Ich habe schon das ganze Forum zigmal durchwühlt, aber so richtig weiß ich nun doch nicht mehr weiter, was meine Helix lucorum angeht. Mittlerweile sind schon 4 Schnecken betroffen, davon eine tot, eine so gut wie, eine weitere gut auf dem Weg dorthin und eine vierte zeigt die ersten Symptome. Nun hoffe ich natürlich, dass ihr mir helfen könnt, damit nicht noch mehr betroffen werden, ich aber vielleicht zumindest ein oder zwei betroffene noch retten kann.
Sorry für den langen Text, aber ich hoffe, dass mir so vielleicht besser jemand helfen kann, wenn ich die Symptome genau beschreibe.
Kurzfassung:
Die Symptome beginnen so, dass die Schnecke wirr durchs Terrarium paced, hierhin und dorthin, fressen, Wasser, Moos, fressen, sich eingräbt, sich direkt wieder ausgräbt... Dann schwillt das Mäulchen (?, der vordere Teil vom Weichkörper halt) an, genauso wie die Gegend mit den Geschlechtsteilen. Sie versucht zu fressen, schafft es aber nicht wirklich, jedenfalls nichts, wofür man wirklich raspeln müsste (Süßkartoffel und so). Dann wird der Körper immer schlapper, die Augen hängen, schließlich kann die Schnecke sie gar nicht mehr ausfahren. Sie verliert eben alle Kraft, rutscht von der Scheibe, kommt irgendwann gar nicht mehr hoch und wird mit der Zeit immer unbeweglicher und wie betäubt oder gelähmt.
Details:
Schnecke Nummer 1 habe ich am Montag bei der Eiersuche schon tot in der Erde gefunden. Hier ist also nicht klar, ob das überhaupt was damit zu tun hat, aber mir ist in der ganzen Zeit noch keine lucorum gestorben zum Glück und das war noch eine Jungschnecke, also ist es schon auffällig.
Schnecke 2 hat die ersten Symptome (wackelige Augen, wirres Verhalten) Donnerstagabend gezeigt, seitdem ging es beständig bergab. Gestern Morgen hat sie das letzte Mal Brei gefressen, heute Morgen das erste Mal überhaupt noch die Augenfühler ein Stück ausgefahren und sich merklich zurückgezogen, wenn ich sie vorsichtig angestupst habe. Da hat sie sogar noch geschäumt. Sie hat sich auch die ganze Zeit zur linken Seite eingedreht und ihren Kopf ans Haus gedrückt.
Heilerdebad, Versuche sie mit Brei zu füttern haben alles nichts genützt. Zuerst war ihr Mantel etwas vorgequollen, jetzt sinkt er weiter zurück, und sie liegt nur noch da und zeigt minimale Reflexe. Eindeutig am Sterben.
Bei Schnecke 3 bin ich gestern Morgen (also Freitag) stutzig geworden, weil sie genauso wirr im Terrarium rummachte. Seitdem sitzt auch sie separat. Heilerdebad mag sie gar nicht, da flieht sie sofort. Gestern war sie noch recht agil, hat abends Salat und Brei gefressen und sich sogar nichts oben am Decken angepappt - heute Morgen hing sie dann allerdings bewegungsunfähig auf Halbmast, auf halbem Weg zwischen Wand und Futternapf, als wäre sie mitten beim Schleimen ins Koma gefallen. Ich habe sie in ein Heilerdebad, woraufhin sie wieder lebendiger wurde (und wenn es nur war, um sofort da rauszukommen). Den Rest des Tages hat sie geschlafen und sich dazu mit dem Kopf unter den Rand einer Futterschale gedrückt. Vielleicht so wie Schneck 2 sich an ihr Haus gedrückt hat. Vorhin hat sie noch ein minimales bisschen Brei gegessen, aber sie wird immer apathischer und an Klettern ist bei weitem nicht mehr zu denken. Die Augen kriegt sie auch nicht immer ausgefahren. Die meiste Zeit verbringt sie so:
Versuch, sie mit Brei zu füttern, hat dazu geführt:
Edit: Gerade eben habe ich gesehen, dass sie es jetzt doch noch mal nach oben an den Deckel ihrer Faunabox geschafft hat! Vielleicht gibt es ja echt noch Hoffnung für sie?
Und jetzt heute Nachmittag hat Schneck 4 angefangen, durchs Terrarium zu irren. Eben hat sie versucht, Süßkartoffel zu raspeln und es nicht hinbekommen. Brei füttern ging aber noch. Dafür rollt sie sich schon genauso nach links ein wie Schneck 2. Insgesamt sieht sie aber noch ok aus. Das Interessante ist, dass Schneck 4 bis gestern seit letzter Woche irgendwann im Trockenschlaf am Glas hing, also erst aufgewacht ist, nachdem alles los ging.
Ich hatte mal Schneckenmilben, habe aber im März Raubmilben im Terrarium verteilt. Danach wäre mir jetzt keine mehr aufgefallen, aber der Befall war auch vorher nicht wild (sonst hätte ich zum Ameisenspray gegriffen). Ansonsten werden sie genauso gepflegt wie sonst auch immer.
Geändert habe ich bzw. haben sich genau zwei Dinge: ich habe letzte Woche das erste Mal Kartoffel gegeben - roh und leider nicht Bio. Allerdings weiß ich nicht, ob sie die überhaupt gefressen haben, jedenfalls wenn dann nicht viel. Diese Woche gab es noch mal ein bisschen, diesmal Bio und gekocht (natürlich ohne Salz!). Vielleicht haben sie Keimhemmer abbekommen?
Außerdem einigermaßen neues Futter gab es diese Woche Radieschengrün. Das hat aber Schnecke 4 nicht bekommen, weil es das erst ab Montag gab und sie da auf jeden Fall noch geschlafen hat.
Normal bekommen sie Zucchini, Süßkartoffel, verschiedene Salate (diese Woche Romana-Salatherzen), Möhren, Brokkoli, selten Gurke (weiß ich nicht, ob es die diese Woche gab, kann sein). Meine Bänderschnecken haben exakt dasselbe bekommen, denen geht es allen gut.
Ansonsten war es ja diese Woche das erste Mal heiß. Nachdem ich nun wild im Forum gelesen habe, dachte ich, okay, bei mir war es sicher zu feucht dann bei der Hitze. Denn meine lucorum waren fast alle nicht im Trockenschlaf während der Hitze. Vielleicht haben da welche Probleme bekommen. Ich wohne in einer Dachwohnung, da wird es schnell recht warm. Im Terrarium hatte es diese Woche als Maximaltemperatur 25 Grad, bei 80-85% Luftfeuchtigkeit. Das ist normal zu hoch, ich weiß, allerdings sind meine lucorum bei weniger nicht aktiv. Ich denke, es liegt daran, dass ich oben auf dem Terrarium ein Gitter als Abdeckung habe, wo die Luft gut durch geht und in meiner Wohnung meistens nur 30% LF sind. Ein Teil des Gitters ist abgedeckt wegen den Lampen und ein bisschen auch noch für Feuchtigkeit. Dafür sprühe ich nicht so oft direkt. Jedenfalls war das sicher für die Temperatur viel zu feucht.
Aber es sieht ja irgendwie auch nicht direkt wie ein Radulavorfall oder Eingeweidevorfall aus, zu dem es dann kommen kann. Und Schnecke 4 war ja eben im Trockenschlaf während der heißen Tage und ist erst gestern Mittag aufgewacht. Das passt dazu irgendwie auch nicht. Es kamen nie Blasen vorne zum Maul raus und der Mantel ist auch nicht nach vorne gerutscht (aber schon mal stark rausgequollen). Es wirkt mehr, als würden die Schnecken nach und nach gelähmt oder betäubt.
Tja, danke an alle, die sich bis hierher durchgequält haben. Irgendwelche Ideen?