Ich halte keine der beiden Arten, dementsprechend kann ich nur allgemeine Überlegungen anstellen und wiedergeben, was ich mir angelesen habe. Tendenziell würde ich dir von der Vergesellschaftung der beiden Arten abraten. Ich würde nicht sagen, dass das nicht auch gut gehen
kann, aber aus meiner Sicht spricht einiges dagegen.
Es gibt natürlich ein paar Anhaltspunkte, dass eine Vergesellschaftung funktionieren könnte. Die beiden Arten können sich nicht paaren, das ist die Mindestvoraussetzung für jegliche Vergesellschaftung. Sie haben sehr ähnliche Ansprüche an ihre Haltungsparameter - bei der Einrichtung und Ausstattung des Terrariums müsste man also nicht für eine der Arten Abstriche machen, um es der anderen Recht zu machen. Ich habe außerdem gelesen, dass A.achatina tendenziell mehr Zeit in Bodennähe verbringen, während C. excellens gerne klettern sollen. In einem Terrarium mit großer Bodenfläche und ausreichender Höhe, das man mit vielen Kletterästen ausstattet, könnten die Arten sich eventuell genug aus dem Weg gehen, um sich nicht gegenseitig zu stören.
Es gibt aber auch einige Gründe, die gegen eine Vergesellschaftung sprechen. Die beiden Arten teilen sich in der Natur keinen Lebensraum. Sie kommen nichtmal auf demselben Kontinent vor. Für mich persönlich wäre das Grund genug, sie nicht zusammenzuhalten. Außerdem könnten die Schnecken sich gegenseitig in ihren Verhaltensweisen stören. Das kann nicht nur durch Offensichtliches wie z.B. unterschiedlichen Schlaf-/Wachrhythmus, sondern auch durch subtilere Dinge wie z.B. die Zusammensetzung des Schleims und die Signale, die darüber transportiert werden, passieren. Wie verschiedene Schneckenarten sich gegenseitig wahrnehmen, bleibt uns Menschen leider verschlossen. Aus Rücksicht auf die Tiere sollte man dementsprechend vorsichtig sein.
Am wichtigsten erscheinen mir aber folgende Bedenken:
Beide Arten zählen zu den eher empfindlichen und anspruchsvollen Schneckenarten. Das heißt schlicht und einfach, dass sie schneller aufgrund von Haltungsfehlern sterben als andere Arten. Aus diesem Grund wird meistens davon abgeraten, als Anfänger direkt mit einer dieser Arten einzusteigen (wenn man sich vorher
sehr gut informiert hat und das Terrarium mitsamt Einrichtung auf die optimalen Parameter eingefahren hat,
bevor die Tiere einziehen, kann es aber natürlich auch bei Anfängern klappen). Gleich mit zwei dieser Arten einzusteigen ist dementsprechend doppelt anspruchsvoll.
Wenn ich unbedingt eine Vergesellschaftung ausprobieren wollen würde, würde ich das auf jeden Fall erst machen, nachdem ich beide Arten eine ordentliche Zeit lang (mindestens ein paar Monate, besser ein Jahr) einzeln gehalten habe, und zwar erfolgreich - will heißen, dass die Schnecken in dieser Zeit gesund gewachsen sind und aktiv waren. Denn erst dann habe ich genügend Erfahrung, um erkennen zu können, ob die Schnecken ihre "gesunde" natürliche Verhaltensweise zeigen. Wenn ich diese Erfahrungsgrundlage nicht habe, bin ich nicht in der Lage zu beurteilen, ob das Verhalten der Tiere durch die Vergesellschaftung in Mitleidenschaft gezogen wird.
Und wenn ich beide Arten von Anfang an zusammenhalte und es einer der beiden sehr offensichtlich nicht besonders gut geht - was mache ich dann? Wenn ich an Luftfeuchtigkeit und Temperatur oder der Einrichtung und dem Bodengrund herumspiele, geht es der Art danach zwar womöglich besser, aber dafür der anderen schlechter.
Ich hoffe, das hilft dir, eine Entscheidung zu treffen. Vielleicht melden sich ja noch andere Leute zu Wort, die sich mit den beiden Arten besser auskennen als ich
Was für ein Terrarium hast du denn, also von den Maßen her?