von Trochoidea am 14.04.2011, 20:35
Ich liebe Schließmundschnecken. Allerdings eher tot und als Modell für evoltionsbiologische Fragestellungen und nicht lebend im Terrarium. Es gibt mehr als 1000 Arten/Formen, so dass es schwierig wird, was allgemeingültiges über alle zu sagen. Viele der Mittelmeerarten leben an Kalkfelsen von Flechten. Da würde ich die Finger von lassen, weil man das Mikroklima schwierig simulieren kann. Die Tierchen leben zwar recht lange im Terrarium, einfach weil sie sehr zäh sind und nicht so leicht umzubringen, aber so richtig gut geht's ihnen nicht.
Ein schöne Art für's Terrarium ist dagegen Balea biplicata (=Alinda biblicata). Die ist recht häufig in Steinhaufen, vor allem wenn Brennesseln drüber gewachsen sind. Etwas Moos und aufgekalkte Erde in ne Grillenschachtel, zwei Kalksteine, regelmäßig Sprühen = fertig. Abgestorbene und frische Blätter von Brennessel und Brombeere waren das beste Futter.
Ein andere häufige Art in Buchenwäldern ist Cochlodina laminata. Buchenwaldboden+bemooste Buchenrinde und etwas angegammeltes Weichlaub = fertig.
In Deutschland gibt es noch ne Menge andere Arten, die aber meist seltener sind und die ich nicht oder nur kurz in Gefangenschaft hatte.
Alle Arten haben zwar ne relativ große Schale (1 bis 2 cm), sind aber vom Weichkörper her winzig. Sie fressen deshalb auch nur sehr geringe Mengen!
Hoffe das war jetzt hilfreich.
Ich helfe auch gern bei der Bestimmung. Das ist aber oft am Foto unmöglich, so dass ich dann ein bis zwei Tiere bräuchte.