Schnecke zu klein für Haus...? Mit Foto (Gefleckte Weini)

[BlueSnäilCult]

Hallo Leute!

In den letzten Tagen (und Wochen) sind mir ein paar gefleckte Weinbergschnecken "zugelaufen", sie waren total ungeschützt und es ist schon sehr kalt draußen. Habe hier im Forum gelesen, dass einige sie den Winter über reinholen. Jetzt habe ich auch ein paar solcher Kerlchen hier und finde sie echt putzig! Total aktiv, neugierig, unerschrocken und hungrig!

Ein Sorgenkind gibt es jedoch... Die Schnecke scheint ausgewachsen zu sein, sie ist recht groß und der Rand vom Haus ist hart. Ihr Körper ist aber noch total klein! Sie ist zudem auch sehr sehr inaktiv ... Meist etwa 1cm eingezogen und auch wenn sie mal rauskommt, ist zwar ihr kleiner Kopf draußen, der Mantel bleibt aber bei ~ 1cm vor der Öffnung stehen. Sie war in den zwei Wochen, die ich sie jetzt da habe nie komplett draußen, immer nur mit dem Kopf. Viel bewegen tut sie sich nicht, ganz im Gegensatz zu den anderen, die echte Renn-Schnecken sind!

Ihr Haus sieht aus, als hätte es mal erhebliche Schäden gehabt, jetzt ist aber alles fest... Wenn sie rauskommt, dann macht sie das recht umständlich, geht erst mal innen den Rand ab, so als suche sie den Ausgang... Keine Ahnung, sehr komisch.. (Kalk haben sie genügend, dachte erst sie hätte vielleicht zu wenig..) Es wirkt allgemein so, als wäre ihr Haus ihr zu groß und zu "anstrengend" um sich damit zu bewegen.

Was stimmt nicht mit der Kleinen? Meint ihr, sie leidet vielleicht? Mir kam der Gedanke, dass sie vielleicht stark verwundet wurde bei einem Gehäuseunfall und trotz der Heilung leidet Oder ist sie kleinwüchsig? Ist sie vielleicht auch einfach so halb in Winterruhe? Das würde wenigstens die Inaktivität erklären...

Was meint ihr? Fotos sind angefügt!

[Shina]

Huhu,

bei den Cornus hatte ich das Phänomen zum Glück noch nicht. Allerdings hatte ich zwei Fulica, die ebenso immer kleiner wurden, bis sie kaum noch herauskommen konnten (genauso, wie du es beschreibst). Leider sind beide kurze Zeit später gestorben. Ich finde, die Gehäuseschäden sehen nicht besonders schlimm aus (vielleicht täuscht das auf den Bildern aber auch). Es gibt Schnecken, deren Gehäuse halb zertrümmert war und die überlebt haben und es selbst wieder repariert haben. Natürlich könnte es sein, dass sich ein Fremdkörper durch eine der Verletzungen im Gehäuse eingenistet hat, anhand der Fotos halte ich das aber für unwahrscheinlich. Ich denke eher, dass sie eine Art Krankheit (oder Altersschwäche?) hat, die dazu führt, dass sie Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen kann und dadurch immer dünner wird. Wenn es so ist wie bei den Fulicas, sehe ich leider wenig Hoffnung. Du kannst trotzdem versuchen, sie ein wenig aufzupäppeln (Haferflocken, Gammarus, Möhre...), irgendetwas, dass etwas mehr 'Inhalt' hat als Gurke oder Salat... aber mach dir vielleicht nicht zu große Hoffnungen, dass das noch einmal besser wird. Ich habe im Forum noch bisher von keinem Fall gelesen, der berichtet hat, dass eine zu dünne, inaktive Schnecke sich noch einmal aufrappelt.
Ich drücke dir trotzdem die Daumen!

Liebe Grüße

[BlueSnäilCult]

Danke Shina, für deine direkte Antwort Ich habe grade Haferflocken geholt und werde schauen, was sich machen lässt. Daran, dass sie einfach alt sein könnte habe ich überhaupt nicht gedacht! Jetzt, wo du es sagst, klingt das allerdings logisch...

Da ich sie ja quasi von der Straße aufgesammelt habe, habe ich (zum Glück) noch keine besonders große Bindung zu ihr, sodass ich mich eher freue, ihr in ihrem Lebensabend noch etwas Gutes zu tun Schade ist es natürlich... Aber so hat sie es immerhin einigermaßen warm und wird nicht einfach erfrieren. (Ich hoffe, das wäre nicht das beste für sie gewesen, sie einfach draußen sterben zu lassen... Von wegen Eingreifen in den natürlichen Ablauf und so )

Falls sie nicht alt sein sollte, sondern krank, wäre es besser, sie alleine zu halten? Sie ist momentan zusammen mit einer Hand voll weiteren Cornus... Sollte sie nur alt sein, möchte ich sie aber nicht trennen... Sie scheinen ja recht sozial zu sein, die Schnuckis.

[Shina]

Eine genaue Diagnose ist natürlich aus der Ferne (und ohne 'Untersuchungsmittel') nicht möglich, aber wenn es meine Schnecke wäre, würde ich sie bei den anderen lassen. Ich glaube nicht, dass es eine ansteckende Krankheit ist (oder siehst du Milben oder andere Auffälligkeiten an ihr?). Ich würde sie dem natürlichen Leben nach sterben oder wieder munter werden lassen, ohne sie einzufrieren. Wie du sagtest - bei dir hat sie es immerhin warm und erfriert nicht. Die Haferflocken am besten in Wasser einweichen und täglich wechseln, sonst fängt es schnell an zu schimmeln. Und ansonsten einfach abwarten - ich glaube, viel kannst du nicht machen, und es wird auch ganz sicher nicht deine Schuld sein, wenn sie es nicht schafft

Liebe Grüße!

[Nina 99]

Hallo,

ich könnte mir auch vorstellen, dass die Schnecke einfach etwas unterernährt ist. Vielleicht bekommst du sie ja doch noch aufgepäppelt.

[Bolt]

Was wurde denn aus der Schnecke? Lebt sie noch?

[BlueSnäilCult]

Die Schnecke ist leider wenige Tage später gestorben. Ich schätze, sie war wirklich einfach alt, den anderen geht es nach wie vor super... Arme Maus, aber immerhin hatte sie es die letzten Tage noch bequem.

[Bolt]

Ach wie schade, hab ich fast befürchtet aber wie du schon schreibst, wenigstens waren ihre letzten Tage noch schön.

[FleckiFleck]

Hallo,

Oh wie traurig, so einen Fall hatte ich auch mal.
Diese Schnecke starb auch wenige Tage später

Flecki

[Cornelia]

Hallo zusammen,

ich hoffe, es ist ok, dass ich diesen alten Thread noch einmal hervorhole. Da ich ein sehr ähnliches Problem habe, erscheint mir dies passend. Ich hoffe, ich kann einen besseren Ausgang erwirken.

Ich habe ebenfalls eine Cornu, die zu klein für ihr Haus ist. Ich habe sie als Baby im Frost bzw. kurz vor Frost eingesammelt. So sind einige meiner Schneckchen zu mir gekommen - ich lebe im milden Rheinhessen, wo die Süßen inzwischen massenweise heimisch sind. Im Winter wird es dann aber eben doch ganz schön kalt. Wenn ich bei eisigen Temperaturen Babys finde, dürfen sie einziehen.

Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Tierchen Wachstumsprobleme haben und oft nicht sehr alt werden (siehe auch mein anderer Thread über das Alter von Cornu Aspersum). Deshalb ist das hier auch nicht der erste Fall - vor ein paar Monaten ist eine Schnecke mit ähnlicher Symptomatik gestorben.

Nun zu meinem aktuellen Problemfall Knubbel: Knubbel baute fröhlich sein Häuschen aus, ist aber ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr "mitgewachsen". Nun ist er zu klein für das Haus und krabbelt ebenso umständlich raus wie die Schnecke auf den Bildern.

ABER: Knubbel ist nicht allzu lethargisch, Knubbel frisst und sieht eigentlich "gut" aus. Man merkt aber, wie schwer es ihm fällt - er muss sich ja ganz doll dehnen, um überhaupt rauszukommen, und der Rand schneidet beim Kriechen in seinen Körper. Ich animiere ihn täglich durch "Ärgern" mit etwas Wasser, dennoch rauszukommen und dann frisst er in der Regel auch. Er kommt aber nicht weiter nach vorne, das heißt, sein Mantel ist viel zu weit hinten im Haus festgewachsen.

Das geht nun schon Wochen, eher Monate, so. Er fällt auch regelmäßig runter, weil er sich so nicht halten kann. Ich habe festgestellt, dass er am meisten frisst, wenn es Brei gibt. Seine Futterliste:

Möhrenbrei
Pastinakenbrei
Süßkartoffelbrei
Möhren
Süßkartoffel
Gurke
Salat
Kalkbrei
Heilerde
Sepia

ab und an:

Fischflockenbrei
Gammarus
Eiweiß (vom Ei)

Sooo. Hat jemand noch eine Idee, was ihn aufpäppeln würde? Aufgeweichte Haferflocken will ich noch probieren.

Außerdem habe ich eine radikale Frage, die mich selber erschaudern lässt: Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, sein Häuschen irgendwie zu kürzen? Er frisst ja und ist aktiv, aber dieses überstehende Stück Haus macht ihm solche Probleme und lässt ihn irgendwie nicht "aufholen". Das ist vermutlich nur eine spinnerte Idee, aber ich greife nach jedem Strohhalm.

Viele Grüße
Cornelia

[mamorkatze]

Hallo,

Ich kann dir hier nicht helfen, aber @Iviline hatte einmal eine Schnecke (Achatina fulica) die ein ähnliches Problem hatte wie deine Cornu jetzt. Sie hat das Haus dann gekürzt. Vielleicht magst du sie mal anschreiben.

[Rasplutin]

Außerdem habe ich eine radikale Frage, die mich selber erschaudern lässt: Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, sein Häuschen irgendwie zu kürzen? [...] Das ist vermutlich nur eine spinnerte Idee, aber ich greife nach jedem Strohhalm.

Ich finde die Idee nicht "spinnert"!

Letzten Sommer gab es hier im Forum eine verletzte Helix pomatia, deren vorderer Hausteil fast komplett weggebrochen war. Die Schnecke hat ihr Haus sehr schnell repariert - aber weil das Loch abgedeckt und der Wachstumsrand samt Steg noch erhalten war, fast "zu schnell": nach der Reparatur hatte sie eine deutliche Engstelle. Natürlich ging es zuerst nur um das Überleben der Schnecke, aber im Nachhinein wäre es besser gewesen, ihr Haus so zu kürzen, dass sie es in Ruhe hätte anbauen können:
Schnecke mit kaputtem Haus gefunden - brauche Hilfe

Schnecken können fehlende Hausteile sehr schnell ergänzen, aber sie können störende, oder zur Zeit überflüssige Hausteile kaum wieder entfernen.

Wenn deine Cornu ein für sie momentan zu grosses Haus hat und sie sichtbar darunter leidet (so scheint es ja zu sein), solltest du das Haus bis zum Mantel entfernen!
Falls sie irgendwann wieder anbauen will, kann sie das ja problemlos machen.

Eine Frage ist allerdings das WIE.
Ich habe damals (im letzten Sommer) mit leeren Schneckenhäusern experimentiert, wie so etwas am besten funktionieren würde. Zuerst war ich unentschlossen zwischen "Abschleifen" und "Abschneiden".
Abschleifen könnte gut klappen, wenn man geeignetes Werkzeug (kleine Trennschleifer, Zahnarztwerkzeuge) und entspechende Übung hat.

Am Besten war für mich Abschneiden! Mit einem kleinen sog. "Seitenschneider" liess sich sowohl der dicke Steg am Wachstumsrand vorsichtig abknabbern, als auch der Rest des Hauses gut in Form bringen.
Ich hatte vorher Sorge, dass das Haus springen könnte, insbesondere am dickeren Wachstumsrand. Aber wenn mit einem kleinen Seitenschneider langsam "abgeknabbert" wird, passiert nichts.

Trotzdem: unbedingt vorher an einem leeren Schneckenhaus üben!

[...] @Iviline hatte einmal eine Schnecke (Achatina fulica) die ein ähnliches Problem hatte wie deine Cornu jetzt. Sie hat das Haus dann gekürzt.

Sehr interessant, leider konnte ich den entsprechenden Beitrag nicht finden...

[mamorkatze]

Der Beitrag ist in ihrer Galerie.

[Rasplutin]

Der Beitrag ist in ihrer Galerie.

Tja, dann darf ich das wohl nicht sehen. Ich finde da nur 6 Bilder zu "Meine Lieblinge".
Schade.

[Cornelia]

Vielen lieben Dank schonmal für alle Antworten! Ich denke, ich werde das mit dem Kürzen versuchen. Ich überlege noch, wie ich mich da rantaste. Vielleicht würde sich auch ein "Nagelknipser" eignen?

Ich habe echt Panik, dass es plötzlich KNACK macht und ich einen riesigen Riss verursache. Aber ich denke, irgendwie muss ich es riskieren.

Ich schreibe die Userin mal an, ich finde leider auch keine Bilder