Frage zu Haltungsbedingungen von Bänderschnecken

[Nomchen]

Moin Leude

Ich lese eigentlich überall,dass Bänderschnecken - also sowohl schwarzmündig,als auch weißmündig auf gleiche Weise gehalten werden. Jetzt frage ich mich aber so langsam,ob das denn so stimmt,weil für mich mittlerweile einiges dagegen spricht
Ich komme ursprünglich aus dem Münchner Raum und dort sind in der Nachbarschaft meiner Eltern hauptsächlich die mit weißem Rand anzutreffen, während ich in Hessen/NRW,wo ich jetzt wohne ausschließlich schwarzmündige vorfinde (und ich suche wirklich regelrecht,weil mich diese Tiere so faszinieren )
Ich halte beide Arten auch seit ca. einem Jahr im Terrarium und eigentlich passen die Parameter... trotzdem gibt es von Anfang an aber immer wieder Todesfälle. Diese betreffen aber eben äußerst selten die schwarzmündigen,während mein Bestand an weißmündigen immer weiter schrumpft. Ich hab da auch schon alles versucht,zigmal den Boden erneuert, (auch,weil die Schnecken allgemein schlecht darauf kriechen bzw in der Erde stecken bleiben/festkleben,selbst wenn diese praktisch nass ist). Habe auch z.B. schon Milben im Verdacht gehabt und teuer Raubmilben gekauft,aber keine Veränderung. Sie ziehen sich plötzlich zurück in ihr Häuschen,fressen nicht mehr und sterben dann nach ein paar Tagen.
Da ich wirklich schon so alles durch habe,es praktisch nur die weißmündigen betrifft und ich eben diese Beobachtungen mache,was den Standort angeht,frage ich mich so langsam,ob die eine Art nicht doch minimal andere Bedürfnisse hat und es in meiner Umgebung (wo übrigens auch Cornus anzutreffen sind) einfach Klimatechnisch nicht möglich ist...
Andererseits sieht man ja hier im Forum auch genügend Leute,die erfolgreich beides halten,also...
Ach,ich weiß auch nicht...
Das ganze macht mich einfach nur traurig mittlerweile...

[Fricke]

Es macht schon Sinn, dass sie irgendwie unterschiedliche Bedürfnisse haben. Garten- und Hainbänderschnecken sind nicht dasselbe und man unterscheidet sie unter anderem an der unterschiedlich farbigen Gehäuseöffnung. Schau dir vielleicht mal den Artikel von Nabu zum Thema Lebensraum dieser Schnecken an ( https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/sonstige-arten/weichtiere/10552.html#:~:text=Sie%2520sind%2520allerdings%2520irref%C3%BChrend%252C%2520denn,sie%2520oft%2520auch%2520gemeinsam%2520auftreten. ). Die Hainbänderschnecke (schwarzmündig) lebt eher in Gärten und offenen Gefilden die Gartenbänderschnecke (weißmündig) lebt eher im dichten Wald. Wie das ganze jetzt mit der Haltung bei dir zusammen hängt weiß ich nicht genau aber es macht schon Sinn finde ich, dass sie unterschiedliche Anforderungen an ihren Lebensraum haben könnten

[Skilltronic]

Die Hainbänderschnecke (schwarzmündig) lebt eher in Gärten und offenen Gefilden die Gartenbänderschnecke (weißmündig) lebt eher im dichten Wald. Wie das ganze jetzt mit der Haltung bei dir zusammen hängt weiß ich nicht genau aber es macht schon Sinn finde ich, dass sie unterschiedliche Anforderungen an ihren Lebensraum haben könnten

Das kann ich so nicht bestätigen, weil ich es über viele Jahre genau andersherum beobachtet habe.

Neben dem entscheidenden Vorteil der Tarnung in unterschiedlichen Lebensräumen ganz allgemein, konnte ich aber sowohl C. hortensis als auch nemoralis schon im selben Habitat (großer Park) antreffen.

[mercury]

Hm... ich kann es weder bestätigten noch verneinen. Im Terrarium hatte ich lange beide Arten und ich könnte jetzt nicht sagen, dass die eine sich weniger wohl gefühlt hätte als die andere und früher gestorben wäre. Dabei war das Verhältnis immer sehr stark auf Seite der Gartenbänderschnecken im Vergleich zu den Hainbänderschnecken, aber von beiden hatte ich genug Tiere über die Zeit.
Draußen gibt es dagegen eine sehr starke Trennung, wo ich mich schon lange frage, woran das liegt. Fast im ganzen Stadtgebiet gibt es überall Hainbänderschnecken. Jeder einsame Busch, der zwischen zwei Ausfahrten steht, ist nach dem Regen voll mit Schnecken. (Dort sind jetzt in den letzten Jahren auch Cornus aufgetaucht und haben sich praktisch überall ausgebreitet, wo eben die Hainbänderschnecken auch sind). Wir reden hier hauptsächlich von Vorgärten, Büschen zwischen Weg und Hauswand und sowas.
Im Park direkt hinter meinem Haus gibt es nur Gartenbänderschnecken, ausschließlich. (Also, an Bänderschnecken, es gibt dort sonst auch Nacktschnecken, Schließmundschnecken und kantige Laubschnecken.) Der "Park" besteht dabei aus gepflasterten Wegen, ein bisschen Wiese und vielen, von Beton eingefassten Beeten mit dichtem, flachen Gestrüpp. Wenn es geregnet hat, dann sind sowohl auf dem Gestrüpp als auch am Beton ohne Ende Gartenbänderschnecken zu sehen. Im Gegensatz zum größten Teil der Stadt gibt es im Park keine Cornus. (Aber vielleicht sind sie dort auch bisher nur noch nicht hingelangt.)
Auf meinem Balkon leben übrigens Gartenbänderschnecken und Cornus sehr gut zusammen, wobei die Cornus mehr am Boden sind und die Bänderschnecken mehr oben in den Büschen, aber beide bevölkern zum Beispiel auch gerne gemeinsam eine moosbewachsene Wand oder meine Erdbeeren.
Da liegt es ja schon nahe zu vermuten, dass die Bedingungen hier im Park im Gegensatz zum Rest der Stadt irgendwie geeigneter sind für Gartenbänderschnecken, aber warum das so sein sollte, weiß ich nicht. Und, wie gesagt, im Terrarium kann ich jetzt keinen Unterschied sehen.


Edit: Fast vergessen, davon ab wollte ich aber noch etwas Trost da lassen. Ich kenne es leider, leider selbst zur Genüge, wenn die Schnecken sterben und man weiß nicht warum. Das tut mir leid, dass dir das so passiert mit den Schneckis. Man möchte doch so gerne, dass es ihnen gut geht, und weiß aber nicht, was man besser machen könnte. Wirklich traurig.