Schnecke alleine

[Scheheresade]

Moin,

Ich hatte 3 achat Riesen Schnecken. Jetzt nur noch eine. Da ich mir aber keine weiteren zulegen möchte und meine kleine gerade alleine ist, hab ich mich gefragt ob ich einfach eine Weinbergschnecke zu ihr ins Terrarium packen kann?

Danke im Voraus

[Aria]

Hallo Scheherasade

Also wenn du eine Achatschnecke hast solltest du keine Weinbergschnecken dazu setzen, die Haltungsbedingungen sind zu unterschiedlich, Achatschnecken mögen es viel wärmer und feuchter als Weinbergschnecken.
Welche Art ist denn deine Schnecke? Und warum ist es nur noch eine Schnecke?

Lg Aria

[Kirsten]

Hallo Scheheresade,
schön, dass Du Dir um das Wohlergehen Deiner Schnecke Gedanken machst. Aber Du weißt doch, dass die Achatschnecken aus Afrika kommen wo die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit hoch sind. Eine Weinbergschnecke, Helix pomatia, ist in viel kühleren Gebieten unterwegs, kann mehrere Grad Minus aushalten und braucht eben auch diese Lebensbedingungen. Du kannst sie auf gar keinen Fall gemeinsam halten. Welche Temperaturen hat denn Dein Terrarium? Und welche Art Achatschnecke hast Du?

Überhaupt macht es gar keinen Sinn verschiedene Arten zusammen zu halten. In der Natur, wo viel Platz ist, können sie sich aus dem Weg gehen, im Terrarium nicht. Im besten Fall ignorieren sie sich, aber es kann auch sein, dass sie sich gegenseitig nerven, jagen oder anfressen. Es wäre Stress pur für die Tiere.

Was hältst Du denn davon Deine letzte Schnecke in eine nette, neue Gruppe von Artgenossen zu vermitteln? Manchmal nimmt hier jemand ein verlassenes Tier mit auf. Frag doch mal hier im Bereich "Marktplatz". Ich drücke Dir die Daumen, dass Ihr eine gute Lösung findet.

Weinbergschnecken stehen auch unter Naturschutz und dürfen nicht aus der Natur entnommen werden.

[Scheheresade]

Juhu

Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten!!

Ich habe eine Achatina fulica.
Meine Schwester hat mir damals aus heiteren Himmel einfach die drei zum Geburtstag geschenkt. Am Anfang war ich ein wenig skeptisch, aber mit der Zeit habe ich die drei wirklich in mein Herz geschlossen. Das ist jetzt 7 Jahre her. Letzte Woche ist nun die zweite leider gestorben. Trennen kann ich mich aber leider nicht von meiner Scheheresade und da ich durch einen neuen Job sehr viel unterwegs bin möchte ich mir auch leider erstmal keine neuen Schnecken zulegen.
Leider kenne ich auch sonst niemanden der Schnecken hält.

Habt ihr sonst Ideen, damit sich meine kleine nicht so einsam fühlt ?

Lg

[Lasse]

Hallo,

also ich denke, dass es da nur die Möglichkeit gibt sich entweder wieder zwei Achatina fulica dazuzuholen,was wegen dem Job dann vielleicht nicht so ratsam wäre, oder Scheheresade an einen anderen Halter abzugeben. Vielleicht gibt es ja auch jemand im Schneckenforum der in der Nähe wohnt und wo du ab und zu vorbeischauen kannst.?

Man kann der Schnecke nur durch andere Schnecken Geselschaft geben mit der sie etwas anfangen kann und bei dieser Art sollte es auch dieselbe Art sein.

[Kirsten]

Ich werde mal noch deutlicher. Wenn Du Deine Schnecke wirklich liebst, wirst Du ihr Wohl über das Deine stellen. Du bist frei und kannst Dir nach Belieben Gesellschaft holen. Die Schnecke ist auf Dein Wohlwollen angewiesen.

[Diana]

Leider kenne ich auch sonst niemanden der Schnecken hält.

Also das stimmt ja wohl nicht. Hier sind ganz viele liebe Leute, die Lissachatina fulica halten
Ich sage auch nichts anderes. Entweder zweite dazu oder Scheherazade abgeben. Wo ist denn der Unterschied, ob du eine zweite Fulica oder eine Weinbergschnecke dazu setzst ? Also außer daß die Haltungsparameter nicht zusammenpassen und du aufgrund der "Verständigungsschwierigkeiten" zweier verschiedener Arten dann eben zwei einsame Schnecken im Terrarium hättest. Meiner Erfahrung nach machen zwei Schnecken nicht mehr Mühe als eine.

[HelenZer]

Auch nach längerem Durchforsten der (recht spärlich gesäten) wissenschaftlichen Veröffentlichungen habe ich keine Beweise dafür gefunden, dass Schnecken sich einsam fühlen können.

Es wird zwar von den Meisten propagiert, dass Schnecken Gesellschaft bräuchten, weil sie in der Natur auch selten allein vorkommen - das hat aber eher was mit vorhandenen Nahrungs- und Versteckangeboten zu tun und mit der Fortpflanzung. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass Achatschnecken in Gefangenschaft andere Schnecken brauchen, außer zur Fortpflanzung. Es gibt eine Studie über Wasserschnecken, dass die wohl erhöhten Stress haben, wenn sie allein sind, aber das ist auch eine ganz andere Art mit einer unterschiedlichen Lebensweise.

Ich weiß also nicht wirklich, warum hier so ein Gegenwind gegen den Threadersteller kommt. Eine Weinbergschnecke würde ich auf keinen Fall dazu setzen. Das würde beide Tiere nur stressen. Allerdings sehe ich kein Problem damit, die übrig gebliebene Schnecke einfach weiterhin einzeln zu pflegen.

Wenn man als Halter nicht akzeptieren kann, dass Schnecken einfach nur absolut anders sind als Menschen und man sie nicht miteinander vergleichen kann... naja, dann muss man sich wohl denken, dass die Schnecke einsam ist, dann kann man einfach eine oder zwei weitere Artgenossen dazu holen. Da geht es aber um das Wohlbefinden des Menschen und nicht um das der Schnecke. Der Schnecke ist es nach dem Stand der Wissenschaft sehr wahrscheinlich gleichgültig.

[Aria]

Hallo

Also ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen dass Schnecken die in einer kleinen Gruppe leben aktiver sind, mehr herumkriechen, und sich auch oft zum Schlafen in die gleiche Ecke begeben. Ich habe das schon so interpretiert dass sie gerne Gesellschaft haben. Was denke ich auch ein wichtiger Punkt ist: Schnecken möchten sich gerne paaren, und dazu brauchen die meisten Schnecken eben eine andere Schnecke der gleichen Art.
Lg Aria

[HelenZer]

Schnecken in Gruppen sind in der Tat aktiver. Es wurde auch eine Theorie aufgestellt, dass Schnecken in Gruppen allerdings aktiver sind weil sie unter Druck stehen, mehr Nahrung aufzunehmen, bevor sie weggefuttert wird. Allerdings gibt es dazu keine ausschlaggebende Studie - zumindest habe ich keine gefunden.

[Kirsten]

Hallo HelenZer,
ich kenne Deinen Hintergrund nicht, deswegen muss ich doch mal genauer fragen. Hältst Du selbst Schnecken und wenn ja, welche Arten hast Du schon gehalten? Welche Literatur hast Du zum Thema durchforstet und ist Dir während Deiner Suche ein Beleg zur Untermauerung DEINER Theorie begegnet? Das würde mich brennend interessieren. Meines Wissens ist Frömming einer der wenigen Wissenschaftler, der sich überhaupt mit der Haltung der Schnecken beschäftigt und sie beobachtet hat. Aber selbst er hat sich, so weit ich mich erinnere, nicht mit dem Sozialverhalten beschäftigt. Das ist in der Wissenschaft leider nicht populär. Wahrscheinlich, weil es nicht in belegbaren Parametern zu fassen ist. Dazu könnten Hobbyschneckenhalter sicher selbst mehr beitragen, auch ohne eine menschenperspektive Sicht. Ich selbst habe noch keine Achatschnecken gehalten, aber viele andere Arten und kann nur sagen, dass manche sehr wohl ein Sozialverhalten zeigen, besonders die Limacus genießen die Nähe der Gesellschaft. Deswegen würde ich das auch bei Achatschnecken nicht ausschließen und immer zur Vergesellschaftung raten. Man muss das beobachten. Ich habe auch schon das Gegenteil erlebt, Gesellschaft war völlig unerwünscht. Natürlich darf jeder seine Meinung haben, aber belegbar sollte sie schon sein.

[Scheheresade]

Ahoi

Danke HelenZer für deine Mühe.

Ich glaube auch, da meine Schnecke schon recht alt ist, dass es eher mehr Stress für sie bedeuten würde, sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Gepaart haben sich meine Schnecken schon seit circa 8 Monaten nicht mehr und sie sind auch lange nicht mehr so aktiv wie früher.
Scheheresade schläft und frisst viel. Ist aktiv und badet auch. Habe jetzt nach 2 Wochen Einzelhaltung kein anderes Verhalten zu früher wahrnehmen können.
Ich werde mich dennoch mal an die Tiho Hannover wenden. Vielleicht gibt es da ja einen Experten.

LG

P.S. und zur Beruhigung aller : Ich werde keine Weinbergschnecke zu ihr packen

[Annette]

Normalerweise würde ich auch immer dafür plädieren, Schnecken im Gruppenverband zu halten, aber ich finde, dass die Gegebenheiten hier speziell sind. Ich würde eine alternde Schnecke nicht ohne Weiteres aus der Umgebung reißen, in der sie seit sieben Jahren lebt. Auch für Tiere kann das Sprichwort gelten, dass man einen alten Baum nicht verpflanzt.

Vielleicht ergibt sich über das Forum ja die Möglichkeit, eine subadulte oder adulte Fulica leihweise dazuzusetzen, die nach dem Tod von Scheheresade wieder zu ihrem Besitzer zurückkehrt.....

[Tigerschnegel]

Ich schließe mich an, so eine alte Schnecke würde ich auch nicht mehr versetzen. Beobachte sie einfach, schau einfach wie sie sich verhält, wenn sie gut isst und alles unauffällig ist, dann ist das völlig ok.

[Scheheresade]

Hallo zusammen

So es ist ein wenig Zeit vergangen und ich gebe euch kurz ein Update:
Scheheresade war lange nicht mehr so aktiv wie in den letzen Wochen. Frisst sehr viel und ist gut am rumschleimen. Auf mich macht sie keinen Eindruck, dass sie einsam ist.

Lg