Weinbergschnecke gestorben?

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Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon BobausBoppard am 19.01.2023, 13:20

Liebe Mitglieder des Schneckenforums,

ich habe mich hier für meinen elfjährigen Sohn angemeldet, der seit vergangenem Mai eine große Weinbergschnecke ("Bob") pflegt und liebt. Bob hatte sich Mitte Oktober angeschickt, in die Winterruhe zu gehen, hat sich immer wieder eingegraben und dann schließlich auch einen Kalkdeckel gebildet. Er lebte bis dato in einer luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen Kiste, mit Erde, Laub etc. (eine Art Biotop), die wir auf unserer Terrasse stehen haben. Wir haben ihn seit Oktober darin unter einer Moos- und Laubdecke im lockeren Erdreich schlafen lassen, vor kurzem (nachdem die Temperaturen zwischenzeitlich so mild waren) nach ihm geschaut - und dabei festgestellt, dass sich sein Kalkdeckel abgelöst hatte. Da dieser noch etwas an ihm klebte, haben wir ihn mit diesem "lockeren" Kalkdeckel wieder in sein Gehege gelegt. Als nun vor ein paar Tagen Frost angekündigt hatte, haben wir das Gehege in unseren kühlen Keller gestellt. Nun haben wir gestern nach Bob geschaut (auch, um die Feuchtigkeit zu checken) - und befürchten aber nun, dass er gestorben ist. :cry: Der Kalkdeckel 'klebt' immer noch auf ihmi lose drauf, der Deckel ist außen weiß, darunter aber eher bräunlich (sieht aus wie ein feuchtes Blatt). Ich finde, dass es aus seinem Haus etwas muffig riecht und es kam ein kleines Würmchen herausgekrabbelt. Nun meine Frage: ist das möglicherweise schon der Verwesungsprozess? Wie können wir feststellen, ob er wirklich gestorben ist? Können wir den Kalkdeckel vollständig lösen und die Schnecke ggfs abwaschen? Und sollte die kleine Möglichkeit bestehen, dass er noch lebt - wie würden wir weiter vorgehen?
Ich würde mich über hilfreiche Antworten sehr freuen, mein Sohn ist am Boden zerstört, er liebt diese Schnecke sehr und hat sich sehr viel Schnecken-Sachkenntnis angeeignet.
Falls Bob wirklich tot sein sollte, hätte er natürlich gerne schnell Ersatz. Daher noch eine weitere Frage: ist es überhaupt sinnvoll, sich zur Winterruhenzeit eine Weinbergschnecke anzuschaffen? Uns stünde auch ein Terrarium zur Verfügung, allerdings (bisher) ohne Wärmelampe.
Ganz herzlichen Dank an Euch Schnecken-Liebhaber, bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben.
Viele Grüße
BobausBoppard
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Re: Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon Slimyfriends am 19.01.2023, 16:41

Moin,
Hat Bob immer schon auf der Terrasse gelebt?
Ich nehme mal an er ist eine Helix pomatia, andere Weinbergschneckenarten sind ja hier noch nicht allzu weit verbreitet.

Das wichtigste zuerst: Ich tippe leider auch darauf, dass das Tier verstorben ist. Trotzdem auf keinen fall abwaschen (das würde nur zu extremen Stress führen und nichts bezwecken). Ich würde ihn ins warme holen und dort in einem Behälter auf etwas Salat/Gurke setzen, so ist ggf etwas zum fressen da... innerhalb von wenigen Tagen riecht man aber auch sehr deutlich, ob Schnecken noch leben. Man kann auch mit einer Taschenlampe das Häuschen durchleuchten und nach einem Herzschlag gucken, allerdings kann das bei Helix pomatia aufgrund des dicken Häuschens schwierig sein, man muss wissen wo und wonach man sucht uuuund es ist auch nicht gänzlich stressfrei.

War Futter in der Box, als er aufgewacht ist? Hatte er sich bewegt, oder nur den Kalkdeckel abgelöst?

Abgesehen davon leider einmal die Info, dass Helix pomatia nicht aus der Natur entnommen werden dürfen.
Solltet ihr euch in Zukunft wieder Schnecken zulegen, dann bitte eine geeignete Art und auch unbedingt in Gesellschaft.
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Re: Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon BobausBoppard am 19.01.2023, 17:13

Lieber Slimyfriends,
Danke für die Antwort. Bob lebte nicht alleine, keine Sorge, die anderen Schnecken sind weiter verkalkt. Es handelt sich auch um ein recht großes Gehege. Ich werde so verfahren , wie Du geraten hast (und hoffen, seufz).
Noch ein Wort: Das klingt hier eventuell so nach „Kind hält Schnecke als Spielzeug“ - aber das wird ihm nicht gerecht. Das Thema Schnecke ist hier absolut mehr als das. Wenn er älter wäre, würde er als Schneckenfan selbst in das Forum schreiben.
Welche Art würdest Du denn als möglichen Ersatz empfehlen? Eine Achatschnecke ist vermutlich zu anspruchsvoll, was Temperatur/ Feuchtigkeit angeht? Oder hast Du sonst einen Ratschlag?
Ganz herzlichen Dank.
Viele Grüße
BobausBoppard
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Re: Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon BobausBoppard am 19.01.2023, 17:20

Nachtrag: es war Futter in der Box (Gurke) und wir sind uns nicht sicher, ob er sich bewegt hatte. Mein Sohn behauptet: ja - aber das war vielleicht Wunschdenken.
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Re: Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon maggi am 19.01.2023, 18:39

Hallo, ich würde eine gefleckte weinbergschnecke, cornu aspersum, empfehlen, sie können auch bei zimmertemperatur gehalten werden ünd brauchen nicht so hohe luftfeuchtigkeit.
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Re: Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon BobausBoppard am 19.01.2023, 20:22

Vielen Dank, maggi.
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Re: Weinbergschnecke gestorben?

Beitragvon Slimyfriends am 20.01.2023, 09:02

Neben Cornus gib es ja noch einheimische Bänderschnecken, ansonsten auch Arten aus dem Mittelmeerraum, die keine zusätzliche Technik benötigen.
Darüber hinaus finde ich Achatschnecken (je nach Art) allerdings um einiges einfacher zu halten als Helix pomatia :)
Klar muss man einmal eine vernünftig eingestellte Wärmequelle installieren, gucken ob die wunschtemperatur damit gut gehalten wird und einen Sprührythmus herausfinden... aber sobald das erledigt ist sind viele Arten recht unkompliziert (hauptsächlich aufgrund der fehlenden Winterruhe)
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