Äste mit Flechten anbieten

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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Fusselnase am 17.11.2011, 21:57

Spannend - einerseits würde ein lernfähiges Immunsystem einen enormen Selektionsvorteil bedeuten, andererseits könnten Schnecken das Fehlen eines solchen Vorteils vielleicht durch ihre schnelle Generationenfolge und ihre enorm hohe Nachkommenzahl kompensieren.

Zum anderen Denkansatz: Ein permanent zu hoher Keimdruck oder eine zu große Menge ungünstiger Faktoren bei der Aufzucht kann aber auch zu kränkelnden Erwachsenen führen: nicht immer macht uns stark, was uns nicht umbringt.
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon vinbergssnäcka am 18.11.2011, 06:06

Hallo ihr Beiden,

das ist ja interessant, was ihr hier schreibt, aber es hilft ja nun der Fragestellerin nicht viel weiter, ob sie nun einfach Äste mit Flechten füttern soll oder nicht....? Wie denkt ihr darüber?
Was mir noch einfällt zum Thema Flechten: Möglichst nicht entlang stark befahrener Strassen sammeln, wegen der Schwermetallbelastung....
liebe Grüße

Heike
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Miesmuschel am 18.11.2011, 09:09

Ich sehe, ich habe Nachholbedarf. Immunologie ist nicht mein Metier, wobei mir T-Zellen und ein adaptives Immunsystem noch bekannt vorkommen. Allerdings wusste ich bis eben nicht, dass es Tierarten gibt, welche nur das angeborene haben.
Das mit den Allergien diente übrigens nur als gedankliche Erweiterung des allgemeinen Vergleiches, es fiel mir einfach ein. Also ich will keiner Schnecke unterstellen, sie leide unter einer Allergie. :lol:

Fusselnase hat geschrieben:Zum anderen Denkansatz: Ein permanent zu hoher Keimdruck oder eine zu große Menge ungünstiger Faktoren bei der Aufzucht kann aber auch zu kränkelnden Erwachsenen führen: nicht immer macht uns stark, was uns nicht umbringt.

Ich denke das ist klar und vielleicht auch dem Menschen wieder ähnlich(?). Müsste/könnte man also versuchen, eine Mitte zu finden, so wie es der normale Mensch bei sich versucht: Mittendrin und sich doch schützen, wo er kann? ... wie ich es für meine Schnecken vorhatte - keinen unzähligen Keimen (o. Krabblern) aussetzen, aber vielleicht halb so vielen. Haha! :roll: Aber das hat sich wohl geklärt. Probieren geht wohl über Studieren. :-P

Danke für den Tipp mit den stark befahrenen Straßen, vinbergssnäcka. Darauf gebe ich Acht, da ich das noch von den Nagern & Kaninchen kenne, die ich früher hatte. Da habe ich mich immer mal umgeschaut, wo „guter“ (verfütterbar aussehender) Löwenzahn & Co. wächst und dann fiel einem auf, z.B. wenn man an Haltestellen stand, dass in Straßennähe (wahrscheinlich durch diese Belastung) kein gut aussehendes Grünzeug wächst. Bei Flechten stelle ich mir das ähnlich vor, deswegen umgehe ich das und werde mich in grüneren Zonen umschauen. So, genug Offtopic von mir.
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Fusselnase am 18.11.2011, 12:57

Also ich finde schon, dass solche Ausführungen wie oben weiterhelfen. Für die Bildung einer eigenen Meinung ist es gut, möglichst ausführlich alle Richtungen auszukundschaften. Eine einfache Abzählung nach dem Motto "welche Entscheidung ist am beliebtesten" wäre mir persönlich zu seicht.

Aber gut, hier meine ganz persönliche Meinung zum Flechtenverfüttern:
1) Welche Flechtenart von deinen Schnecken am liebsten (oder überhaupt) gefressen wird, musst du selbst ausprobieren: es gibt so unglaublich viele verschiedene Flechtenarten die wir als Laien kaum voneinander unterscheiden können, dass eine einfache Einteilung nach Farbe der Vielfalt nicht gerecht wird. Meine Schnecks mögen gerne flach gewachsene Flechten aller Farben die ich samt Borkenstückchen von Obstgehölzen gesammelt habe. Auch die kissenartig gewachsenen Flechten von der Wetterseite "unserer" Lindenallee im Park werden sehr gerne gefressen.
2) Anfangs habe ich Sachen von draußen nur heiß gewaschen angeboten, da meine Wildschnecks von draußen Milben in ihren Mantelhöhlen beherbergten: die Chance war groß, dass dort, wo man Schneckenfutter finden kann, auch solche Milben unterwegs sind. Inzwischen bin ich in Bezug auf diese Milben abgebrühter, da sie nicht bei allen Schnecken zu finden waren - anscheinend ist nicht jede Schnecke gleich empfänglich für einen derartigen Befall - und die Untermieter die betroffenen Schnecken auch nicht zu stören schienen.
3) Außer Flechten sammle ich auch Herbstlaub (jetzt ist eine sehr gute Zeit dafür), vor allem das Laub von Obstgehölzen (nur aus dem eigenen Garten, da 100% ungespritzt) wird hier sehr gerne geknuspert, die anderen Laubarten (vor allem Buche, Ulme, Ahorn, Erle) werden vor allem als Versteck sehr geschätzt. Borkenstückchen, am liebsten mit Algen und Flechten dran, werden hier sehr gerne abgeweidet und haben trotz gründlicher Inspektion schon diverse Untermieter eingeschleppt... Mooskissen sind was das Einschleppen von Wildtieren angeht aber die Nummer eins bei mir, sie haben mir meine Bernsteinschneckengruppe geschenkt.
4) Das Risiko, sich Tiere mit nicht heiß gewaschener Deko oder Nahrung einzuschleppen ist relativ hoch, allerdings muss man schon etwas Pech haben, sich Tiere einzuschleppen, die den Schnecken schaden könnten. WENN man sich dann aber wirklich Schneckenparasiten eingeschleppt hat, dann wird man diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wieder los: die meisten Mittel, die gegen diese Parasiten wirken, sind auch wirksame Schneckengifte. Schnecken sind "da draußen" allgegenwärtig und daher sind auch Schneckenparasiten allgegenwärtig.
5) Ob man bereit ist, dieses Risiko der Einschleppung einzugehen, muss man allein entscheiden.
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Miesmuschel am 18.11.2011, 18:32

Fusselnase hat geschrieben:Also ich finde schon, dass solche Ausführungen wie oben weiterhelfen. Für die Bildung einer eigenen Meinung ist es gut, möglichst ausführlich alle Richtungen auszukundschaften. Eine einfache Abzählung nach dem Motto "welche Entscheidung ist am beliebtesten" wäre mir persönlich zu seicht.

Naja, dies hatte anfangs nicht unbedingt direkt meine Fragen beantwortet. Die Sache mit dem Immunsystem hat für mich persönlich aber dennoch ein neues Licht auf die Sache geworfen, weswegen ich diese Infos nicht unbedeutend fand. :)

Die kommenden Tage werde ich auf dem Heimweg hier und da mal abbiegen und schauen, was sich findet. Würde eine Flechte ignoriert werden, müsste ich beim nächsten Mal eben nach einer anderen suchen, die dann vielleicht gemocht wird. Das kann was werden, bei den mäklerischen Kleinen. Zum Glück kenne ich hier einige schöne Stellen, an denen zu 100% nicht gespritzt ist und sonstige Belastungen auch eher gering sein sollten. Ich denke ich werde es so machen, dass ich den Ast zumindest abspüle und dann, wie vinbergssnäcka vorgeschlagen hat, irgendwo hinlege, dass der Großteil der letzten Überlebenden noch fliehen kann. Mehr kann man wohl auch nicht machen, ohne die Flechte zu zerstören. Hoffentlich bin ich eines Tages auch etwas abgebrühter diesbezüglich.
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon snegl am 19.11.2011, 14:15

Unsere Schnecken bekommen regelmässig Moos, Äste mit Flechten etc aus dem Garten. Draußen gesammelt und ab ins Terra. Bisher gab es noch keine Probleme. Ein paar weiße Milben haben wir und auch schon mal einen Tausenfüssler eingeschleppt, aber der fühlt sich pudelwohl bei den Schnecks. :-D

Abkochen, einfrieren etc finde ich ehrlich gesagt überflüssig.

Alternativ kannst du auch Kokosschalen nehmen, das mögen unsere Schnecken gerne, die werden dann ausgiebig nach Fressbarem abgesucht.
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Miesmuschel am 19.11.2011, 15:41

Ich danke für Eure Beiträge. Wer noch etwas zu beichten hat, der soll das machen. :wink:
Vorhin bin ich auf die Suche gegangen. Der Apfelbaum hatte an einigen Stellen ein Flechtenallerlei zu bieten, leider war er zu hoch geschossen (was mich schon im Sommer ärgerte). Deswegen habe ich mich an einem Haselnussbaum bedient. Moos habe ich auch noch mitgehen lassen. Hoffentlich gelingt mir dieses besser, als das vorherige aus der Packung.
Heute Abend werde ich das Faunarium neu herrichten. Hoffentlich gefällt es den kleinen Schleimern.

Kokosschalen werde ich bei Gelegenheit auch besorgen, das sind bestimmt gemütliche Versteckmöglichkeiten. Aber haben die denn Flechten? Mir ging es hauptsächlich um diese. :)

Ach so, sorry. Ich fand doch noch einen passenden Thread zu diesem Thema, welchen ich hätte benutzen können. Bei 12 Seiten mit Suchergebnissen habe ich wohl den Überblick verloren.
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon snegl am 19.11.2011, 16:04

FataleFreiheit hat geschrieben:Kokosschalen werde ich bei Gelegenheit auch besorgen, das sind bestimmt gemütliche Versteckmöglichkeiten. Aber haben die denn Flechten? Mir ging es hauptsächlich um diese. :)

Ach so, sorry. Ich fand doch noch einen passenden Thread zu diesem Thema, welchen ich hätte benutzen können. Bei 12 Seiten mit Suchergebnissen habe ich wohl den Überblick verloren.


Wir kaufen immer ganze Kokosnüsse, sägen sie auf, essen sie auf 8) und die Schalen mit Restanhaftungen innen lieben die Schnecken. Auch außen an den Fasern wird gerne genagt. Da sind zwar keine Flechten, aber ich denke schon das eine Speiseplanbereicherung ist!
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Miesmuschel am 19.11.2011, 16:34

snegl hat geschrieben:
FataleFreiheit hat geschrieben:Kokosschalen werde ich bei Gelegenheit auch besorgen, das sind bestimmt gemütliche Versteckmöglichkeiten. Aber haben die denn Flechten? Mir ging es hauptsächlich um diese. :)

Wir kaufen immer ganze Kokosnüsse, sägen sie auf, essen sie auf 8) und die Schalen mit Restanhaftungen innen lieben die Schnecken. Auch außen an den Fasern wird gerne genagt. Da sind zwar keine Flechten, aber ich denke schon das eine Speiseplanbereicherung ist!

Das ist es bestimmt, auch für mich. :mrgreen:
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Becca am 19.11.2011, 22:18

Was man beim Sammeln von Flechten vielleicht noch beachten sollte, ist, dass gewisse Arten auch geschützt sind! Also Finger weg von Bartflechten (auch wenn die wunderschön im Terra aussehen würden...). 8)
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Lindenbaerchen am 21.11.2011, 08:57

Flechten aus dem Wald bekommen bei mir alle Schnecks, egal welche Art, egal ob groß oder klein.Mal fressen sie viel oder nur eine bestimmte Farbe, dann wieder weniger oder auch andere Farben.Nur ein paar Hemi-Wildfänge haben ausschließlich blaue gefressen.

Die Äste gebe ich mittlerweile unbehandelt ins Terra, früher wurden sie nur abgesammelt und abgespült und dann ein wenig liegen gelassen, damit alles was lebt die Flucht ergreift. Vielleicht auch eine Weile in Wasser legen? Gegen Bakterien hilft das natürlich nicht, aber die Schnecks scheinen dafür auch nicht gerade anfällig zu sein.Keine Verluste soweit.
Ob abgespült oder nicht hat bei mir keinen Unterschied gemacht.Moos sammle ich auch nur ab, Laub sichte ich nur grob.Holz lasse ich durchtrocknen und achte darauf, dass es schon beim sammeln keine sichtbaren Pilze hat und auch nicht verpilzt riecht.Erde koche ich mit Wasser eine halbe Stunde aus und quetsche sie dann durch ein Handtuch trocken.Dann und wann verirrt sich doch mal ein Tierchen mit ins Terra, der "tote" Humus scheint ihnen aber nicht zu behagen und irgendwann sind sie auch wieder verschwunden (und kommen wieder :mrgreen: ) Das hält sich aber absolut in Grenzen, so dass man nach den Tierchen schon suchen muss.

Zu dem Schimmelbefall auf den Ästen: Die durchgetrockneten Äste schimmeln so gut wie nie und halten sehr lange.Anfangs wollte ich sehr sauber sein, und habe alle Äste im Backofen ausgebacken oder lange mit heißem Wasser überbrüht. Danach schimmelten sie im feuchten Terra immer schnell...je öfter ausgebacken, desto schlimmer und schneller.Mitlerweile spüle ich sie nur noch dann und wann lauwarm ab, jetzt schimmelt nichts mehr :-)


Und: Toll der Kokosnuß-Tip!!!
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Re: Äste mit Flechten anbieten

Beitragvon Miesmuschel am 21.11.2011, 16:34

Ich habe den Ast einfach abgespült und noch bis zum Abend liegen gelassen. Dann habe ich ihn ins Faunarium gesteckt. Ein Schneckerich war dann sogar schon an einer der Flechten zugange. Zwar nur kurz, aber immerhin.
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