Traurige Fragen (A. Fulica während Hitzeperiode gestorben)

[Qui]

Hallo liebe Leute,

leider sind meine beiden A. Fulica (3 und 5cm) während der extremen Hitzeperiode trotz aller Bemühungen, das Becken kälter zu kriegen, gestorben...

Ich mache mir natürlich so meine Gedanken, dass gleich meine ersten und einzigen beiden Schnecken so schnell (hatte sie erst einen Monat) von mir gehen, für die nächste Zeit waren noch zwei Partnerschnecken geplant, denen ich jetzt leider absagen musste, zumindest erstmal.

Ich frage mich, hab ich irgendetwas falsch gemacht?
Die beiden haben aufgrund ihrer geringen Größe zunächst in einem 35x35x35-Aqua gelebt, die Luftfeuchtigkeit betrug immer zwischen 70 und 80% und die Temperatur, solange es nicht so heiß war, immer um die 23° - als es dann so heiß war, war das Terrarium zwei Tage lang auf ca. 28°, bis ich endlich einen Weg gefunden habe, es zumindest auf 25° runterzukühlen... - aber da war es wohl schon zu spät.

Meine beiden waren immer sehr aktiv, sind schon um 20 Uhr herumgeschneckt und haben gut gefressen - obwohl auch nur eine von ihnen (die 5cm) gut gewachsen ist, was mich zu der Annahme bringt, dass die kleinere vielleicht kleinwüchsig war, da ihr Wachstumsrand immer sehr brüchig war, obwohl Boden aufgekalkt wurde und genügend Kalk in Form von Sepiaschalen und ab und an einem Kalkbrei vorhanden waren.

Naja, jetzt bin ich eben auch am Überlegen, ob ich für das Terrarium neue Mieter suchen sollte - oder ob ich es lieber lasse... hatte daran gedacht, vielleicht Schnecken zu adoptieren, die höhere Temperaturen benötigen, denn im Winter ist es leichter aufzuheizen, als im Sommer zu kühlen. Aber meine mir wichtigste Frage ist eigentlich, bevor ich mich dafür oder dagegen entscheide:
Habt Ihr auch schon mal Schnecken während Hitzeperioden verloren? Waren die beiden so angreifbar, weil sie Jungschnecken waren? Lag es an meiner falschen Haltung? Vielleicht an "Zuchtfehlern" des Vorbesitzers (wg. Kleinwüchsigkeit)? Ich hab einfach ein schlechtes Gewissen und mich quält die Annahme der Möglichkeit, irgendetwas falsch gemacht zu haben.

Sorry für den langen Text und danke für Eure Antworten,
Qui.

[Fusselnase]

Wie traurig

Ist denn sicher, dass es nur 28°C waren? Meine Fulica haben im letzten Sommer auch Temperaturen über 30°C (gemessen im Becken) sehr gut überstanden, ich denke daher, dass die 28°C bei dir nicht die alleinige Ursache gewesen sein können. Steht das Becken vielleicht in Fensternähe? Hätte es sich noch weiter aufheizen können?

[Qui]

Häy,
Danke für Deine Antwort...

Mein Aqua stand in der Mitte des Zimmers - da morgens die Sonne hinein scheint, kann es sein, dass sie auch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen haben... Meistens, wenn ich geschaut habe, waren 28°, einmal auch 30, aber das nur für kurz.

Ich hätte gedacht, dass, wenn es ihnen zu heiß wird, sie in Trockenruhe gehen, deswegen habe ich auch erst so "spät" reagiert.

[Trochoidea]

Also an der Temperatur allein kann's nicht gelegen haben. Ich hab schon freilebende fulicas in Gegenden gesehen, wo es selbst nachts nicht viel kälter als 28°C wurde. Am Tag habe ich Schnecken bei deutlich über 35°C in der vollen Sonne sitzen sehen.
Allerdings sitzen die Tierchen bei solchen Temperaturen ziemlich hoch an den Stämmen von Palmen oder Häusern, also an Stellen wo es etwas trockener ist. Vielleicht liegt's bei dir an der Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und hoher Temperatur. Zu nass ist auch keine Lösung und gerade bei hohen Temperaturen sprüht man automatisch immer etwas mehr.

[Qui]

Häy,

Habe tatsächlich mehr gesprüht als sonst, weil die Luftfeuchtigkeit sich bei der Hitze nicht so gut gehalten hat... Dachte, dass sei dann nötig... Also bin ich wirklich irgendwo "Schuld"...

Ist echt 'ne schwierige Entscheidung, ob ich dann nochmal die Verantwortung für Schnecken übernehmen sollte...

[Elfi]

Hallo,
tut mir sehr leid, dass Deine Schnecken gestorben sind ... ob Du etwas falsch gemacht hast lässt sich wohl nur schwer sagen. Vielleicht waren die Tiere auch schon irgendwie krank, bevor sie zu Dir gekommen sind, vielleicht war es wirklich die Hitze.
Gleich aufgeben würde ich an Deiner Stelle nicht, auch wenn ich den Gedanken nachvollziehen kann. Überprüfe erstmal, ob wirklich alles richtig war von der Haltung. Richtiger Boden? Genug Kalk? Badeschale? Richtiges Essen? Eventuell falsche (giftige) Bepflanzung?
Vielleicht fällt Dir doch ein Fehler auf. Mir ging es vor ein paar Jahren mit einem Skorpion so. Der ist wahrscheinlich gestorben, weil Skorpionen wohl Kalk nicht vertragen und ich als "Wasserstelle" eine große Muschel im Terrarium hatte. Vielleicht hatte es auch völlig andere Gründe, das kann man im Nachhinein schlecht sagen und es bringt auch nichts, sich Vorwürfe zu machen. Fehler sind dazu da, dass man aus Ihnen lernt.
Wenn Du keinen Fehler bei der Haltung findest bist Du zwar "beruhigter" (wenn auch trotzdem traurig), kennst aber die Ursache für den Tod der Schnecken nicht - was ich persönlich schlimmer finde. Denn wenn man nicht weiß, woran das lag, dann kann man auch nicht wissen, ob es mit neuen Schnecken klappen würde.
Meinen Fulicas geht es trotz Hitze prima. Ich sprühe sehr selten und habe nichtmal ein Thermometer. Eine Kleinwüchsige Schnecke habe ich auch, die wurde im Mai letzten Jahres geboren und ist von Anfang an einfach viel langsamer gewachsen (hat allerdings ein sehr schönes Gehäuse, keine Probleme mit dem Wachstumsrand). Das Muster ist auch viel "filigraner" als auf den Häusern der anderen und während ihre Geschwister schon Erwachsen sind, hat sie gerade mal 8 cm Länge. Es geht ihr aber super. Kleinwüchsigkeit ist offenbar nicht unbedingt ein Grund für frühes Sterben.
Ich hoffe Du findest doch noch heraus, was mit den Schnecken passiert ist und wenn Du einen zweiten Versuch wagst, dann wünsche ich Dir viel Glück!Vielleicht würde sich bei der Hitze ein anderes Zimmer (Küche/Bad) als vorläufiger Standplatz anbieten.
Alle Gute!

[Qui]

Häy,

danke für Deine Antwort... ich habe nicht wirklich Ahnung, was ich falsch gemacht haben könnte... :/ Vielleicht lag's am Efeu, der drin war? Der soll ja angeblich giftig sein, hatte ihn aber eingepflanzt, weil viele geschrieben hatten, dass ihre Schnecken daran nicht fressen - ich hab's auch nie beobachtet...

Ich wüsste wirklich gern, woran es lag... - obwohl die Vermutung mit der Hitze insofern naheliegend ist, weil es ihnen bis dahin ja gut ging. Rausfinden werde ich das wohl nie... - hab gerade das Terrarium sauber gemacht und die Schneckchen draußen vor'm Haus begraben...

Werde wohl die nächsten Wochen schneckenlos bleiben und mir dann nochmal überlegen, ob ich mir wieder welche anschaffen möchte...

[Rennate]

Vielleicht war das Efeu gedüngt? Hast du es gekauft oder von draussen? An gespritztem Futter könnte es auch gelegen haben. Gerade Kohlrabiblätter und verschiedene Salate sind stark behandelt gegen Ungeziefer. Deshalb muss man alles sehr gut abwaschen.

[Qui]

Häy, danke für Deine Antwort...

Ich hab das Efeu zwar gekauft, aber die ursprüngliche Erde abgewaschen und den normalen Kokoshumus in den Topf hinein getan... und das Futter war auch stets gewaschen... daran sollte es also nicht gelegen haben.

[Elfi]

Hallo nochmal,
klingt bisher wirklich so, als hättest Du alles richtig gemacht. Ich denke mal Dein Kalk war auch nicht gedüngt, oder? Efeu habe ich persönlich gar nicht drin, denn obwohl es ja für die Schnecken nicht giftig sein soll, gibt es hin und wieder wohl doch Probleme. Alternativ würde ich Dir Kletterfeige (Ficus Pumila) empfehlen, ich finde das sieht noch hübscher aus als Efeu und ist auf keinen Fall gefährlich.
Vielleicht wäre es einfacher, die Ursache des Todes zu ermitteln, wenn Du ein bißchen erzählen würdest, was vorher passiert ist. Tut mir leid, dass ich da so nachfrage, aber ich denke mal hier schwirren so viele kluge Köpfe herum ... wenn Du ein bißchen mehr erzählen würdest, dann fällt dem einen oder anderen vielleicht eher etwas ein.
Zum Beispiel ob sie inaktiv waren, ob die Farbe sich verändert hat, ob der Weichkörper irgendwie seltsam aussah ...

[Qui]

Häy,

Also... den Kalk hatte ich bei Ebay bei 'nem empfohlenen Verkäufer erworben...

Naja, es war wirklich so, wie beschrieben... Sie waren immer sehr aktiv und haben gut gefressen, rumgeschneckt, meist so von 20Uhr bis morgens... was mir aufgefallen ist, ist, dass sie nie ins Wasserbad gegangen sind... aber ansonsten kam mir nichts komisch vor... Sie haben jeden Morgen Fressen bekommen (vielleicht ist es bei den Temperaturen schlecht geworden? Hab's bis zum nächsten Morgen stehen gelassen...) und einmal die Woche habe ich die oberste Schicht Erde weggenommen, Kot musste ich nicht extra entfernen, weil die Regenwürmer den ganz gut weggeputzt haben...

Als es dann so warm wurde, wurden sie zunehmend träger und sahen immer mitgenommener aus... das schlimmste war, dass eine die Scheibe entlanggekrochen ist (hatte sie auf's Futter gesetzt und sie ist wieder zu ihrem alten Platz zurückgeschneckt) und ihre Fühler hingen runter... Also so richtig schwach, als ob sie sie nicht mehr halten könne... hab dann versucht die Temperatur zu reduzieren und irgendwann kamen sie eben gar nicht mehr raus. Dann hab ich probiert sie mit ihrem Lieblingsfressen und einem Wasserbad zu "beleben", hat aber nichts mehr geholfen - und gestern Abend haben sie angefangen zu stinken.

[katrin]

Tut mir Leid für dich, Qui

und ihre Fühler hingen runter... Also so richtig schwach, als ob sie sie nicht mehr halten könne...

Ich bin mir bei deiner Beschreibung jetzt nicht so ganz sicher, ob sie jetzt auf dem Futter sitzen geblieben ist. Aber beim Fressen lassen sie immer die Fühler so hängen, als ob sie sie nicht halten könnten.

[Qui]

Nene, sie hatte damals gar nicht gefressen und die Fühler hingen beim Kriechen runter.