Hallo, ja, ich sammle immer Schnecken auf, die zertreten auf dem Fußweg lagen oder Rasenmäheropfer meines Vermieters wurden. Ich renne auch immer -egal ob ich zu einem Konzert gehe oder einkaufen, mit einer Tupperdose rum - ich könnte ja eine Schnecke finden, die Hilfe braucht
Viele Schnecken, die meisten, habe ich jeweils wieder frei gelassen. Das waren dann Schnecken, die nicht zu stark verletzt waren oder nicht lange bei mir waren.
Ich wohne recht ländlich und etwa 1km von meinem Wohnort entfernt, gibt es eine Stelle, zuerst ein abgebrochener Hang, mit Gestein und Fels, da leben viele Weinbergschnecken, daran schließt sich ein Wäldchen an mit Mischwald, deshalb liegt da ganzjährig auch viel trockenes Laub rum, dort trifft man Bänder-und Baumschnecks und auf der gegenüberliegenden Seite des Weges fließt ein Bach, wo viel Pestwurz, etc wächst, da tummeln sich viele Nacktschnecken. Dort setze ich meist meine Schnecken wieder aus. Denn dort wird keine Landwirtschaft betrieben, es gibt kaum Fußgänger, also recht gefahrenlos für die Schnecks.
Aktuell leben bei mir noch eine Schließmundschnecke (die lebt frei in einer Schüssel im Moos, seit Oktober, da habe ich sie aus Versehen eingeschleppt und sie ist zu klein für mein Terra), 2 Nackedeis, die ich im Blumenkohl und Salat fand im Winter - die werden dann auch an der genannten Stelle freigelassen.
Allerdings gibt es auch welche, die sehr stark verletzt waren und mindestens einen Winter bei mir waren, die behielt ich. U.a. auch 3, die nicht „verbeult“ sind, das waren einzelne Eier der einen Schnecke, die ich zu spät fand und deshalb Babyschnecks den Winter über bei mir waren – die durften auch bleiben.
Auch habe ich 2 Weinbergschnecken....ja, ich weiß, Naturschutz und darf man nicht....aber ich hab ja keine gesunden aus der Natur entnommen und wenn die Leute Rasen mähen, sterben immer so viele....kümmert dann auch niemanden.
Und diese 2 waren sehr schlimm verletzt. Die 1. Da wusste ich zuerst nicht mal, was das für eine Schnecke war, wie eine junge Bänderschnecke, aber ganz durchsichtiges Haus, mit sehr vielen Rissen, sehr bröckelig. Ich traute mich gar nicht, die anzufassen, schob ihr immer ein Blatt hin, wo sie drauf konnte, ich hatte Angst sie zu "zerbröseln".Trotz Sepia, Kalkbrei, Heilerde....die Schnecke hat sich mehr als 1 Jahr nicht verändert, nicht angebaut, das Haus wurde nicht härter, sie war sehr inaktiv, knabberte nur überstehende Reste ihres Hauses ab. Dann nach 1 Jahr verbuddelte sie sich etwa ein halbes Jahr, ich dachte schon, sie wäre tot, aber so lange es nicht stank, ließ ich sie im Terra. Und dann langsam wurde das Haus fester. Als sie dann wieder zum Vorschein kam, sah man zwar die Risse aber das Haus war fest (sah aber sehr verwittert und komisch aus). Aber sie ist nur noch wenig gewachsen, kaum größer als eine Bänderschnecke – ähnlich die 2. Da sie nun damals knapp 2 Jahre bei mir war, durfte sie auch weiterhin bleiben (2012 gefunden).
Das Lustigste war vielleicht mal eine Weinbergschnecke aus Vermieters Garten. Diese sah ich schon 2 Sommer lang. Diese Schnecke war wohl mal irgendwo unter die Räder geraten, jedenfalls hatte sie 2 Rillen im Gehäuse, wo das Haus eingedrückt war. Daran erkannte man sie immer wieder. Den 3. Sommer wurde sie verletzt, sie verlor ein Stück Haus, hatte ein Loch. Nichts „Lebensbedrohliches“, aber es war kein Schutz mehr da. Ich nahm sie kurz mit rein, reinigte die Stelle und klebte ihr ein Pflaster aufs Haus und setzte sie mitsamt Sepiaschale wieder unter ihren Lieblingsbusch, wo sie meist saß (da ich sie „kannte“, sie so lange in dem Lebensraum schon lebte, wollte ich sie nicht an der o.g. Stelle aussetzen).
Ungefähr 2 Wochen später....ich war grad im Garten, mein Vermieter werkelte auch was,plötzlich rief der „ Jo, was isn dies?“ Ich ging neugierig zu ihm ...da zeigte er auf die Schnecke, die munter an ihm vorbei kroch...immer noch mit dem (dreckigen) Pflaster auf dem Haus ....DAS war kurios. Der hat echt blöd geguckt