von Rasplutin am 03.11.2020, 13:35
Hallo Anna,
mein Rat bezog sich nur auf die Weinbergschnecke Helix pomatia! Und da auch nur in diesem speziellen Fall, weil die Schnecke sich mit einem Kalkdeckel verdeckelt hatte.
Das ist dann keine Trockenruhe, sondern ein Winterschlaf: die Schnecke versetzt ihren Körper in einen ganz besonderen Stoffwechselmodus.
Der ist wirklich aussergewöhnlich und daran ist noch vieles unerforscht, z.B. kann die Schnecke extreme Minustemperaturen überstehen.
Um in diesen besonderen Zustand kommen zu können, muss Helix pomatia einen Kalkdeckel bauen - der ist im frischen Zustand ähnlich wie dünnflüssiger Bauschaum; beim Verdeckeln mit Gehäuseöffnung nach unten würde er rauslaufen.
Wenn möglich graben sie sich zum Winterschlaf ein und drehen dann in der Erde ihre Gehäuse um - in Wäldern mit Weinbergschnecken kann man in manchen Wintern (die mit frühem Frost) Schnecken sehen, die sich nicht mehr eingraben konnten, weil die Erde schon gefroren war.
Das ist für die Schnecken kein grosses Problem, dann verdeckeln sie sich eben oberirdisch... aber umdrehen tun sie ihre Gehäuse trotzdem!
Wie gesagt, das betrifft NUR die Weinbergschnecke Helix pomatia, noch nicht einmal ihre Verwandte, die Cornu aspersum, hält einen echten Winterschlaf.
Und bei Achatschnecken scheint es üblich zu sein, sich zur Trockenruhe viel lässiger einzugraben, gerne auch mit Öffnung-nach-unten.