Unterschiedliche Aktivität bei Fulicas

[Fernanda]

Hi, wir haben vor einer Woche vier kleine Fulicas aus einer Tierauffangstation aufgenommen. Wir tasten uns mit der Temperatur Schritt für Schritt nach oben, die Luftfeuchtigkeit haben wir zwischen 85 und 90 . Unsere Schnecken haben sich anfangs eingegraben und drei Tage gar nichts gemacht. Jetzt ist es so, dass Turboschneck frisst wie ein Scheunendrescher und durch das Terrarium marschiert. Sie sitzt auch gerne mal am Korb der Wärmelampe und plumpst von da ins Moos. Heute früh hat man auch deutlich einen ziemlich breiten Wachstumsrand gesehen.
Zwei andere Schnecken sind meist vergraben, man erkennt aber, dass sie morgens meist an einer anderen Stelle liegen als abends. Hinter ihnen liegen auch hin und wieder Häufchen. Verdauung findet also statt, wir sehen sie bisher nur nie in Aktion. Schnecke Nummer 4 hat sich am Freitag eingegraben und seitdem ist sie nicht aus diesem Loch gekommen. Da sie direkt an der Scheibe liegt, sehen wir, dass sie sich minimal dreht. Muss ich da irgendwas machen? Ist das normal? Ich möchte sie eigentlich nicht stören.
Wie schnell können Schnecken so wachsen? Und welche Mengen werden so gefressen? Ich kann das noch so gar nicht einschätzen.

[Slimyfriends]

Moin. Das sich Fulicas eingraben ist eher zur Eiablage der Fall, oder als Schutzmechanismus bei unpassenden Parametern. Hier und da wird auch mal gebuddelt, aber grundsätzlich ist es nicht normal, dass sie verbuddelt sind. Sie schlafen eher hängend an der Scheibe oder an einem Unterschlupf.
Auf welcher Temperatur habt ihr sie denn jetzt? Ist die Luftfeuchtigkeit wirklich so hoch? Hygrometer sind oft fehlerhaft und unzuverlässig. Es sollte nirgens angetrochnete Erde sein und die Scheiben leicht feucht.
Bist du sicher, das sie Parasitenfrei sind? Gerade bei Tieren mit blödem Hintergrund würde ich das immer abklären.
Sehr schön das zumindest eine wächst! Das spricht ja auch dafür, das die Parameter eigentlich soweit stimmen.
Fulis sind Nacht und Dämmerungsaktiv, ich sehe meine wach (also nicht immer alle permanent sondern immer mal wieder welche für mehrere Zeiträume) von ca 18-6 Uhr. Ab und an auch Tagsüber kurz einzelne.
Sie nicht zu stören ist der richtige Impuls, allerdings muss sichergestellt werden, dass es keinen Externen Problemfaktor gibt und spätestens nach einer Woche (also ca jetzt) würde ich sie mal herausnehmen und auf Futter setzen (am besten direkt neben ihrem Loch) und dann beobachten. Diese Tiere haben ja viel durchgemacht und sind vermutlich sehr geschwächt.
Wie schnell sie Wachsen hängt von Größe, Genetik, Alter, Jahreszeit und Faktoren wie einer Eiablage zusammen, ist also sehr Variabel. Ebenso verhält es sich mit dem Futter, das ist immer mal anders. Fütter einfach so, dass immer ein kleines bisschen übrig bleibt, du kannst sie nicht mit Frischfutter "überfüttern". Sobald du ein gutes Gefühl für dir Menge hast kannst du auch mal etwas reduzieren. Futter was 1-2 Tage nicht gefressen wurde nehme ich heraus bzw lege noch etwas anderes dazu, solange das Futter eigentlich gerne genommen wird und die Tiere fit sind. Hier würde ich stärker auf Varianz achten (es ist ja auch nicht bekannt welches Futter sie kennen, was sie am anfang noch verschmähen wird oft nach ein paar Anläufen trotzdem probiert und nach weiteren gefressen)

[Fernanda]

Danke, das hilft schon mal sehr. Turboschneck schläft inzwischen tatsächlich hinter ner Wurzel oder an der Decke. Die anderen beiden sind nachts sicher unterwegs, bleibt Schnecke 4. Die werden wir heute mal rausholen und nachschauen. Eine Freundin von mir hat auch Schnecken aufgenommen, die aus dieser Katastrophenhaltung kommen. Die scheinen etwas aktiver zu sein.