Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

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Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon LENI am 06.05.2011, 12:53

Hallo. Meine 2 weinbergschnecken(marry+gerry) haben sich gepaart. bitte erklärt mir ganz genau wie ich mit den Eiern und später mit den kleinen umgehen soll. Ich möchte alle schlüpfen lassen und alle (außer 2) in der Natur auslassen
BITTE SCHREIBT BALD ZURÜCK, weil sie sich vor 2 wochen gepaart haben und deshalb bald eier legen :danke:
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Re: Mein erster Nachwuchs

Beitragvon Drachin am 06.05.2011, 14:10

Hallo Leni,

erstmal Glückwunsch zu den Eiern.
Was das Aussetzen betrifft, sind die Meinungen hier geteilt. Einige sagen, auf keinen Fall aussetzen, andere meinen, kannst du bedenkenlos machen. Meine Meinung liegt irgendwo dazwischen: Du kannst einige aussetzen, aber nicht alle.
Begründung: Wenn du alle (bzw. fast alle) Jungtiere wieder aussetzt, schlimmstenfalls noch alle an einem Ort, und vielleicht sogar in einer Größe, in der sie schon gut lebensfähig sind und etwas Widerstand gegen Fressfeinde leisen können, also alle oder fast alle Tiere auch überleben und groß werden, kann das dafür sorgen, dass die Flora der Gegend darunter leidet, sprich die Weinis mampfen alles in ihrer Umgebung gnadenlos weg.
Wenn du aber nur ein paar aussetzt und vielleicht an verschiedenen Orten, wird die Pflanzenwelt nicht so sehr durch hungrige Radulas bedroht und du leistest sogar einen Beitrag, die Tiere, die ja geschützt sind, auch zu erhalten.

Behandeln kannst du die Eier eigentlich ganz einfach: Separiere sie in einer Heimchendose oder einen Dose mit kleinen (die Jungtiere sind bloß um die 2 mm groß!) Löchern und bedecke sie mit Erde, damit sie nicht austrocknen. Wie die großen Schnecken musst du auch sie regelmäßig besprühen. Ich würde noch etwas Laub drauflegen, damit sie, wenn sie schlüpfen und an die Oberfläche kommen (zuerst nach dem Schlupf werden sie noch in der Erde bleiben und ihre Eierschalen fressen), auch etwas zu futtern haben.
Füttern kannst du sie wie die großen.

Ich hoffe, das hat dir schonmal geholfen.

Viele Grüße,

Drachin
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Re: Mein erster Nachwuchs

Beitragvon Scarlett am 16.07.2011, 07:50

Salü

ich möchte niemanden angreifen.
Aber die Meinungen gehen da nicht wirklich auseinander.
Die einen haben Recht, die anderen machen sich strafbar.

Denn es ist schlicht und ergreifend VERBOTEN, Tiere (auch heimische) auszusetzen, wenn man keine behördliche Genehmigung hat.
Man macht sich wegen Faunenverfälschung strafbar.
(Hainbänder ect mal ausgenommen, wenn man sie genau dort wieder frei lässt, wo man sie gefangen hat. Bedeutet, holt man welche aus Ort A aus dem Garten, darf man sie nur wieder an Ort A aussiedeln und nicht zB drei Orte weiter, weil da gerade so eine schöne Wiese ist.)

Und Leni: wenn du nicht alle behalten kannst/willst, bleibt dir ohne behördliche Genehmigung nur eines übrig: Eier oder Jungschnecken einfrieren und beim nächsten Mal keine mehr schlüpfen lassen.
Außerdem, ob es für die Schnecks soo toll ist, bei lebendigem Leib von allem möglichen Getier gefressen zu werden?

Und es ist kein Arterhalt, wenn man Tiere, deren genaue Herkunft man nicht kennt, einfach irgendwo aussetzt.
Denn selbst in nahe zusammen liegenden Populationen sind andere Parasiten, Keime, ect vorhanden, und bringt man nun eine vollkommen neue Population ein, kann das dazu führen, dass man ungewollt alle schon vorhandenen Schnecken umbringt, da diese dagegen nicht imun sind.
Und DAS sollte nun wirklich niemand wollen.
Ich wünsche mir die Gelassenheit eines Stuhls.
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Re: Mein erster Nachwuchs

Beitragvon Theresa am 16.07.2011, 09:00

Hallo,
ich bin da vollkommen auf Scarletts Seite und der selben Meinung. Dieses Thema ist ja nun wirklich schon mehrfach hier im Forum angeschnitten worden.
Natur sollte man einfach Natur sein lassen und nicht "terrarium hochgepäppelte" Weinis in die freie Wildbahn lassen. Der Mensch greift eh schon in allem möglichen in der Natur ein, lassen wir doch wenigistens hier - bei den Schnecken aus der Natur - den freien Lauf. Den Schnecken zuliebe! Wir tuen ihnen damit bestimmt keinen gefallen, wenn wir des öfteren Schnecken aussetzen.

LG Theresa
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Gummibärchen10 am 16.07.2011, 13:12

Ich schreibe da jetzt nichts weiter dazu. Da gibt es auch nicht viel mehr dazu zu sagen. Meine Meinung hab ich in einem anderen Thread schon einmal kundgegeben: Ich finde, das kann jeder selbst entscheiden, wir wissen schlicht und ergreifend nicht, ob das schlimm ist oder nicht, Schnecken wieder auszusetzen. Da soll man sich zwar natürlich eine Meinung darüber bilden, aber man sollte auf KEINEN Fall diese Meinung jemand Anderem aufbürden. Wir wissen es schlicht und einfach nicht. Ich hole mir seit Jahren Bänderschnecken aus dem Garten und setze sie, sobald wir in den Urlaub fahren, wieder aus. Außerdem setze ich auch die Babys meiner Weinbergschnecken in den Garten, wenn sie im Terra keinen Platz mehr haben, weil sie zu groß geworden sind.(Ich habe noch NIE gemerkt, dass die Fauna meines Gartens darunter leidet! Sie ist noch völlig in Takt!)Tut mir Leid, zum Zorne einiger Leute hier: Ich werde das auch so weitermachen.
Im Übrigen finde ich diese Diskussion überflüssig, abgesehen davon, dass sie bereits mehrfach (!) hier geführt worden ist.
@Mods: Ich bitte euch hiermit, wenn niemand offen kundtut, dass es ihn/sie stört, diesen Thread hier zu schließen. :danke:
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Fleckihund am 16.07.2011, 13:54

Ich kann nicht verstehen, dass man Schnecken immer wieder aussetzt, obwohl das verboten ist. :?
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Drachin am 16.07.2011, 14:22

Und ich kann nicht verstehen, warum es verboten ist ;)

Ich selbst setze keine Jungtiere aus, weil ich einfach drauf achte, keine zu bekommen. Meine Schnrikelschnecken legen im Moment wieder. Ich hab einige Jungtiere aus den letzten Würfen schlüpfen lassen, die aber sind für mich und werden allein deswegen nicht nach draußen gehen. Außerdem könnte ich die Tiere nicht dahin zurückbringen, wo ich die Eltern her hab, da ich dafür nach hannover fahren müsste. Und einen Platz, an dem es die Tierchen hier in Hildesheim gut hätten, kenne ich einfach nicht.

Wenn man so sehr darauf achten soll, dass kleine Weinbergschnecken nicht ausgesetzt werden, finde ich, sollte man vor allem erstmal darauf achten, dass Weinbergschnecken nicht aus der Freiheit entnommen werden dürfen, denn allein das ist schon strafbar, und meiner Meinung nach schlimmer als Kleine auszusetzen. Da kommt nämlich dann auch die Sache mit dem "Nicht-eingreifen-in-die-Natur" zum tragen. Wir wollen nicht in die Weinberschnecken-Populationen eingreifen? Leider landen viel zu viele Weinbergschnecken unter Autoreifen oder menschlichen Schuhsohlen. Wir greifen also ohnehin schon sehr stark in die Population ein, also finde ich persönlich, dass wir die zerstörten Individuen auch ein Stück weit wieder zurückgeben sollten.

Und ich hatte ja auch gesagt, dass ich nicht der Meinung bin, dass man alle Jungtiere aussetzen sollte... denn dann wiederum besteht ja die Gefahr einer Überpopulation. Möglicherweise.

Alles in allem muss ich sagen, dass dieses Gesetz schizophren ist und ich nur die eine Hälfte davon verstehen kann. Sicher, Auswilderung gibt es auch bei anderen Spezies, da aber kontrolliert - nur: Wer kümmert sich um die Kontrolle von Weinbergschneckenpopulationen? Welches Ministerium? Richtig. Sind doch nur Schnecken. Also wer, wenn nicht wir, sollten in dieser Beziehung ein bisschen was tun?
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Scarlett am 17.07.2011, 05:45

Salü

die Untere Naturschutzbehörde.
Bundesnaturschutz (NaBu)

Und des weiteren ist und bleibt es gesetzlich verboten.
Heißt, jede Aufforderung dazu kommt einer Straftat gleich, und das kann verflucht teuer werden.

Und nur weil jemand nicht einsehen will, weshalb es verboten ist, bleibt es deshalb nicht weniger verboten.
Und nur weil manche nicht ganz so hellen Leuchten weiterhin Tiere aus der Natur entnehmen, deren Entnahme verboten ist, kann hier nicht als Argument für eine andere Straftat herhalten.

Ich setze mich viel für Naturschutz und Artenschutz ein.
Aber durch solche wirklich unverantwortlichen Meinungen verliert unser Einsatz für einen Erhalt der Wildlebenden Populationen von Amphibien, Reptilien und Wirbellosen immer mehr an Bedeutung.

Ich finde es furchtbar, dass man überhaupt darüber diskutieren muss.
Und wer wirklich Liebe für Weinbergschnecken empfindet, kommt gar nicht erst auf solche Gedanken.
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Gummibärchen10 am 17.07.2011, 13:01

WO steht denn bitte, dass das Aussetzen von einheimischen Schnecken verboten ist? Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir eine zuverlässige Quelle angeben könntest, wo Du DAS gelesen hast. So Leid es mir tut, vorher glaube ich da gar nichts. Außerdem: Warum sollte denn das bitte verboten sein? Ich meine, dass man Achatschnecken nicht aussetzen darf, das hat einen Sinn, da sie hier unser Ökosystem durcheinander bringen würden, das ist völlig klar. Aber die Weinbergschnecken kommen doch von hier??!! :? :stupid: Vermutlich wäre es sogar besser, wenn Weinbergschneckenbabys wieder ausgesetzt werden würden, dann wären es wieder mehr Weinbergschnecken und die Weinbergschnecke wäre keine bedrohte Art mehr, oder nicht?? :stupid:
LG, Ulli
und @Scarlett: Wo bleibt denn DA bitte die Liebe, wenn man Tiere, die ohne Weiteres hier in unserer Fauna leben könnten, ins Gefrierfach steckt und umbringt??? Es tut mir Leid, aber ich verstehe DAS nicht!!! Und: Wer Liebe für seine Weinbergschnecken empfindet, kommt gar nicht auf SO eine Idee.
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Drachin am 17.07.2011, 13:59

Ich wollte nochmal eine kleine Sache zum Theam Faunenverfälschung sagen: Ich glaube, du hast den begriff falsch verwendet, Scarlett.

Faunenverfälschung ist, wenn man ein Tier, das nicht aus Deutschland kommt, bei uns aussetzt. Zum Beispiel wie Kaninchen in Australien eingeführt worden sind, wo sie jetzt eine absolute Plage sind, weil sie dort keine (oder nur wenige) natürliche Feinde haben.
Faunenverfälschung ist nicht, ein Tier, das von hier aus Deutschland, kommt, aus der natur zu entnehmen und wieder in Deutschland auszusetzen. Es gibt dazu einen passenden Paragraphen, ich kann dir spontan keine Quelle angeben, aber wenn das nötig ist, such ich es dir nochmal raus.

Im Übrigens finde ich es schlimm, hier so sehr angeklagt zu werden, denn für mich klingt das so - verzeih mir, wenn ich dich falsch verstehe - aber im Prinzip wollen wir doch alle nur das selbe, oder nicht? Und wenn man nicht der gleichen Meinung darüber ist, dann ist das nunmal so. Jeder hat seine Meinung und nur, weil ich eine Meinung äußere, will ich dafür nicht angeklagt werden, denn sowohl hier im Forum als auch in der Bundesrepublik Deutschland herrscht immernoch Meinungsfreiheit. Und ich bin nunmal der Meinung, dass dieses Gesetz schizophren ist und sehe keinen Sinn darin, mich wortsgetreu daran zu halten. (zu deiner Beruhigung: Ich halte keine Weinbergschnecken und habe es auch nicht vor)
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Fine am 17.07.2011, 14:48

Bei dem Begriff Faunenverfälschung geht es nicht unbedingt darum, ob ein Lebewesen in einem bestimmten Land, sondern ob es in einem bestimmten Gebiet heimisch ist bzw. durch menschlichen Einfluss in dem Gebiet angesiedelt wird.

Ich denke im Naturrschutzgesetz wird nicht explizit von Schnecken/Weinbergschnecken gesprochen wenn davon die Rede ist, dass in Gefangenschaft geborene Tiere (ausgenommen von genehmigten Fällen wie z.B. Wiederansiedlungsprojekte) nicht ausgesetzt werden dürfen.
Es geht einfach darum, dass die natürliche Fauna eines Gebietes nicht dadurch gestört werden soll, dass fremde oder z.B. unnatürlich viele Tiere einer Art in diesem Gebiet ausgesetzt werden und so das gewachsene Gleichgewicht durcheinanderbringen indem sie möglicherweise andere Arten verdrängen.
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Pomi am 17.07.2011, 15:03

Liebe Scarlett,

ich kann dich ja verstehen und es ist durchaus so, dass man gezüchtete Tiere nicht einfach so aussetzen darf. Ansonsten kann es ja z.B. passieren, dass man so im Jahr 4-5x 60 Jungschnecken (Was in etwa 240 bis 300 Schnecken bedeuten würde) auf einmal in der Wildnis aussetzt. Findet das an einem einzigen Ort statt, kann das die Flora ziemlich beeinträchtigen.
Weiterhin verstehe ich deine Meinung, was verboten ist, ist verboten. Egal, ob es Sinn macht oder nicht, wir müssen uns an die Gesetze halten. Weinbergschnecken sind bundesweit geschützt. Auch wenn ich hier in Thüringen bald Himmel und Hölle (Hopse, wie auch immer, dieses Hüpfspiel mit Kreidekästchen) spielen muss, nur damit ich nicht auf die vielen Weinbergschnecken trete, sind sie nun mal irgendwo selten und daher bundesweit geschützt. :stupid: Und daran muss ich mich halten

Aber:
Der NaBu ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, aber immer noch privat. Ihn jetzt als Die Superquelle zu beziehen halte ich für etwas fraglich, da dieser Verein (Ich war selbst mal Mitglied) meistens keinerlei Interesse an Tieren hat, die ohne Fell und Federn auskommen!
Die Untere Naturschutzbehörde unterliegt dem Bundes-Naturschutzgesetz, welches ich hier gern mal zitieren möchte:

BNatSchG Kapitel 5 Abschnitt 2 § 40 Abs. 4 hat geschrieben:
(4) Das Ausbringen von Pflanzen gebietsfremder Arten in der freien Natur sowie von
Tieren bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde. Künstlich vermehrte Pflanzen
sind nicht gebietsfremd, wenn sie ihren genetischen Ursprung in dem betreffenden Gebiet
haben. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn eine Gefährdung von Ökosystemen, Biotopen
oder Arten der Mitgliedstaaten nicht auszuschließen ist. Von dem Erfordernis einer
Genehmigung sind ausgenommen
1. der Anbau von Pflanzen in der Land- und Forstwirtschaft,
2. der Einsatz von Tieren
a) nicht gebietsfremder Arten,
b) gebietsfremder Arten, sofern der Einsatz einer pflanzenschutzrechtlichen
Genehmigung bedarf, bei der die Belange des Artenschutzes berücksichtigt sind,
zum Zweck des biologischen Pflanzenschutzes,


Es ist also nicht unbedingt verboten, wenn die Art in dem Gebiet einheimisch ist.

Jetzt unbedingt ein Tier auszusetzen, das bedroht ist, um vermeintlich die Art zu erhalten, sollte man natürlich auch nicht. Das sollte man denen überlassen, die sich damit auskennen und genau Buch über die aktuelle Population führen.

Faunenverfälschung ist in der Tat das Einbringen von Neobiota (neue Lebewesen, also Nicht heimischer Arten). Um Dr. Mc Coy aus Star Trek freizügig zu zitieren: "Dammit Jim, I can't change the meaning of definitions!" Egal, was man selbst darunter versteht, es behandelt explizit nicht-einheimische Arten! Da kann man bei Weinbergschnecken, die man da aussetzt, wo sie auch sind, wohl kaum von Faunenverfälschung reden.

Die andere Geschichte ist, was passiert, wenn man halt mal Weinbergschnecken aus der Natur - zum Beispiel dem Garten - entnommen hat, sie für eine Woche im Terrarium hält, um sie mal den Kindern zu zeigen, und dann wieder aussetzt? Was passiert, wenn man dann Eier im Terrarium findet? Ziemlich knifflige Frage, weil man beim Einfrieren eine ganze natürliche Population umbringt, die normalerweise genau da ausgeschlüpft wäre, wo man die Elterntiere entnommen hat.

Und zu guterletzt, liebe Scarlett: Dies ist ein Forum und Foren sind zum diskutieren da. Wenn du das nicht möchtest, zwingt dich keiner dazu. Wenn du deine Meinung kundtun möchtest, hindert dich keiner daran. Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag verdeutlichen konnte, dass durchaus Diskussionsbedarf besteht. :)

EDIT: Koooorekt, Fine! :danke:
Wer schützt die Umwelt vor den Umweltschützern?
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Fusselnase am 17.07.2011, 15:48

Hi,

zum Aussetzen und Einfangen von Weinbergschnecken stehen in diesem Thread: viewtopic.php?f=16&t=11909 interessante Beiträge von Leuten, die sich schon mal diesbezüglich an die entsprechenden Behörden gewandt haben. :wink:
Fusselnase
 

Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Drachin am 17.07.2011, 16:01

Danke, Fussel!

Ich finde besonders Trockoideas Post sehr interessant. Ich finde, da sollte man mal drüber nachdenken...
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Re: Weinbergschneckennachwuchs aussetzen?

Beitragvon Fine am 17.07.2011, 16:35

Pomi hat geschrieben:
BNatSchG Kapitel 5 Abschnitt 2 § 40 Abs. 4 hat geschrieben: Von dem Erfordernis einer
Genehmigung sind ausgenommen
1. der Anbau von Pflanzen in der Land- und Forstwirtschaft,
2. der Einsatz von Tieren
a) nicht gebietsfremder Arten,
b) gebietsfremder Arten, sofern der Einsatz einer pflanzenschutzrechtlichen
Genehmigung bedarf, bei der die Belange des Artenschutzes berücksichtigt sind,
zum Zweck des biologischen Pflanzenschutzes,


Es ist also nicht unbedingt verboten, wenn die Art in dem Gebiet einheimisch ist.

......bezieht sich dieser Absatz nicht eher nur auf die biologische Schädlingsbekämpfung?
Also z.B. der Einsatz von Marienkäfern gegen Blattläuse......auch ein gutes Beispiel übrigens, der zur Schädlingsbekämpfung eingesetzte asiatische Käfer verdrängt inzwischen einheimische Arten.
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