HILFE Mantel ist verschwunden, Weinbergschnecke

[Tina315]

Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier und erst seit ca. 4 Wochen Schneckenbesitzerin von 6 Weinbergschnecken, die in einem Nagarium (Deckel mit Maschendraht) mit den Maßen 80 x 40 x 40 wohnen. In den letzten Tagen wurde es bei uns im Dachgeschoss wieder wärmer, wohl deshalb sind alle etwas inaktiv zur Zeit. 3 sind zur Zeit vergraben, 2 in Trockenruhe, nur die helle (deshalb "Waldgeist" genannt) lag halb zurückgezogen rum. Nun hat sie sich ganz ins Haus verkrochen.

Soweit nicht tragisch, aber mir ist heute aufgefallen, dass der hintere Gehäusteteil farblich dunkler wird (ist aber fest). Zudem habe ich sie hochgenommen und festgestellt, dass der Mantel verwunden ist! Bei den anderen beiden in Trockenruhe sieht alles normal aus...

Vor ca 1 Woche ist Waldgeist beim Reinigen des Nagariums vom Deckel runter gefallen, das Haus wurde dabei beschädigt. Schien aber erst mal kein Problem darzustellen, war weiterhin aktiv und hat normal gefressen. Meint ihr, dass ich zusätzlich zur Eierschale (sowohl als Hälften als auch zerkleinert in der Erde) Kalk geben muss? Oder wird der Mantel abgebaut, um das Gehäuse zu reparieren?

Kann ich irgendetwas tun???

Ich habe Fotos gemacht, damit ich Euch sowohl den Farbunterscheid vorher7nachher als auch die Beschädigung vom Haus und den fehlenden Mantel zeigen kann.

Blöderweise muss ich höchstwahrschienlich ab morgen für ein paar Tage beruflich weg
Meine erwachsene Tochter ist aber hier und kümmert sich

[HelenZer]

Der Mantel ist nicht verschwunden - die Schnecke hat sich sehr weit zurückgezogen. Wenn es sehr warm und trocken war, dann kann es damit zusammenhängen. Das Gehäuse wird dunkel, weil der Weichkörper sich nun im hinteren Bereich aufhält. Ich glaube zwar nicht, dass es etwas mit dem Sturz zu tun hat, kann aber auch möglich sein. Reagiert die Schnecke noch auf Berührung?

In der Schneckenhaltung wird es als ein schlechtes Zeichen angesehen, wenn die Schnecken sich sehr weit zurückziehen - wildlebende Schnecken ziehen sich bisweilen aber auch sehr weit zurück, vor allem wenn sie 'Trockenruhe' halten, und kehren normalerweise auch unbeschadet wieder in ihren Normalzustand zurück, wenn die Klimabedingungen günstig sind. Weinbergschnecken sind in der Natur nicht dauerhaft aktiv und halten sehr oft Ruhe. Es kann aber auch sein, dass irgendwas mit der Schnecke nicht in Ordnung ist und sie verstirbt. Das kann man aber leider nicht von außen sehen und meist auch nicht ändern.

Kalk sollte man grundsätzlich immer zur Verfügung stellen, Eierschale allein ist nicht genug, vor allem Weinbergschnecken brauchen sehr kalkhaltigen Boden, da sie Kalk auch über ihren Weichkörper aufnehmen.

[Rasplutin]

Das Wichtigste hat HelenZer schon geschrieben.

Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit dem Sturz zu tun hat. Dass Schnecken sich weit zurückziehen, kommt oft vor, ABER: Wenn Weinbergschnecken sich weit zurückziehen und nur die Fuss-Spitze herausguckt, ist das ein Alarmsignal!

[Tina315]

Hallo und danke für die Rückmeldungen. Waldgeist scheint gestorben zu sein
Gestern Abend schaute zwar ein Zipfel vom Fuß Richtung Gehäuseausgang, aber keine Reaktion auf Berührung. Ich habe ihn heute morgen in unseren großen Kübel auf dem Balkon gesetzt uns seine letzte Behausung (Eierschale) entsorgt.

Das mit dem Kalk werde ich schnellstmöglich umsetzen, mein Vater hat einen Schrebergarten und hat mir schon etwas hingestellt. Obwohl ich schon recht viele Internetseiten zur Haltung von Schnecken durchgelesen habe, kam dieser Hinweis hier zum ersten Mal. Sonst wurde nur auf Eierschale bzw. Sepiaschulp hingewiesen.

Ich hoffe nun, dass die anderen fünf gesund bleiben. Drückt die Daumen

[Rasplutin]

Ich möchte dich beruhigen: Deine Schnecke ist mit Sicherheit nicht an Kalkmangel gestorben!
Wieviel Kalk und in welcher Form Weinbergschnecken wirklich brauchen, ist eher eine Glaubensfrage als durch Untersuchungen belegt. Nach meinen Beobachtungen kommen Weinbergeschnecken häufig in Waldgebieten vor, deren Böden nicht besonders kalkhaltig sein dürften - kräftige, gesunde Schnecken, deren Vorfahren auch schon seit Jahrzehnten dort lebten und leben.
Ich kenne leider keine Untersuchungen über den Kalkgehalt von diesen Waldböden, aber dort streut niemand Eierschale aus oder legt Sepiaschalen hin.

Ich würde sogar zur Vorsicht raten und weiss nicht, was dir dein Vater "hingestellt" hat, aber du solltest nicht jeden Garten- oder Rasenkalk benutzen. Möglicherweise sind da Sachen drin, die den Schnecken nicht bekommen, falls sie grössere Mengen davon aufnehmen.