Laub oder Blätter im Terrarium

[Fienchen]

Stimmt
Ich bin auch davon überzeugt, daß die Schnecks die Krabbler brauchen. Zum einen um Schimmel usw. einzudämmen und ich kanns zwar nicht belegen, aber sie scheinen auch die Ausscheidungen der Krabbler zu fressen. Auch wird z.B. Futter, was schon von Sprinschwänzen bearbeitet wurde, lieber gefressen als das Frische, was daneben liegt.
Und süß sind die Krabbler auch noch: heute Nacht ist ein dicker Kompostwurm quer über ein Fulicahaus gehangelt.

[Lindenbaerchen]

Ich nehme Buche oder Haselnuss, manchmal nur die trockenen Blätter vom Boden oder Baum, neuerdings wieder "mit Allem" einfach vom Boden gegriffen (Mit Stöckchen, Ästen, allem möglichem Totmaterial), das mögen alle Schnecks hier gern.Früher habe ich abgespült und gebacken, heute wird nur noch abgeschüttelt oder grob abgesammelt. Klar gibt das auch ein paar Krabbelviecher, aber nur wenig, keines davon stört meine Schnecks und in Bezug auf Futter- und Kotreste sind sie wirklich toll nützlich.

[Birte]

Ich verwende meistens Buche, Eiche, Ahorn, Apfel oder Birnenlaub, sowie Weinblätter oder Kastanie.

Nochmal eine Kleinigkeit zu den Laubsorten. Tatsächlich gibt es einen entscheidenden Unterschied, nämlich in der Form in der die Bäume Calcium speichern.
Ulme, Ahorn, Linde und Weide reichern Calcium als Citrat an, was leicht löslich und daher von Schnecken gut aufgenommen wird.
Eiche, Rotbuche und Hainbuche lagern Calcium stattdessen als Oxalat ein, welches schwerer löslich ist.

In der Natur ist also das Artenvorkommen unter den erstgenannten reicher.
Allerdings leiden unserer Terrarienschnecken ja sicherlich nicht unter Kalkmangel, weswegen es ihnen vermutlich egal ist, wie viel Kalk sie aus den Blättern kriegen. Aber es wäre interessant, ob da schon mal jemand etwas in der Richtung beobachten konnte.

[Fienchen]

Das mit dem Calcium ist interessant. Weißt Du vielleicht, wie es mit Blutpflaumen (Prunus cerasifera nigra), Apfelbaum, Kirschen und Haseln aussieht? Gerade auf die Blätter der Blutpflaume stürzen sich meine Schnecks.

[Birte]

Mit allen kann ich so leider nicht dienen, denn ich kenne nur die Liste, die uns in einer Vorlesung über die Ökologie von Schnecken aufgezählt wurden, ein paar mehr hab ich aber noch:

Citrat, leicht löslich:
Ulme, Esche, Linde, Ahorn, Hasel, Weide - diese sind also sehr wichtig für Schnecken, die z.B. in einem ansonsten Kalkarmen Lebensraum zu finden sind.

Birke, Erle und Eberesche speichern gar keinen Kalk.

[Fienchen]

Ok
Weißt Du denn vielleicht, warum die Schneggels gerade diese Blutpflaumenblätter so lecker finden? Ich vermute, daß die roten Blätter Eisen enthalten, da Eisen ja rötlich ist. Aber wäre schon interessant, es genauer zu wissen... Andere Prunusse (z.B. Pflaume, Sauerkirsche und Kirschlorbeer) fanden sie nur mäßig toll.

[Birte]

Nein, tut mir Leid. Ich wüsste auch so spontan nicht, wo man solche Infos zu speziellen Bäumen her bekommt. Meine Angaben kamen aus einem Ökologie-Kurs, bei dem es um bevorzugte Habitate von Schnecken im Wald ging. Aber prinzipiell kann man sicher irgendwo herausfinden, inwieweit Bäume gewisse Stoffe speichern.

[Lindenbaerchen]

Interessant, dass mit dem Calzium...dann leiden meine bestimmt nicht unter einem Mangel, denn ich habe viele Sorten Blätter ausprobiert, aber gefuttert wird hier nur Hainbuche und Haselnuss...und das nur als braunes Laub.Wir haben hier eine Monster Buchen-/ Haselnusshecke, da gibt es unglaublich viele Bänder-und Nacktschnecken drunter ...und kleine (Glanz?-) Schnecken. Nicht, dass wir hier keine anderen Bäume hätten. Was ist mit Efeu? Der wächst darunter auch zu Hauf.

[Fienchen]

Nochmal eine Kleinigkeit zu den Laubsorten. Tatsächlich gibt es einen entscheidenden Unterschied, nämlich in der Form in der die Bäume Calcium speichern.
Ulme, Ahorn, Linde und Weide reichern Calcium als Citrat an, was leicht löslich und daher von Schnecken gut aufgenommen wird.
Eiche, Rotbuche und Hainbuche lagern Calcium stattdessen als Oxalat ein, welches schwerer löslich ist.
In der Natur ist also das Artenvorkommen unter den erstgenannten reicher.
Allerdings leiden unserer Terrarienschnecken ja sicherlich nicht unter Kalkmangel, weswegen es ihnen vermutlich egal ist, wie viel Kalk sie aus den Blättern kriegen. Aber es wäre interessant, ob da schon mal jemand etwas in der Richtung beobachten konnte.

Wenn man davon ausgeht, daß sich die frischen Buchen- und Eichenblätter durch das Calciumoxalat vor Fraßfeinden schützen, kann man dann auch davon ausgehen, daß die Blätter ihren Schutz verlieren wenn sie braun werden? Denn dann fressen die Schnecken sie ja. (Wohingegen andere Blätter auch frisch gefressen werden. )

[Birte]

Das ist eine gute Frage, Fienchen. Leider kommen meine Kenntnisse aus einem Naturschutz-Ökologie Kurs und nicht aus einem über Pflanzenphysiologie (worin ich schon immer eher nicht so gut war )
Aber so wie ich das verstanden habe, bezog sich meine Aussage hauptsächlich auf Schneckenarten, die in der Laubschicht am Boden leben (also eher kleinere Arten, solche wie ich in meiner Abschlussarbeit behandel). Diese würden dann ja sowieso eigentlich nur an braunes, abgefallenes Laub kommen, weil sie ja nicht an den Bäumen hochklettern, um zu fressen.
Daraus würde ich schließen, dass das Calcium in gleicher Form in den Blättern bleibt, wenn sie abfallen.
Die Oxalat-Blätter sind ja auch nicht giftig für Schnecken, aber wenn der Zugang zu Kalk begrenzt ist, dann bevorzugen sie natürlich die Blätter, bei denen sie mehr Kalk bekommen.

[Fienchen]

Danke, Birte.
Mir ist halt aufgefallen, daß sich die Pflanzen, die man im Terrarium halten kann und die nicht von den Schnecken gefressen werden (z.B. Ficus, Bromelien, Anthurien), mittels Oxalsäure vor Fraßfeinden schützen.
Die Schnecken fressen diese Blätter nicht, sitzen aber darauf, die Abwehr scheint also nur beim Reinbeißen zu wirken.
Wenn aber mal eines der unteren Bromelienblätter braun wird, dann fressen die Schnecken es plötzlich.
Also war meine Schlußfolgerung, daß die Oxalsäure vielleicht verloren geht wenn die Blätter welken oder trocknen.
Und das wiederum könnte den Calciumgehalt verändern...
Aber das macht wahrscheinlich auch nicht sooo viel aus...

[Jasi]

Hallo!

Habe für meine Hasen dieses Jahr Himbeer-,Brombeer-, Trauben-, Walnuss- und Haselnussblätter getrocknet. Kann ich die getrocknet auch mit ins Schneckenheim geben oder dürfen sie irgendwelche davon gar nicht haben weil sie es nicht vertragen oder sie gar giftig sind? Hätte auch getrocknete Zitronenmelisse- wie siehts damit aus?

Gruß, Jasmin

[Narnia]

Hallihallo,

der Thread ist zwar schon älter, aber ich bin noch nicht so lange dabei.
Meine Frage ist: Warum sollte das Laub trocken/getrocknet sein? Gerade jetzt fällt so viel runter, das ist ja noch nicht wirklich trocken.

Ich habe Apfelbaumblätter, Haselnussblätter und Weidenblätter für meine Kaninchen getrocknet (für den Winter).
Das könnte ich ja dann auch nehmen, oder? Geht auch roter Ahorn? Feldahorn? Ist alles bei uns im Garten

Danke und liebe Grüße
Petra

[Christl20]

Hallo

Das würde mich auch interressieren: MUSS das Laub getrocknet sein? Und wie sieht es mit Ästen und Rinde aus? Muss ich die auch vorher trocknen oder kann ich sie direkt zu den Achatinas geben?

Danke
Christina

[jackyberlin]

Das Laub muss nicht trocken sein. Du kannst es feucht ins Terra packen. Nur wenn du dir einen Vorrat anschaffst, sollte es trocken sein, da es sonst schnell schimmelt.