von Turbinchen am 25.08.2022, 15:36
1.
Das ist eine Pauschal-Regel gegen Einmischung in den Genpool der Population.
Theoretisch könntest du durchs Aussetzten großer Mengen genetisch unangepasster Schnecken (unpassende Farbgebung, schlechte Toleranz gegenüber Kälte, Trockenheit, Hunger, abweichende Kompatibilität für Parasiten, etc) den urwilden Gartenschnecken unpassende Partner präsentieren, was dann zu viel schlechter angepasstem Nachwuchs führt und durch die natürliche Selektion dann in den nächsten Jahren wieder aussortiert wird = also zu weniger überlebensfähigem Nachwuchs führt und damit zum Schrumpfen der Population.
Und wenn zwischen Ursprungspopulation und Ort des Aussetzens größere Barrieren oder Distanzen liegen, ärgert man Forscher, die sich für Schnecken-Populationsgenetik interessieren - es gibt so einige Fälle von Art-/Populations-'Außenposten', die sich durch irgendeinen Halter erklären lassen, dem sie mal absichtlich oder versehentlich entkommen sind. Auch wenn der Halter schon viele viele Jahre tot ist, dieses verschobene Puzzlestück bleibt evtl. bestehen.
Persönliche Meinung:
Wenn die Ahnen der Schnecken aus der Umgebung kamen, sie sich nicht durch gemeinsames Equipment mit Nicht-Einheimischen Tieren irgendwelche Krankheiten oder Parasiten einfangen konnten und du keine Unmengen hochgepäppelter Jugendlicher aussetzt, wüsste ich keinen Grund dagegen außer dem Ideal der Vermeidung jeglicher Einmischung aus Prinzip.
Die kleinen Babies werden durch Fraßfeinde, Winter und Trockenperioden höchstwahrscheinlich fast alle bald sterben, und die, die tatsächlich bis zur Geschlechtsreife durchhalten, sollten fit genug sein um der Population keinen Schaden zuzufügen.
2.
Man sollte sich um ein Partnertier bemühen, denn viele Schnecken scheinen echt gerne Sex zu haben oder auch gerne zusammen herumzupappen. Es ist aber nicht zu vergleichen mit Schwarmtieren. Einige Zeit sollten Bänderschnecken auch ohne Artkollegen klarkommen (passiert auch, wenn nur noch eine wach ist).
Und Ja! Geschlechtsreife erkennt man bei Bänderschnecken am besten am fertig gebauten Haus / der fertigen Mündung. Die Öffnung liegt dann leicht nach unten gerichtet. Meine eine gehätschelte schnellwachsende Schnecke war nach 8/9 Monaten fertig mit dem Hausbau und kurz danach auch sexuell aktiv. Töchterchen hat mehrere Monate mehr an Winter- und Trockenruhe hinter sich und ist daher auch jetzt mit einem Jahr erst halb fertig.