Junge C.a. maxima stürzen ständig ab

[Billie]

Hallo zusammen, da ich das erste Mal Cornu aspersum maxima halte, stelle ich diese Frage mal in der Anfängerecke. Besagtes "Absturzphänomen" beobachte ich nun seit etwa zwei Wochen. Dass Schnecken hin und wieder vom Glas fallen, ist mir nicht neu. Allerdings kenne ich das von meinen Helix pomatia nur, wenn sie außergewöhnlich lange mit einem Häutchen verschlossen an der Glasscheibe bzw am Deckel geruht haben - irgendwann löst sich dieses Häutchen halt, vor allem bei Erschütterungen. Die jungen Cornu aspersum maxima (oder wie auch immer sie nun richtig heißen) dagegen sitzen ganz normal am Glas, und ich kann beobachten, wie sich der Fuß wie in Zeitlupe löst und die Schnecken schließlich runter plumpsen. Und das geschieht nicht nur hin und wieder, sondern recht häufig. Als ich z.B. vorhin nach Hause gekommen bin und noch keine fünf Minuten im Wohnzimmer war, sind kurz hintereinander schon wieder zwei Schnecken auf diese Weise runter gefallen. Sobald sie sich danach sortiert haben, schnecken sie umgehend wieder die Scheiben hinauf. Die Helix pomatia, die (noch) im selben Terra wohen, zeigen dagegen keine Auffälligkeiten.
Hat jemand so etwas schon einmal beobachtet bzw vielleicht eine Erklärung dafür?

[sami]

Hallo Billie,
also ich kenne das "Abstürzen" eigentlich nur bei Schnecken die geschwächt sind. Wenn es so oft vorkommt wie du sagst. Ich würde es einfach mal mit ein bisserl Kraftfutter versuchen, und vielleicht auch ein Heilerdebad anbieten. Ich weiß ja nicht ob du das alles schon versucht hast, es ist nur ein kleiner Tipp.
Liebe Grüße Sami

[Billie]

Hallo Sami, danke für den Tipp. Nein, bislang habe ich weder das eine noch das andere versucht, und habe auch keine Erfahrung damit. Meine Weinbergschnecken haben irgendwie noch nie geschwächelt. Was für ein Kraftfutter und welche Heilerde - davon gibt es ja ganz viele verschiedene - empfiehlt sich denn?

[Emmy11]

Also bei Heilerde schwöre ich-und auch viele andere- auf Luvos 1

[sami]

Wie Emmy 11 schon gesagt hat diese Heilerde bekommst du in jeden Drogeriemarkt, als Kraftfutter kannst du einen Getreidebrei machen vielleicht mit ein paar Gammarus drinnen. Zum Anfang reichen auch Haferflocken. Manche sagen von denen bekommen die Schnecken Blähungen, also meine vertragen die. Aus der Heilerde machst du in einen flachen Behälter einen flüssigen Brei.
Versuch das mal ich glaube schon das sie es aufnehmen und es wird ihnen bestimmt gut tun.
Liebe Grüße Sami

[Billie]

Wie es der Zufall will, habe ich genau diese Heilerde (magenfein) im Schrank
Mit aufgeweichten Haferflocken habe ich tatsächlich schon einmal eine Schnecke umgebracht. Es waren zwar keine Vollkornhaferflocken, aber sie hat sich den Bauch dermaßen vollgeschlagen, dass sie plötzlich vom Blatt fiel und sich nicht mehr rühren, geschweige denn in ihr Häuschen zurückziehen konnte. Schließlich musste ich die Ärmste mit Mantelkollaps frosten. Von daher doch lieber nur ein paar Gammarus...?
Außerdem habe ich Raubmilben bestellt. Ich habe nämlich das Gefühl, dass der mittlerweile sehr ausgeprägte Springschwanzfall den Schnecken zu schaffen macht. Sie ruhen wenig und putzen sich häufig. Gerade am dunklen Mantel der C.a. maxima kann man gut erkennen, wie die Springschwänze am Fuß und Atemloch herumwuseln.
Besten Dank für die Tipps!

[sami]

Das ist natürlich auch nicht so toll wenn sie von zu vielen Bewohnern belagert werden. Na da muss die Schnecke aber sehr viel gefressen haben, du kannst ja mal so ein paar Stück anbieten, aber wenn es dir so zuwider ist lass es lieber, Gammarus sind ja auch gut. Wünsche dir viel Glück, ich hoffe sie fallen bald nicht mehr so oft von der Scheibe.
Liebe Grüße Sami

[Billie]

Zu guter Letzt sind mir auch die Helix pomatia abgestürzt. Damit war es für mich eigentlich ausgemachte Sache, dass die Schnecken aus ihrem von Springschwänzen überrannten Becken ausziehen müssen. Die C.a. maxima sind in ein eigenes Becken gezogen, während die Weinbergschnecken vorübergehend in einem Faunarium ausharren müssen, bis ich die Raubmilben in das Springschwanz-belagerte Becken eingesetzt habe und sie angefangen haben, den Invasoren den Garaus zu machen. Beiden Gruppen haben ich Heilerde und Haferflocken angeboten. Zu meiner Überraschung haben sich die Helix pomatia über die Heilerde hergemacht, während die scheinbar ach-so-schwachen Cornu aspersum maxima die Heilerde nicht angerührt haben und sich in ihrem neuen Becken nun munter paaren, obwohl sie noch keine fünf Monate alt sind

[Billie]

Gehe ich recht in der Annahme, dass die Schnecken, nun da sie geschlechtsreif sind, nicht mehr wachsen? Zumindest bei den Helix pomatia ist das ja so. Von wegen Cornu aspersum MAXIMA, kann ich in dem Fall nur sagen - sie sind noch so klein...

[Rasplutin]

Nein, das hat nichts miteinander zu tun. Sowohl bei Helix als auch bei Cornu liegt die Geschlechtsreife lange VOR dem Ende des Wachstums.

Sie sind ausgewachsen wenn sich der Wachstumsrand nach aussen wölbt.

[jackyberlin]

Heilerdebad oder Heilerde in den Boden mischen kann ich auch immer nur wärmsten empfehlen. Heilerde hat viele Mineralien, die Schnecken brauchen.
Welche Parameter (Temperatur/ Luftfeuchte) haben denn deine Schecken??? Vielleicht kannst du da ja auch noch etwas optimieren!??

[Billie]

Luftfeuchtigkeit und Temperatur habe ich zugegebenermaßen noch nie gemessen
Heilerde ist ab jetzt jedenfalls ein fester Bestandteil des Angebots. Denn mit ein paar Tagen Verspätung wird die Heilerde mittlerweile auch von den Cornu aspersum maxima gerne angenommen. Seit ich die C.a. maxima von ihren Mitbewohnern befreit habe - also sowohl von der Springschwanz-Armada als auch von den ruppigen Helix pomatia, die immer ohne Rücksicht auf Verluste über sie (und übereinander ) hinweg geschneckt sind -, sind sie kein einziges Mal mehr abgestürzt. Es scheint fast so, als seien Heilerde und Ruhe die Lösung. Vielleicht muss ich langfristig doch auf Kokoshumus umsteigen, um nicht alle paar Woche Raubmilben gegen die Springschwänze bestellen zu müssen...