Hallo Neli,
herzlich Willkommen im Schneckenforum!
Zunächst muss ich sagen, dass ich es super finde, dass du dich erstmal ausgiebig informierst und dir so viele Gedanken machst, bevor die Schnecken bei dir einziehen. Für welche der von dir aufgezählten Arten du dich entscheidest, hängt im Grunde nur davon ab, welche dir am besten gefällt
Mit den Haltungsparametern hast du dich bestimmt schon vertraut gemacht, ansonsten kannst du dich hier
viewforum.php?f=31 nochmal umschauen. Sofern du den Tieren diese Bedingungen dauerhaft bieten kannst, spricht nichts dagegen, auch mit einer anderen Art als Achatina fulica einzusteigen.
Was die Hygiene im Becken angeht gibt es verschiedene Ansichten. Manche mögen es gerne eher steril, andere überlassen das Becken komplatt sich selbst, ich denke (so wie viele andere Schneckenhalter auch), dass "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" hier gut passt. Generell soll sich im Terrarium ein eigenes Mikroklima bilden können, damit Schimmel und co an der Einrichtung kein leichtes Spiel haben. Ich habe in allen Becken Asseln als Helfer, in manchen zusätzlich Würmer und/oder Springschwänze. Wobei mir die Asseln zugegebenermaßen am liebsten sind und sie mir auch am nützlichsten erscheinen. Dadurch, dass sie viele Futterreste und Schneckenkot "vernichten", muss man weniger ins Becken eingreifen und es bildet sich schnell ein natürliches Gleichgewicht, das auch den Schnecken zugute kommt. Für mich ist es normal, Äste, Laub, Moos usw von "draußen" in die Becken zu geben, ich habe dabei nie schlechte Erfahrungen gemacht. Manche Halter befürchten, sich etwas unerwünschtes einschleppen zu können und kochen/backen die Gegenstände vorher ab.
Offensichtlichen Kot (zB an der Scheibe) sammle ich "bei Bedarf " ab, nicht gefressene Futterreste bleiben schon mal ein paar Tage im Becken (manche Dinge werden nämlich erst dann gerne gefressen, wenn sie schon matschig sind), manchmal so lange, bis sie anfangen leicht zu schimmeln, dann müssen sie aber sofort raus.
Die Badeschalen wasche ich alle 2-3 Tage aus und befülle sie neu.
Was übrigens das Scheibenputzen angeht: das spielt eher für den Betrachter eine Rolle, den Schnecken ist das wohl relativ egal, wenn man nichts mehr durch sieht
Wie oft du diese putzen musst bzw willst hängt also von dir ab. Bei drei nicht übermäßig "schweinsigen" Schnecken in einem 100er Becken denke ich, dass du mit ca 2 Monats-Intervallen locker hinkommst, ohne den Durchblick zu verlieren.
Ob es den Tieren gut geht, erkennt man zunächst ganz schlicht daran, ob sie fressen und ab und zu auch mal eine Runde durchs Becken drehen. Allerdings gibt es da je nach Tier schon unterschiede in der Aktivität. Man kann es also nicht pauschal sagen, dass es zB einer Schnecke schlecht geht, die ein paar Tage nicht zu sehen ist, auch das kommt mal vor. Die Frage lässt sich also nicht so leicht beantworten, da hilft wohl nur Beobachten... Und was die Scheu angeht, auch da gibt es von Tier zu Tier unterschiede, ich konnte aber schin mehrfach beobachten, dass die meisten Schnecken sich daran gewöhnen, dass zB das Becken geöffnet wird und sich dann mit der Zeit weniger bis garnichtmehr zurückziehen.
Was die Anschaffung und die damit verbundenen Kosten betrifft, denke ich das kann man leider nicht pauschal sagen. Also dass eine günstige Schnecke automatisch auf "krumme Dinge" hindeutet oder umgekehrt eine hochpreisige dann immer super gehalten wurde vorher... Schwarze Schafe gibt es überall. Gerade bei A.fulica (aber auch zunehmend bei anderen Arten) ist es inzwischen leider ein großes Problem geworden, dass Halter ganze Gelege schlüpfen lassen und dann 100e Tiere haben. Es ist dann fast unmöglich, diese alle artgerecht zu halten und oftmals sind es auch diese Tiere, bei denen Inzucht, Kleinwuchs bzw generell schlechtes Wachstum und eine kurze Lebensdauer öfter vorkommen können. Aber auch das ist nur eine Statistische geschichte und keine Garantie.
Zusammenfassend denke ich du bist recht gut damit beraten, wenn du dich hier im Forum noch etwas umschaust um zu sehen, wie eine verantwortungsvolle Schneckenhaltung aussehen kann und vielleicht findest du ja auch einen Halter in deiner Nähe? Auch, wenn dieser dann nicht die Art hält, für die du dich entscheidest, kannst du dich möglicherweise trotzdem mal dort umschauen und noch ein paar Fragen stellen. Ansonsten sind auch Kleinanzeigen in deiner Nähe eine Möglichkeit, hier ist jedoch besondere Vorsicht geboten, da es viele negative Erfahrungsberichte gibt. Den Versand (sofern es die Temperaturen wieder zulassen) finde ich nur dann sinnvoll, wenn du zuvor mit dem Verkäufer in Kontakt gestanden hast und zumindest ein paar Fotos der Abgabetiere, Elterntiere sowie Becken gesehen hast, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Viele liebe Grüße, Claudia