Ja, danke, Wassn, ich verstehe genau, was du meinst. Das ist logisch und nachvollziehbar und entspricht dem Artenschutzgedanken (der frei lebenden heimischen Schnecken).
Wenn meine erwachsenen Helix pomatia ausgeschlafen haben, kommen sie in ein lediglich mit Draht vom Rest des Gartens abgezäuntes Außengehege. Sie sind ohnehin draußen aufgewachsen - stammen u.a. von einer Schneckenzuchtfarm. (Dort kann man neben Zucht-, Futter- und Nahrungsmittelschnecken auch fertig eingerichtete Terrarien wahlweise mit Helix pomatia oder Cornu aspersum kaufen, und bekommt ein Merkheft mit Verhaltensregeln beigelegt - finde ich sehr praktisch für Schneckenanfänger.) Da unser Garten im vergangenen Jahr eine einzige Baustelle war, mussten sie vorübergehend drinnen im Terrarium ausharren. Aber ich denke, sie kommen mit dem Zurück-in-die-Natur problemlos klar. Und wenn es dort Nachwuchs gibt, wird der Großteil vermutlich eh diversen Fressfeinden, einschließlich der räuberischen Glanzschnecken, zum Opfer fallen.
Anders verhält es sich dagegen mit dem Nachwuchs des vergangenen Sommers. Zum einen sind die sechs jungen Schnecken im Terrarium zur Welt gekommen und sollen auch dort bleiben. Ich habe mir die Tiere ja nicht zuletzt zugelegt, um sie bei ihren Aktivitäten beobachten zu können. Zum anderen möchte ich Inzucht vermeiden - d.h. die Gelege aus dem Terrarium werden gefrostet. Dazu kommt, dass darunter Tiere sind, die in der freien Wildbahn vermutlich niemals überlebt hätten. So war unter den geschlüpften Jungschnecken ein Exemplar, das viel kleiner war als die anderen. Von daher hat es mich schon sehr gewundert, dass die anderen Schlüpflinge es nicht sofort verspeist haben. Zudem hat besagte Schnecke nur einen Fühler mit Auge, und zwar genau mittig. Mittlerweile vermute ich auch, dass sie blind ist. Zum einen ist sie im Unterschied zu den anderen Schnecken bei jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs. Zum anderen hat sie sich, als ich noch Efeublätter im Terrarium hatte, schon mehrfach auf einem Blatt "verlaufen". Sie reagiert auch nicht, wenn man sich z.B. mit der Hand nähert. Da die Natur sie vermutlich schon längst aussortiert hätte, sollte man von ihr wohl auch keinen Nachwuchs groß ziehen, schätze ich. Daher bleiben Eltern- und Jungtiere aus den genannten Gründen dauerhaft getrennt.
Unten rechts ist die kleine Einäugige ein paar Tage nach dem Schlüpfen beim Schaulaufen mit MaPa. Dabei sieht man auch, dass sie deutlich kleiner ist als ihre gleichaltrigen Geschwister.
Mittlerweile sieht sie so aus.