Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

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Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon LoganCollister am 30.11.2019, 20:30

Hi,

Zu meinem Problem...
Ich habe bei meinen Schnecken (Cornu aspersum) festgestellt, dass 2 oder 3 am unteren Rand ihr Häuschen täglich abfressen. Zunächst dachte ich an eine Art putzen, allerdings haben betreffende Schnecken an den Gehäusen tatsächlich einen Unterschied in Struktur und Gehäusestärke.
Die angebotene Sepischale (am Stück) haben sie überhaupt nicht angerührt.

vorläufige Lösung:
Weil ich heute eh im Fachhandel war, hab ich Sepia-Pulver mitgenommen.
Auf der Verpackung steht, dass man das übers Futter tun soll, aber ich wollte, dass die Schnecken selektiv Futter oder Kalk aufnehmen können... deswegen habe ich etwas Pulver mit Wasser zu einem dicken Brei angerührt. (ja, ich weiß, ich kann einfach meine Sepia-Schale pulvern, aber mir fehlte heute die Zeit dazu) Außer Wasser und Kalk ist da nix drinne.

Die am stärksten betroffene Schnecke frisst ordentlich Kalkbrei, das ansonsten angebotene Saftfutter (Gurke) hat sie noch nicht angerührt.
Mein Plan war, jetzt immer Kalkbrei anzubieten, damit eine Versorgung sichergestellt ist.

Frage
Ist eine ständige Kalkbreifütterung sinnvoll, oder besteht das Risiko, dass sich die Schnecken am Kalk überfressen?
In meinem Kalkbrei ist wirklich nur Wasser und Kalk, Futter mische ich nicht drunter.
Falls das Überfressen-Risiko besteht: wie macht ihr das mit dem Kalk?
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon Soli3 am 30.11.2019, 23:12

Ich glaube, an dieser Frage scheiden sich immer wieder die Geister. Daher schildere ich einfach mal nur meine persönlichen Erfahrungen:

Als ich meine Archachatina-Haltung begonnen hatte, habe ich auf Grund der Warnungen vor zu viel Kalkgabe stets nur Sepiaschale gegeben. Diese wurde auch munter vertilgt und trotzdem kam es ab und an dazu, dass meine Schnecken ihre Häuser abknabberten. War die Sepia frisch, fraßen sie davon Unmengen, war sie schon ein paar Tage alt, fraßen sie davon weniger. Erst dachte ich, dass es nur daran liegt, dass der Kalkbedarf eben schwankt, irgendwann kam ich allerdings darauf, dass sie eine neue, d.h. vor allem trockene Sepia "lieber" fraßen, als eine, die nach drei, vier Tagen schon recht feucht und auch hart ist. Meine Beobachtung ist, dass sie frische auch deswegen bevorzugen, weil die Oberfläche weicher und der Kalk für sie somit einfacher aufzunehmen ist, als es bei den tieferen Schichten der Sepia der Fall ist, was mich zur nächsten Beobachtung führt:

Da meine Puylaerti tagelang nichts fressen wollte, weder Gurke noch anderes Lieblingsfutter, sondern nur ab und an an der Sepia nagte, habe ich in meiner Not zu Kalksuppe gegriffen, die versetzt war mit Fischflocken etc., damit sie wenigstens auch noch Nährstoffe zu sich nimmt. Sepia lag trotzdem zusätzlich im Becken. Das Ergebnis war, dass sie sich über die Suppe hermachte, als gäbe es kein Morgen - und trotzdem zusätzlich Unmengen der Sepia zu sich nahm. Alles andere Futter hat sie links liegen lassen. Sie wurde mobil und fit. Ich habe zusätzlich trotzdem täglich frisches Futter reingestellt - sie ließ es weiterhin links liegen. Das Ganze ging fast 10 Tage so und in diesen Tagen habe ich beobachten können, dass sie auch die Kalksuppe nach Bedarf zu sich nimmt, also sehr wohl selbst entscheidet, ob ihr danach ist oder nicht.

Mittlerweile frisst sie wieder ihr gewohntes Futter. Aller zwei Tage stelle ich ihr jetzt die Kalksuppe rein und ich denke, sie wird ihre Gründe und Bedürfnisse haben, ob, wann und wieviel sie davon vertilgt. Ich habe bislang keine negativen Auswirkungen feststellen können.

Ich habe oft von Warnungen gelesen, dass eine Schnecke ein Übermaß an Kalk nicht ausscheiden könne. Kann ich für mich nicht bestätigen, denn der tägliche Kot zeigt anderes an. Dass meine Schnecke die Suppe auch mal stehenlässt und sie nicht anrührt, zeigt mir darüber hinaus wie gesagt, dass Schnecken sehr wohl selbst wahrscheinlich am besten wissen, wann sie Kalk benötigen und wieviel davon - warum auch immer. Mittlerweile glaube ich auch, dass die Kalkaufnahme für Schnecken im flüssigen Zustand schlicht einfacher und womöglich auch bekömmlicher ist, da sie zusätzlich ihren Wasserhaushalt besser regulieren. Das Abknabbern des eigenen Häuschens hingegen sehe ich schon als Mangelsymptom an und deswegen bin ich für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, diesen Hinweis als wichtiger anzusehen und ihm entgegenzuwirken, statt vor lauter Warnungen auf die zusätzliche Gabe von Kalkbrei zu verzichten.

Kalk nicht aufs Futter zu streuen und es den Schnecken somit "unterzujubeln" finde ich sinnvoll. Ich persönlich würde immer dazu tendieren, es separat anzubieten, so dass die Schnecke selbst entscheiden kann, ob sie zur Gurke zusätzlich noch Kalk futtern möchte, statt sie zu "Kalkgurke" zu verführen.
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon Diana am 01.12.2019, 18:39

Schnecken überfressen sich nicht an Kalk- sie können ihn durchaus ausscheiden, der Kot zeigt das deutlich. Meine Schnecken haben ständig in einer separaten Schale Algenkalk. Ich rühre das Kalkpulver anfangs mit Wasser an. Dieses verdunstet im warmen Terra aber schnell und es bleibt ein mehr oder weniger feuchter und fester Kalksatz in der Schale zurück. Schnecken müssen Kalk im übrigen auch nicht fressen- es reicht, wenn sie sich drauf setzen und den Kalk über die Sohlenhaut aufnehmen. Die meisten meiner Schnecken setzen sich mittlerweile einfach ein paar Stunden lang in die Schale. Dauert halt bedeutend länger als durch fressen. Die Härte des Kalks spielt so aber keine Rolle- das funktioniert selbst bei Kalkstein (der natürlich in einem Terra bitte nichts zu suchen hat!) Auch aus gut aufgekalktem Boden ziehen die Schnecken den Kalk. Sepia lehnen meine Schnecken alle ab.

Deine Cornus haben ein anderes Problem- denke ich. Sind die Häuschen rillig, brüchig und zur Mündung hin irgendwie ausgebleicht? Das wäre auf zu feuchte Haltung zurückzuführen und ist ein häufiges Problem bei Cornus. Die Häuschen setzen dann sehr schnell an- weit schneller als die Schnecke wachsen kann. Manche Schnecken können sich irgendwann nicht mehr richtig bewegen, andere kapieren, daß sie das Häuschen durch benagen auf der richtigen Größe halten können.
Was dafür verantwortlich ist? Bakterien, Pilze, Einzeller ?...keine Ahnung! Wenn es das ist, dann die Schnecken trockener halten und die betroffenen Schnecken mit EM oder Sud aus Seemandelbaum behandeln. Von alleine wird das meist nicht mehr gut.
Was den Kalk angeht wissen die Schnecken ganz gut selbst wann und wieviel sie brauchen. Über das Futter gebe ich Kalk nie.
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon LoganCollister am 02.12.2019, 12:19

Danke Euch beiden :)

Die Kalkbrei-Nummer werde ich erstmal beibehalten.
Das Häuschen ist an der Mündung nicht heller, es scheint nur abzusplittern. Daher der Verdacht, dass es am Kalk liegt.
Bewegen können sie sich alle gut. Machen sie auch fleißig!
Am ersten Tag war die Kalkschale komplett leergefuttert, die letzten 2 Tage haben sie ihn kaum angerührt. Ich werde beobachten, ob sie sich weiter abnagen oder nicht. Auf die Feuchtigkeit achte ich auch, oder besser darauf, dass es nicht zu freucht ist.
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon Diana am 04.12.2019, 06:57

Guten Morgen,

das hört sich doch gut an. daß die Schnecken eben mal große Mengen Kalk wegfuttern und dann eine Weile keinen mehr ist nicht ungewöhnlich. In der Natur finden sie ja auch nicht alle Nase lang so große Kalkvorkommen. Dann ist das Beknabbern vielleicht doch "bloß" Kalkmangel :) . Ich bin nur immer wieder erstaunt, daß manche Schnecken auch dann nicht an Sepia gehn wenn sie dringend Kalk brauchen.

lieben Gruß
Diana
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon LoganCollister am 04.12.2019, 07:12

Hi,

Sie fressen jetzt nurnoch kleine Mengen... vielleicht hatten sie wirklich einen kleinen Mangel - einmal habe ich das Verhalten bis jetzt noch gesehen, aber wer weiß, was die machen, wenn ich weg bin :D
Ich muss über eine Weile einfach mal gucken...

Vielleicht liegt die Abneigung von Sepia in der Konsistenz? Zu hart vielleicht, oder zu trocken ;)
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon Skilltronic am 04.12.2019, 08:02

Hallo Logan,

das Substrat hattest du aber auch mit Calciumcarbonat durchmischt, oder?

Gruß
Skill
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Re: Ständige Kalkbreifütterung sinnvoll?

Beitragvon LoganCollister am 04.12.2019, 08:13

@Skill
Hi,
Jop, hatte ich. Hab pH-Wert gemessen, ausgerechnet, Calciumcarbonat 95% abgewogen, alles gut durchmischt und pH-Wert erneut gemessen, war neutral :) Dann erst kams ins Terrarium.

LG
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