AnnaK hat geschrieben:Ich persönlich habe aber schon den Eindruck, dass diese Gemeinschaftsbecken recht häufig gepflegt werden, nur traut sich kaum einer das so öffentlich zu posten, weil das eigentlich immer zu Kritik führt.
Ich denke garnicht, dass da so häufig gemacht wird, zumindest nicht bei den erfahrenen Haltern.
Oft sind es doch eher Anfänger, die sich erst die Schnecken zusammenkaufen und sich dann später schlau machen, oder eben Halter die unbedingt mehrere Arten halten wollen, aber nur ein oder zwei Becken haben.....da nützen dann auch gute Ratschläge nichts und es sind fast immer Arten, die aus einer Gattung sind oder von der Haltung her einfach überhaupt nicht passen.
Grundsätzlich würde ich es aber schon schön finden, wenn es ein paar mehr Erfahrunsgberichte aus diesem Bereich geben würde. Gäbe es z.B. noch andere Halter, bei denen die Kombination Reticulata/Sutu gut funktioniert und Reticulata/Ovum gescheitert ist, könnte man - unter der Prämisse, dass das ansonsten im Selbstversuch herausgefunden wird - für diese Gemeinschaftsbecken besser eine Empfehlung aussprechen.
Es kann wahrscheinlich deshalb nicht so viele Erfahrungsberichte geben, weil es einfach nicht viele Arten gibt die man guten Gewissens zusammenhalten kann.
Eine Empfehlung für ein Zusammenhalten würde ich auch nicht aussprechen, einfach weil ich es nicht empfehlenswert finde, ich stimme da eher Natili zu. Bei mir ergab sich das Gemeinschaftsbecken aus dem Grund, dass die reticulata nur noch zu zweit waren und sich so nicht wohl fühlten/relativ inaktiv waren. Die Frage war also: Ein kleineres Becken damit sie enger sitzen oder ein größeres zusammen mit den suturalis. Es ging also nicht darum, mehr Arten zu halten als Becken oder Platz vorhanden ist.
Das ist aber mMn der Grund, aus dem nach Arten gefragt wird, die man zusammenhalten kann. Wenn man sowieso mehrere Becken zur Verfügung hat damit man die Arten trennen kann, dann kann man sie doch auch gleich getrennt halten, oder?
Ich finde auch, dass jede Art einfach ein unterschiedliches Verhalten hat.....mal ganz abgesehen von den Haltungsparametern, sie passen einfach nicht zusammen und würden in der Natur auch nicht so eng aufeinander sitzen. "Gefühlt" machen sich die Achatschnecken in artenreinen Becken besser........ich kann das nicht begründen, bin davon aber überzeugt.
Ich würde es beispielsweise auch für möglich halten, dass sich die Arten gegenseitig "stören". Es werden ja auch Stoffe (z.B. über den Schleim) ausgeschieden, durch die die Schnecken irgendwie kommunizieren......vielleicht ist es für sie störend, wenn immer noch artfremde "Duftstoffe" auf so kleinem Raum vorhanden sind.....das wäre so meine Theorie...
Ich finde die Haltungsparameter bei einigen Achatina- und Archachatina-Arten aber gar nicht so unterschiedlich. Wenn man sich nur die Haltungsberichte durchliest, passt da schon so einiges, zumal es bei den Haltern offensichtlich auch einige Abweichungen gibt (siehe z.B. die Temperatur bei den Tigern). Auch bei A. achatina und A. albopicta gibt es unter all den verschiedenen Haltungsberichten welche, die fast gleich sind.
Deshalb sind die Haltungsberichte nach meiner Meinung auch mit Vorsicht zu genießen.
Jeder der es möchte, kann einen Bericht erstellen, egal wie lange er die Art schon hält und wie erfolgreich die Haltung ist. Oft sind es grade auch Halter, die die Schnecken erst wenige Wochen halten. Vertrauenswürdig ist für mich ein Bericht von jemandem, der die Art lange mit Erfolg hält und evtl. auch nachzieht.
Dazu kommt dann noch, dass sich auch die Bedürfnisse einer Art unterscheiden könnnen, die Haltungsberichte sind da nur ein Anhaltspunkt.
Schneckenhaltung ist für mich auch "Gefühlsache"......da klebt man bei der einen Art die Lüftung etwas mehr ab, sprüht bei der anderen weniger, füttert andere Sachen, gibt mehr oder weniger tierisches Eiweiß, hält das Substrat feuchter oder trockener......alles Dinge, die man bei unterschiedlichen Arten in einem Becken nicht so "individuell" machen kann.