Weinbergschnecken als Haustier?

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Weinbergschnecken als Haustier?

Beitragvon PeterM am 06.06.2021, 08:58

Hallo zusammen,

meine heutige Aufgabe hat mir meine kleine Tocher aufgetragen. Sie ist 5 Jahre alt und wünscht sich Schnecken mit Haus als Haustiere und auch Babyschnecken. Ich bezorzuge allerdings Haustiere im Garten. Dann klingt es ja nicht so schwer, wir haben einen großen naturbelassenen Garten, wohnen in Schleswig-Holstein an der Nordsee und haben auch sonst genug Nacktschnecken.

Also könnte ich Weinbergschnecken kaufen und der Garten ist ja schon da. :-)

Nun fangen die Fragen allerdings an......

Hier also einige Gedanken:
Kann ich Weinbergschnecken naturbelassen im Garten halten?
Benötigen die Tiere besondere Pflege (Futter, Boden, Spezialfutter mit Kalk, Stall, Gehege, Schutz vor Greifvögel und Möwen, Temperatur im Winter, gibt es Probleme, wenn der Landwirt sein Grundstück wieder mal mit Schlanzenschutzmittel versorgt)?
Buddeln sich die Tiere ein, und wir finden sie nie wieder, und sehen so auch nie den Nachwuchs? Oder benötigen wir für den Nachwuchs besondere Voraussetzungen(Temperatur, oder sonst etwas)?

Eigentlich habe ich gedacht, die Aufgabe ist einfach. Aber sollten wir uns für die Tiere entscheiden, möchten wir ja nicht zum Tierquäler werden.

Vielleicht kann mir jemad Tipps geben?

VG Peter
PeterM
 
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Re: Weinbergschnecken als Haustier?

Beitragvon Diana am 06.06.2021, 10:39

Hallo Peter,

das finde ich ja klasse, daß deine Tochter Schnecken halten möchte- und darf.

Ja, Weinbergschnecken kann man naturbelassen im Garten halten.
Sie bevorzugen Gebüschstreifen mit Unterwuchs, krautiges Gelände mit Nischen zwischen Steinen, Stämmen und Totholz. Das läßt sich problemlos im Garten einrichten. Vielleicht habt ihr ja auch schon so einen Winkel

Der Pflegeaufwand richtet sich nach der Haltung
Weinbergschnecken sind weitgehend ortstet. Sie bleiben mit einem ungefähren Radius von vier Metern in ihrer Heimat und suchen gerne immer wieder den gleichen Unterschlupf auf. Vorausgesetzt natürlich, daß sie in unmittelbarer Umgebung ausreichend Futter finden und Feuchtigkeit vorhanden ist. Der bevorzugte Boden ist humos und kalkhaltig. Die Weinbergschnecke mag es aber nicht klitschnaß
Ein Gehege mit Abdeckung durch ein engmaschiges Gitter oder ein Netz gegen Raubvögel, Füchse, Dachse, Igel...ist sinnvoll. Das Gitter sollte rund 10 cm tief in den Boden ragen und die Maschen sollten so eng sein, daß euer Haustier nicht auswandern kann. Das Gehege kann man naturnah einrichten.Auf die Weise findet ihr "eure" Schnecke dann auch sicher wieder. Als Kalkquelle dient Gartenkalk, Sepiaschulpe, Eierschalen und der Kalk aus dem Boden. Ihr könnt zusätzlich zum angepflanzten Futter einen Futterplatz einrichten. Schnecken können sich die Stelle merken und können dann beim Fressen beobachtet werden. Fast alle Schnecken lieben Salatgurke. Ansonsten halten sich die Schnecken nämlich eher verbogen
Ein Stall mit Gitterwänden geht ebenfalls. Mindest 10 cm aufgekalkte Erde einfüllen und mit Pflanzen, Verstecken, Futterschale und Wasserschale einrichten. Hier müssen die Schnecken mit Wasser und Futter versorgt werden.

Im Winter
gräbt sich die einheimische Weinbergschnecke in den Boden, verkriecht sich unter Steinen und Holz oder unter Laub. Die Gehäuseöffnung wird mit einem Kalkdeckel fest verschlossen. So überdauert sie die kalte und futterarme Zeit bis zum Frühjahr. Das macht sie alles selbstständig. Wichtig ist dabei ein tiefgründiger Boden und genug Versteckmöglichkeiten.

Für den Nachwuchs gräbt die Schnecke eine Höhle, in der sie die Eier ablegt. Die Höhle wird locker mit Erde verschlossen und die Babys buddeln sich dann durch diese lockere Erde ins Freie. Je nachdem, wie groß das Gehege ist, kann es dauern bis ihr sie überhaupt entdeckt. Anfangs sind sie ja noch winzig. Es müssen übrigens immer mind. zwei Schnecken sein, auch wenn die Weinbergschnecken Zwitter sind.

Hier gibt es ein paar Halter, die ihre Schnecken draußen halten. Ich habe einheimische Weinbergschnecken im Terrarium.
Außer Weinbergschnecken können auch Bänderschnecken sehr gut gehalten werden. Sie haben den Vorteil, daß sie aus der Natur entnommen werden dürfen und wenn man sie im Gartengehege hält, auch wieder in die Natur zurückdürfen wenn es mit der Schneckenhaltung nicht ganz so klappt wie man sich das gedacht hat.

Liebe Grüße
Diana
Ein Bierschnegel wird auch in der Bierfalle nie zum Blauschnegel
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