daß die Schnecke dann insgesamt langsamer und träger wird, sich mehr vergräbt und ruht, immer darauf vorbereitet schnell einen Winterdeckel zu bilden.
Im Kalkdeckel ist nie Erde mit eingeschlossen. Er ist immer weiß,hart und glatt und es ist nichts von der Schnecke zu sehen. Leider hab ich gerade kein Bild dazu. Beendet wird der Winterschlaf, wenn die Temperaturen konstant über 15°C bleiben und die Feuchtigkeit ausreichend vorhanden ist. Das ist in der Natur erst ab einer bestimmten Tageslänge der Fall und garantiert, daß auch genug Futter zur Verfügung steht. Der Deckel ist für Temp. und Feuchtigkeit durchlässig. Er wird im Frühjahr als ganzes abgestoßen und nicht wie die Trockenschutzhaut abgebaut. Bewegen, Anstoßen o.ä. weckt die Schnecke nicht aus dem Winterschlaf.
Wird nur der Mantel über den Fuß gezogen, was die Schnecke zuweilen beim Ruhen macht, ist dieser unregelmäßíg (sieht ein kleines bisschen wie gegangener Hefeteig aus) und außerdem weich beim Anstupfen. Im Zentrum ist manchmal noch etwas Fuß zu sehen, aber nicht immer. Und nicht unbedingt reagiert hier die Schnecke auf Antippen. Beim Ansprühen kommt sie dann aber fast immer raus.

Liebe Grüße
Diana

[Diana]

Hab doch noch zwei Bilder gefunden. Auf dem ersten Bild sieht man eine ruhende Schnecke- diese wollte jetzt nicht mal beim Ansprühen rauskommen, aber sie reagiert mit Bewegung. Soll heißen: Lass mir meine Ruhe. Erstes zeigt eine Weinbergschnecke im "Winterschlaf" also den Kalkdeckel.