Schnecken abgetaucht / Wie lange dauert eine Anbauphase?

[Etanat]

Hallo,
seit eineinhalb Wochen sind 4 Archachatina Rhodostoma bei mir zu Hause. Sie sind Mitte Juli geschlüpft. In den ersten zwei Tagen habe ich sie geweckt und auf das Futter gesetzt. Dann habe ich sie in Ruhe gelassen, mir nach drei Tagen Sorgen gemacht und die Züchterin angeschrieben. Sie hat mir dazu geraten, regelmäßig nach den Schnecken zu schauen und sie nicht sich selbst zu überlassen. Gesagt, getan. Abends habe ich sie geweckt und wieder auf das Futter gesetzt. Es wurde gut gefressen und eine Schnecke ist sogar bis morgens draußen geblieben und hat das Terrarium erkundigt. Die anderen haben sich wieder direkt nach dem Fressen vergraben. Nun ist wieder seit 3 Tagen nichts passiert. Keine Schnecke in Sicht, es wurde weder noch gebadet. Die Parameter im Terrarium entsprechen den Anforderungen der Art, der Platz ist mehr als ausreichend und eigentlich stimmt alles. Kann es sein, dass die Schnecken sich in einer Anbauphase befinden? Falls ja, wie lange kann diese dauern ? Vielen Dank für die Hilfe.

[Haui]

Meine Rhodostoma waren am Anfang auch sehr, sehr schüchtern und zurückhaltend, haben viel geschlafen, wenig gefressen. Das ging bei mir eine recht lange Zeit so.
Ich habe sie so Anfang des Sommers bei mir aufgenommen, Mai oder Juni, denke ich.
Erst jetzt sind sie richtig lebhaft und ich sehe sie nicht nur schlafen.
Aber ich habe auch das Gefühl, dass sie recht heikle Fresser sind.
Meine andere Art frisst nahezu alles, die Rhodostoma nur so ausgewählten Kram. Süßkartoffel, Weisbergsalat, Zucchini, bissl Paprika,bissl Avocado.
Meine andere Art, Am suturalis fressen echt alles.
Gib ihnen Zeit und experimentiere bissl mit dem Futter.
Vielleicht war ja noch nicht das richtige dabei, was ihnen schmeckt und sie aus ihrer Fremdlphase lockt.
Viele Grüße
Die Haui

[Etanat]

Danke. Jetzt bin ich ein bisschen beruhigt. Dann handelt es sich wohl um eine etwas sensible Art... Bislang habe ich es mit Tomate, Salat, Apfel, Birne, Zucchini, Karotten, Gammarus, Chinakohl und Mango probiert. Sepia ist auch vorhanden und wurde auch schon gefressen. Außerdem stelle ich jeden Tag ein frisches Heilerde-Bad hin. Ich werde mich in Geduld üben...

[Haui]

Haha ja,
kann schon sein. Meine auf jeden Fall. Und deine ja anscheinend auch. Aber sie sind so hübsch, mit ihren grünen Häuschen. Haben deine schon welche?

[Etanat]

Noch nicht. Ab welchem Alter (oder welcher Größe) werden sie grünlich? Kann es sein, dass die Albinos noch empfindlicher sind, als die Wildfarbenen?

[Haui]

Kann ich jetzt nicht für alle Albinos sagen, aber ich hatte schon das Gefühl, dass der Albino noch etwas schüchterner war. Mittlerweile sind sie ja alle drei gleich munter.
Mit der grünfärbung kann ich dir nicht so genau sagen. Ich habe alle drei in etwa in der gleichen Größe bekommen, wie du. 2 davon, es sind Geschwister, waren da noch braun, der dritte war auf der letzten Windung schon grün. Mittlerweile sind sie alle um eine Umdrehung gewachsen und auch alle grün. Sie leben jetzt seit Mai /Juni bei mir und sind im März ca geboren.
Ich freue mich sehr, mich mit dir über unsere süßen auszutauschen zu können. Ich habe leider keine Person im Bekanntenkreis, die sich für Schnecken interessiert.
Alles was ich dir sage, ist natürlich nur meine Erfahrung mit meinen Schnecken. Aber ich seh schon, da gibt's tatsächlich Ähnlichkeiten.
Mein terra sieht leider gerade richtig schlimm aus und die Schnecken hatten ein Kalkbad, weshalb die Scheiben und sie selbst über und über weiß verschmiert sind, sonst hätte ich dir auch mal ein Foto gemacht. Dass du auch die unterschiedliche grünfärbung sehen kannst.
Aber ich wollte eh und sauber Fotos für den Tätowierer machen. Kann ich also gerne noch nachholen, wenn du magst.
Viele Grüße
Die Haui

[Etanat]

Vielen Dank. Heute habe ich mich dann doch dazu erschlossen nachzusehen, ob die kleinen noch leben. Ich habe eine entdeckt die geschlafen hat und eine weitere, die anscheinend in Trockenruhe gegangen ist. Sie hat eine Art Deckel und riecht nicht unangenehm. Jetzt weiß ich nicht, ob eine Trockenruhe bei 3,5 Monatealten Schnecken üblich ist und ob sie in der Phase so etwas überhaupt überstehen können. Ich habe nicht weiter nach den anderen beiden gesucht und die verdeckelte wieder in die Erde gesetzt. Die andere frisst gerade ordentlich. Ich bin- mal wieder- ratlos. An den Paramatern habe ich nichts verändert. Ich habe lediglich vor einigen Tagen feuchtes Laub, welches ich vorher im Ofen gebacken habe, ins Terrarium gegeben. Was wäre besser für die Schnecken? Aufgrund des Alters wecken oder einfach in Ruhe lassen?

[Gelbhalsmaus]

Ich würde deine Schnecken schlafen lassen. In der Natur werden die Schnecken auch nicht von Menschen geweckt oder kontrolliert. Ich weiß noch, als ich Anfänger war habe ich jeden Tag meine Schnecken ausgegraben und nach ihnen geguckt. Das wiederum hat sie so sehr gestört, dass sie sich sofort wieder eingegraben haben und nicht raus wollten. Irgendwann haben die erfahrenden Schneckenhalter es geschafft mich zu überreden mal nicht nach den Schnecken zu gucken. Das fiel mir sehr schwer am Anfang.
Ich würde die Schnecken einfach in Ruhe lassen, denn wenn sie Hunger haben, kommen sie schon aus ihrem Versteck.

[Etanat]

Dann mach ich das. Für den Zeitraum kann ich dann das Terrarium nicht sauber machen oder halt nur vorsichtig oberflächlich, aber es passiert ja auch nicht gerade viel und dann habe ich halt erst einmal ein "Stillleben". Ich hoffe, dass die Schnecken dann irgendwann wieder von alleine auftauchen.

[Etanat]

Update :
Die vergangenen sieben Wochen gab es kein Lebenszeichen von den Schnecken. Futter hat keine Fressspuren und auch sonst keine Spuren im Terrarium. Mich wundert es sehr, besonders weil sie ja noch recht klein sind. Das kann eigentlich nicht normal sein und ich frage mich ob sie nicht vielleicht schon gestorben sind...

[HelenZer]

Nach so einer langen Zeit hätte ich schon nachgeschaut, ob sie noch leben.

[Gelbhalsmaus]

Aber in der Natur verhungern Schnecken doch auch nicht.
Das ist komisch.
Könnte es sein, dass die Schnecken nicht mit der Umgebungstemperatur oder der Luftfeuchtigkeit zurechtkommen und sich deshalb verstecken? Wie warm und feucht ist es denn?
Ich kann keine wirklich hilfreichen Tipps geben, aber ich muss sagen, dass das mich schon ein bisschen wundert.

[HelenZer]

Natürlich verhungern Schnecken in der Natur. Ich würde behaupten, das ist verbunden mit Umweltbedingungen wie Kälte, Hitze oder Trockenheit die Todesursache von Schnecken Nummer Eins. Und ja, viele Schnecken wachen aus der Ruhephase nicht wieder auf, weil irgendetwas an den Umgebungsparametern nicht stimmt. Dann verhungern sie tatsächlich. Oder trocknen zu sehr aus. Jedenfalls versterben sie dann.

Sehr wahrscheinlich 'leiden' sie da nicht dran, da sie davon nichts in dem Sinne merken - der Stoffwechsel wird in einer Ruhephase sehr stark heruntergefahren. Aber es gibt nie eine Garantie, ob die Schnecke aus der Ruhepase wieder aufwacht oder aus welchen Gründen auch immer verstirbt.

[Etanat]

Danke für die Antworten. Die Parameter sind durchgehend gleich (tagsüber 27,4°C und nachts 24°C, über ein Thermostat gesteuert mit einer stufenweisen Absenkung, Luftfeuchtigkeit 90%, aufgekalkte feuchte Terrarienerde, Golliwoog, Farn, feuchte Blätter, Korkröhre, Badeschale mit Heilerde und frisches Futter). Ich habe jetzt mal eine Schnecke rausgesucht und sie ist verdeckelt. Am Wochenende suche ich alle raus. Trotz des Deckels können sie also gestorben sein? Wie kann ich das kontrollieren? Es wäre sehr schade, wenn sie es nicht geschafft haben und ich weiß jetzt nicht was ich noch machen kann.

[HelenZer]

Wenn sie so lange verdeckelt sind... ist es ihnen vielleicht zu warm? Ich kenne mich mit dieser speziellen Art allerdings nicht aus, da müsste jemand schreiben, der da Ahnung hat.

Vielleicht eine Schnecke ansprühen / befeuchten, damit sie evtl. aufwacht? Ich weiß aber nicht, ob diese Unterart regelmäßig Winterruhe hält.