von Kat am 04.01.2013, 09:00
Eine Schnecke die all diese Ansprüche erfüllt gibt es meines Wissens nach nicht.
Winterschlaf halten hier in Europa heimische Arten (an die kommt man hier auch gut ran), die Afrikaner halten ja, wenn überhaupt, eher eine Trockenruhe. Bei meinen Fulicas merke ich da allerdings gar nichts von...
Tagaktiv sind meines Wissens nach die Schnecken alle nicht. Klar, es schneckt mal eine kurz herum, aber richtig aktiv mit fressen, umherwandern, baden etc. konnte ich immer nur beobachten wenn es Abend wird. Ich halte sowohl Fulica als auch Cornus Aspersum Maxima. Auch Schnirkels sind meines Wissens nach auch erst Abends richtig aktiv, tagsüber ruhen die doch auch eher, oder?
Anfängergeeignet finde ich ein etwas schwieriges Wort. Was genau meint man damit? Es gibt ja Schnecken die es z.B. mit der Temperatur und der Luftfeuchte nicht so ganz genau nehmen, die also ein etwas breiteres Spektrum haben. Die sind für den Anfang ganz gut, da man ja auch erst ein Gefühl dafür kriegen muss wie das denn so funktioniert. Wenn man sich allerdings super informiert und die Haltungsparameter bieten kann kann man aber auch mit etwas anspruchsvolleren Arten anfangen. Es kommt drauf an was man bereit ist dem Tier zu bieten, ob man das kann und sich das auch zutraut.
Bei dem was Du schreibst kommen in meinen Augen jedenfalls keine Achatschnecken in Frage, da sie keinen Winterschlaf halten. Also beschränken wir uns auf die in Europa heimischen Arten. Die werden auch nicht größer als 9cm.
Aber was Du nicht vergessen darfst - es kommt Arbeit auf Dich zu. Anfängergeeignet heißt nicht gleich "unaufwändig in der Pflege". Das wöchentliche Saubermachen mit damit verbundener Eiersuche bleibt Dir bei keiner Schnecke erspart, und je kleiner die Schnecken sind, desto kleiner sind ja auch die Eier. Es reicht ja nicht immer nur Futter nachzulegen, die Häufchen (die auch je nach Schneckengröße nicht immer sehr groß sind) müssen ja auch entfernt werden, und so einmal die Woche sollte man schon Großreinemachen, also auch Scheiben putzen usw. Tierhaltung stellt immer Ansprüche an den Halter, da jedes Tier eben seine Bedürfnisse hat. Bei Schnecken sind das eben eine gewisse Temperatur, eine gewisse Luftfeuchte, die Eiersuche und (ganz wichtig) ausreichend Platz. Da sollte man eher das Terra eine Nummer größer als zu klein wählen, oder lieber ein, zwei Schnecken weniger nehmen.
Und man sollte sich eben vorher gut informieren (was Du ja tust), aber nicht versuchen das Tier den eigenen Vorstellungen anzupassen. Man muss sich bei der Tierhaltung nach den Bedürfnissen des Tieres richten, nicht nach den eigenen. Und man muss natürlich die goldenen Grundfragen der Schneckenhaltung beachten: Kann ich den Tieren den Platz bieten den sie brauchen? Kann ich ihnen die Nahrung bieten die sie brauchen? Bin ich bereit jede Woche das Terrarium sauberzumachen und die Eier zu suchen? (Sonst hat man ruckzuck eine Invasion im Terra). Wer übernimmt die Pflege der Tiere wenn ich im Urlaub bin?
Alle Tiere machen Arbeit, auch Schnecken.
Liebe Grüße,
Kathrin
Wenn man den ganzen Irrsinn des Lebens einmal für sich modifiziert hat, geht's.