Wie sucht ihr die Gelege?

[Teddypfote]

Hallo Zusammen,
ich habe in meinem Terra noch Erde dazu gegeben, damit die Weinbergs besser graben können.
Bisher konnte ich einfach die ganze Einrichtung raus nehmen und die Erde umgraben. Jetzt müsste ich die erde zur Gelegekontrolle in ein anderes Gefäß umfüllen, weil die Erdschicht so dick ist. *nerv*

Wie macht ihr das eigentlich?

Da wir irgendwann auf Fulicas umstellen wollen, möchte ich eine Routine haben, dass mir kein Gelege entgeht und ich auf einem Haufen Nachwuchs sitze....

[Joy]

Ich drücke immer die Erde auf die andere Seite des Terrariums, wenn ich im anderen Teil nach Eiern suche. Meine Fulicas legen die Eier immer auf dem Boden des Terrariums ab, also fahre ich immer mit der Hand suchend am Boden entlang. So finde ich die Gelege...aber so richtig hab ich es auch noch nicht drauf, denn so finde ich zwar die Gelege, aber versteue sie gleichzeitig...dann kann ich die Eier immer einzeln suchen... ...man kann auch Schicht für Schicht die Erde abtragen, aber das dauert find ich so ewig lang...
Ist die Erde so hoch, dass du sie nicht auf die andere Seite des Terras schieben kannst?

[Teddypfote]

So, wie du es beschreibst habe ich es bisher auch gemacht. Na, ich werde mal schauen, ob ich das jetzt auch noch hin bekomme.
Und das mit dem Eier verstreuen und suchen kenne ich auch...

[Susi]

Ich habe einen Eiskratzer vom Auto genommen, der jetzt nur für die Schnecken reserviert ist. Damit läßt sich prima die Erde Schicht für Schicht abtragen und beiseite schieben. Wenn man das vorsichtig und systematisch macht findet man die Gelege sehr gut, da um das Gelege herum ja eine kleine Höhle ist.
Mit der Zeit kennt man auch die Lieblingsecken, an denen bevorzugt Gelege abgelegt werden.
Ich kann so einen Eiskratzer nur sehr empfehlen.

Bin schon gespannt wie die anderen das so machen.

LG, Susi

[Lindenbaerchen]

Ja, das stimmt...mit der Zeit weiß man wirklich oft, wo die Lieblingsstellen sind An und unter Pflanzen steht ganz hoch im Kurs Ecken, unter Moos oder Einrichtungsgegenständen sind auch beliebt.
Ein wenig kann man das auch beeinflussen...zum Beispiel indem man an einigen Stellen die Erde sehr fest drückt und sie an anderen schön locker hält. Wenn das Becken ausreichend aber "überschaubar" eingerichtet ist, hilft das auch.Ich buddel ansonsten mit einem Löffel...auch vorsichtig alles Schicht für Schicht auf die andere Seite.
Bei harten Eiern kann man den Löffel auch in kleinen Abständen in die Erde stechen, bei Gelegen hört man dann ein Knirschen.
Manchmal sieht man, dass irgendwo gebuddelt wurde. Manchmal sieht man Gelege an den Seiten der Scheiben oder an der Rückwand. Oft kann man sie gut von unterm Terra sehen. Eine Hand unters Terra, Faust machen, dann steht es etwas hoch, bücken und mit Taschenlampe drunterleuchten.
Wiegen geht auch...Die Schnecks nehmen ab, wenn sie gelegt haben. Wenn die Schnecken jede Woche gewogen werden, weiß man ob und wieviel man suchen muss.
Die Tiere gut beobachten hilft auch. Sind ja nicht gerade turboschnell im legen...wenn dann eine abends nicht unterwegs ist, sondern in der Erde steckt oder am nächsten Tag noch an derselben Stelle liegt wie am Tag zuvor, kann man da schauen. Viele ruhen sich an Ort und Stelle nach dem Legen noch etwas aus.Ganz viele Schnecken verbuddeln sich generell nicht, zumindest, wenn sie erwachsen sind. Da heißt halb verbuddelt dann meist "Eieralarm".
Manchmal sieht man auch an Veränderungen des Bodengrundes, dass da was sein muss...vielleicht ist da ne Kuhle, wo vorher keine war, oder ein zarter Hubbel. Oft ist die Erde da sehr fluffig, wie frisch umgegraben. Das kann man mit der Hand gut fühlen, wenn man den Boden vorsichtig abtastet.
Natürlich auch, wenn irgendwas verschoben ist.

Wenn dann doch mal was übersehen wurde muss man in den sauren Apfel beißen: Nicht aus falsch verstandener Tierliebe alles aufziehen, was geschlüpft ist, nur so viele Tiere, wie man selber auch behalten könnte.

Muss denn so viel Bodengrund im Terra sein? Einfacher ist es, wenn man gerade soviel nimmt, wie die Schneck zum Legen braucht.
Ich meine, in den meisten Fällen sagt man, etwa so viel, wie das Häuschen der Schnecke lang/groß ist.

[Anja75]

Für die Eiersuche bei den fulica habe ich eine Terrarien Schaufel sowie einen grossen Löffel und ich häufe auch von einer Seite auf die andere .
Meistens hab ich Glück - nehme die Pflanzen raus und hab die Eier .
Eine Hauslaenge Substrat ist gut - sind dann schon mal zwölf cm . Wenn das Terra aber entsprechend gross ist kann man trotzdem von einer Seite auf die andere schichten .

[Rasplutin]

Da wir irgendwann auf Fulicas umstellen wollen,

Wow, was für eine Formulierung!

[Anja75]

Bischen ungeschickt ausgedrückt - na und .
Das Thema Eiersuche an sich find ich sehr gut und Weinbergereier suchen ist ja auch wie Flöhe fangen .
Da haben sie doch was mit den Fulis gemeinsam .
Viele Achatschneckenhalter fangen mit Einheimischen an .
Gibt Schlimmeres .

[Teddypfote]

Naja, es gibt immer kritische Kommentare...
Aber erst mal vielen Dank für die konstruktiven Tipps.
Meine Tochter (9 Jahre) ist seit sie laufen kann ein Schneckenfan.
Sie hat mich angesteckt.
Inzwischen setzen schon mein Mann und ich die Schnecken, die uns draußen auf den Wegen und Straßen begegnen vom Weg an den Rand, damit sie nicht überfahren werden.
Immer wieder (oder alle Jahre wieder) mussten ein paar Bänderschnecken einige Tage / Wochen in einer Faunabox durchhalten und ich habe immer die Versorgung sicher gestellt und rechtzeitig die Freilassung erzwungen. Aber das war keine gute Schneckenhaltung.
Jetzt darf sie ein wenig an den einheimischen Schnecken üben. Das hört sich schlimm an, aber wir haben uns viele Informationen angelesen und geben uns wirklich Mühe. Meine Tochter hat ihr Schneckenbuch intensiv studiert und ich war im Internet unterwegs.
Ich denke einfach, die Schnecken aus dem Garten sind schnell wieder in Freiheit entlassen, wenn wir nicht in der Lage sind, sie gut zu versorgen.
Und meine Tochter - ein Kind! - lernt so Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und darf sich beweisen, ob sie genügend Ausdauer und Verantwortungsbewusstsein hat, um auf die von ihr sehnlichst gewünschten Achatschnecken "umzusteigen". Ich persönlich brauche keine Achatschnecken... Vor allem mache ich mir Gedanken darüber, dass die Tiere hoffentlich ein paar Jahre Leben und auch ein paar Jahre gut versorgt sein müssen. Der Garten ist ja nun mal keine Option... Naja, und ich möchte Unmengen an Achatschnecken-Nachwuchs verhindern und so darf meine Tochter bereits jetzt sicherstellen, dass kein Gelege unentdeckt bleibt. Auch wenn geschlüpfte Bänderschnecken jetzt nicht so das Problem sind.

Ich persönlich fand es schon erschreckend, dass eine Schnecke wegen zu feuchter Haltung einen Mantelvorfall hatte und mache mir nun mal so meine Gedanken.
(z.B. ob eine "Umstellung" auf afrikanische Schnecken wirklich gut ist....)

Im übrigen haben sich die Weinbergschnecken viele Löcher gegraben und ich habe etwas mehr Erde gegeben, weil sie sich eben nur ganz knapp hätten eingraben können.

So, aber jetzt zurück zum eigentlichen Thema, der Gelegesuche.
Ich bin froh, den Thread gestartet zu haben, weil in den Antworten schon sehr interessante Antworten dabei waren.
z.B. mal von unten unter das Terra zu schauen.

Noch mal vielen Dank!

Ich habe schon so viele Bilder von wunderbar eingerichteten Terrarien gesehen und habe mich wirklich gefragt, wie man darin die Eier suchen soll.
Also - gerne noch mehr Tipps oder auch konstruktive Kritik!
Vielen Dank


P.S.: Das Weinbergs aus dem Garten in dem Terrarium nichts zu suchen haben weiß ich. Bitte darüber keine Aufklärung.

[Fusselnase]

Aufklärung über Weinbergschnecken aus dem Garten... Ich denke, es gibt schlimmeres. Und es wird euch keiner wegen zwei-drei Schnecken einen Strick drehen.
Alle Schnecken in Privathand kamen einst aus der Natur - entweder sind sie selbst Wildfänge oder ihre Vorfahren waren es...

Ich habe recht unübersichtlich eingerichtete Becken und suche einmal wöchentlich nach Eiern. Dabei werden (ich bevorzuge Aquarien, da die von oben zugänglich sind) alle Schnecken erst auf eine Seite des Beckens gesetzt und ein Teil der Einrichtung kommt in eine dafür vorgesehene Schüssel außerhalb des Beckens. Dann fange ich in einer Ecke an und hebe die Erde vorsichtig in fingerbreiten Abschnitten zur Seite. Höre ich ein Knirschen, weiß ich, dass ich Eier finden werde. Diese lassen sich mit einem Löffel aus ihrer Grube heben, wobei immer auch ein Teil Erde mit herausgehoben wird. Zuviel Erde lässt sich vorsichtig aussortieren, teilweise wird sie mit entsorgt. Ist der größte Teil des Geleges entfernt, lasse ich mehrmals die durchsuchte Erde durch die Finger rieseln, wobei ich auf einzelne übersehene Eier achte. Und so arbeite ich mich immer weiter vor. Ist etwa ein Drittel fertig, "räume" ich die Schnecken auf die fertig durchsuchte Erde.
Es hilft, wenn man den Tieren gute Legeplätze anbietet. Lockere Erdbereiche wurden schon erwähnt. Bei meinen werden eingepflanzte Basilikumpflanzen bevorzugt, unter deren Wurzelballen sehr gerne Gelege abgesetzt werden. Die Pflanzen lassen sich am Schopf nach oben ziehen und geben dadurch die Höhle samt Eiern frei, die dann nur noch herausgelöffelt werden müssen.

Es hilft außerdem, sich frühzeitig an den Gedanken zu gewöhnen, auch Jungschnecken töten zu müssen. Ich habe schon zwei Tage nach einer Gelegesuche Jungschnecken an Stellen gefunden, die ich ganz sicher durchsucht hatte. Die Schnecke hatte mit dem Ablegen der Eier bis kurz vor dem Schlupf gewartet.

Es ist außerdem hilfreich, Schnecken zu haben, die größere Eier legen. Achatina fulica wird zwar gerne als Anfängerschnecke empfohlen, ist aber im Hinblick auf die Eigröße, die Gelegehäufigkeit und -Größe eine recht anstrengende Schneckenart.

[Teddypfote]

Also das ist auch ein nicht unwichtiger Aspekt "gegen" Fulicas und "für" eine andere Art.

Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich vor, die Fulicas in ein leeres Aquarium zu setzen und die Abdeckung mit Beleuchtung zu verwenden. So wäre ich u.U. um eine Heizmatte herum gekommen.
Die Raumtemperatur ist hier ja schon bei 21-22 Grad und 3 Seiten des Beckens könnte man isolieren.

Welche Art legt den seltener und größere Eier, dann kann ich mir mal deren Haltungsbedingungen anschauen?

[Anja75]

Hallo ,
für Fulica brauchst du keine Heizmatte . Die Aquarien Beleuchtung hat nur einen Haken - die Schnecken können sich verbrennen , wenn das Licht angeht .
Entweder man kontrolliert vor dem Einschalten oder sichert , das sie nicht an die Lampe kommen können .
Schau doch mal in die Arten Bestimmung hier im Forum . Da stehen schöne und interessante Tiere drin mit genauer Beschreibung .
Auch Gelegegroesse und Haltungsparameter . Vielleicht finden du und dein Kind da was .
Meine jüngste ist 7 und auch Schneckenfan
Bei uns ist es ein gemeinsames Hobby . Lass dich ruhig anstecken - die Afrikaner sind toll und noch mal ganz anders , als die Einheimischen .....

[Katja Schindler]

Ich grabe auch erst vorsichtig um, um die Gelege nicht zu zerstreuen. Passiert mir leider trotzdem ab und zu.
Wenn ich dann sicher bin, kein Gelege mehr drin zu haben, wühle ich noch einmal komplett Alles durch, um einzelne Eier zu suchen.

[Teddypfote]

Heute stand Gelegesuche an. Diesmal gab es kein Bänderschneckengelege, dafür aber unser erstes Weinbergschneckengelege. Ich war wirklich erstaunt. Die Eier sind ja schon viel größer und besser zu finden, als die Bänderschneckeneier.
Ich habe auch wieder etwas Erde aus dem Terra raus genommen und kann jetzt von einer Hälfte zur anderen umschichten.
Für mich ist das ok.
Meine Tochter musste diesmal etwas mehr helfen und auch die kleinen Grünzeugfizzelchen einsammeln und die verstreute Erde aufsaugen. Sie hat mächtig daran gezahnt, dass das so viel Arbeit sei und meinte, dass sie doch lieber keine afrikanischen Schnecken haben möchte ...
Ich glaube, es ist gut, dass sie mindestens das halbe Jahr die Weinbergschnecken pflegen muss, bevor sie Achatschnecken haben darf. Ich denke, dass Madame einfach zu faul ist.
Und eigene Tiere bedeuten nun einmal Arbeit und Verantwortung...

[Anja75]

Hallo Laura ,
es ist gut , das du deinem Kind das vermittelst .Wir haben immer Tiere gehabt und meine Kids sind damit aufgewachsen . Auch mit allem , was dazu gehört .
Aber die Hauptverantwortung , auch für die Tiere der Kinder haben ja immer die Eltern auf dem Zettel und ich finde deinen Probelauf gut .