Nudelschnecke (?) gefunden. Bitte Bestimmungshilfe + Frage

[Birte]

Ich glaube nicht, dass es dazu überhaupt die Möglichkeit gibt. Also es ganz sicher zu wissen. Es ist nunmal unmöglich zu wissen, wann eine Schnecke "glücklich" oder "unglücklich" ist.
Das Experiment wirst du wohl selbst machen müssen, wenn dir die Aussage "es wirkt als würde es ihnen zu mehreren besser gehen" von anderen nicht ausreicht.
Halte eine Schnecke alleine und unter gleichen Bedingungen eine Gruppe der gleichen Art und vergleich das Verhalten. Dann KANN man nunmal nur irgendwie interpretieren, was man sieht. Fragen kann man die Schnecken ja nicht.

Ich denke mir das mit der Aktivität so: Im allgemeinen ist das Zurückziehen von Schnecken ein Zeichen dafür, dass sie Stress entgehen wollen - meistens Trockenheit, oder Kälte, denn das sind Stressfaktoren für Schnecken. Deswegen würde ich das Gegenteil, die Aktivität eher als ein positives Verhalten interpretieren.
Wenn man Schnecken zu mehreren beobachtet, sieht man oft, dass sie die Nähe zueinander suchen, und das nicht um irgendwie zu "kämpfen".
Daraus schließe ich für mich, dass Schnecken sich in Gesellschaft wohler fühlen. Beweisen kann ich das natürlich nicht. Aber mir persönlich reicht es

[BlackNero]

Man müsste untersuchen wie aktiv die Schnecken in der freien Natur sind. Es könnte ja tatsächlich sein, dass Tiere in der freien Natur zu mehreren sind, um sich fortpflanzen zu können OBWOHL es mehr Stress für sie bedeutet. Würde im Umkehrschluss heißen, dass eine Einzelhaltung stressfreier wäre.

Wir wissen nicht, ob mehr Aktivität bedeutet, dass sie fröhlicher sind oder dass sie gestresster sind.
Vielleicht ist weniger Aktivität ja besser für die Schnecken.

Wir wissen auch nicht, ob die sich auch mit anderen Schnecken wohlfühlen (man kann ja auch verschiedene Hundearten halten) oder ob es ein Partner der gleichen Art sein muss.

Alles Spekulation.

Es sollte also jeder so machen, wie er/sie für am besten hält.

[Drachin]

Wir wissen auch nicht, ob die sich auch mit anderen Schnecken wohlfühlen (man kann ja auch verschiedene Hundearten halten)

Naja, die Sache ist die, dass wir nicht verschiedene Hundearten halten. Es sind verschiedene Rassen von canis lupus familiaris, die wir zusammenhalten. Ansonsten müssten wir den eurasischen Wolf, den Polarwolf und den Haushund zusammenhalten und ich glaube nicht, dass die sich - selbst wenn sie zahm sind - nicht gut verstehen würden.

Bei Schnecken scheitert das Halten verschiedener Arten aber ohnehin meistens - weil sie verschiedene Haltungsansprüche haben.

[aliena]

Man müsste untersuchen wie aktiv die Schnecken in der freien Natur sind. Es könnte ja tatsächlich sein, dass Tiere in der freien Natur zu mehreren sind, um sich fortpflanzen zu können OBWOHL es mehr Stress für sie bedeutet. Würde im Umkehrschluss heißen, dass eine Einzelhaltung stressfreier wäre.

Wir wissen nicht, ob mehr Aktivität bedeutet, dass sie fröhlicher sind oder dass sie gestresster sind.
Vielleicht ist weniger Aktivität ja besser für die Schnecken.

Genau das ist die Frage. Bei Menschen oder Säugetieren allgemein könnte man noch anhand von Hormonwerten oder Gehirnstrommessungen feststellen, ob (negativer) Stress oder (positive) Erregung vorliegt. Bei Schnecken ist es doch so, dass wir einfach (schlicht weil wir gar keine andere Möglichkeit haben), annehmen, dass es so ist. Andererseits habe ich auch (ich glaube sogar hier im Forum) von einer Studie gelesen, die Orgasmen bei Weinbergschnecken nachgewiesen haben soll. Je nachdem, wie dieser Nachweis gelungen ist, könnte man evtl. auch der Frage des Wohlbefindens von Schnecken auf die Spur kommen. Vielleicht hat das auch schon jemand gemacht

Alles Spekulation.

Bisher ist es genau das. Generelle Haltungsempfehlungen, die teils mit großem Nachdruck oder auch Empörung bei Nichtbeachtung vorgebracht werden, sollten meines Erachtens eben nicht auf rein spekulativer Basis beruhen. Was, wenn sich diese Spekulation als großer Irrtum herausstellt? Dann hat man pauschal erst einmal alle als schlechte Tierhalter abgestempelt, die eben nicht diesem Weg gefolgt sind, obwohl sie vielleicht sogar im Recht waren. Deshalb würde ich in solchen Dingen doch etwas vorsichtiger vorgehen und weniger dogmatisch. Es würde schon reichen, wenn man eben genau diesem Umstand, dass man es eben nicht weiß, sondern lediglich vermutet, Rechnung trägt, indem man das ganz explitzit sagt, wenn man bestimmten Haltungsformen den Vorzug gibt.

[Birte]

Vielleicht hat das auch schon jemand gemacht

Such doch einfach selbst mal nach wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema. Im Internet findet man ja doch ziemlich viel in den Datenbanken, auch wenn man nirgends registriert ist. Zumindest den Abstract gibt es fast immer kostenlos, vielleicht findest du ja was

Oder mach eben selbst den Test, wenn du so sehr anzweifelst, dass die von vielen User gemachte Erfahrung und Interpretation des Verhaltens der Schnecken vielleicht fehlerhaft ist.
Ja, es ist Spekulation, aber welche auf Grund von jahrelanger Erfahrung, wenn auch ohne dass irgendwelche Hirnströme gemessen wurden.

[aliena]

Birte, das hab ich mir für's Wochenende tatsächlich vorgenommen.

Ich zweifle ja gar nicht an, dass die Beobachtungen richtig sind, mich stört nur (vielleicht, weil ich eben generell lieber auf wissenschaftliche Nachweise vertraue, als auf bloße Beobachtung), dieser rein spekulative Charakter und dass daraus dann so eine dogmatische Haltung resultiert.

[BlackNero]

Jahrelange Erfahrung heißt ja nicht, dass das Ergebnis richtig ist, wenn die Grundannahme (mehr Aktivität = fröhlichere Schnecken) falsch ist. Dann hat man jahrelang beobachtet, dass die Tiere gestresster sind und hat angenommen, dass es ihnen gut geht. Diese Annahme an sich ist ja nicht verwerflich, nur eben nicht wissenschaftlich.

Schade, dass ich keine Biologen kenne. Das wäre doch mal ein schönes Thema für die Masterarbeit

Man könnte es übrigens testen, indem man gleichaltrige Schnecken am besten aus einem Gelege 1) einzeln 2) in Gruppe mit gleicher Art und 3) in Gruppe mit verschiedenen Arten (natürlich gleiche Lebensbedingungen hält) und dann schaut, welches Tier a) länger lebt b) am besten/schnellsten wächst c) am meisten Nachwachs hat (ok, für Schnecke 1 wird das etwas schwer). Vielleicht gäbe es noch andere Kriterien an der man das "Glücklichsein" der Schneck festmachen könnte? Fressverhalten?

Und das müsste man in so großer Zahl machen, dass Erbanlagen/Gene, äußere Einflüsse (schlechtes Fressen, Boden etc.) ausgeschlossen werden können. Auch müssen alle den gleichen Boden, das gleiche Fressen, die gleichen Pflanzen, die gleiche Lichteinstrahlung, gleiche Temperatur etc. pp. haben. Trotzdem gibt es ja immer minimale Abweichungen. Und da die Schnecken ja ein paar Jahre leben .... oje ...

Also entweder hat jemand ein großes Labor /große Wohnung (wobei nicht die gleichen Standortbedingungen vorherrschen) oder vieeeeeeeeeeeeeeel Zeit.

Ick nich

[Birte]

Die Erfahrung bezog sich auch nicht nur auf Aktivität, sondern auch darauf zu beobachten, wie Schnecken miteinander interagieren.
Natürlich muss man auch das wieder interpretieren, aber auch Wissenschaftler interpretieren ihre Ergebnisse und auch die können durchaus auf Beobachtungen beruhen, das ist dann auch wissenschaftlich. Wissenschaft beschränkt sich nicht nur auf Dinge die man messen kann. Und selbst wenn man etwas messen kann, müssen ja auch die Messwerte interpretiert werden - und dass machen Wissenschaftler mit ihrer Erfahrung (und der Erfahrung anderer Wissenschaftler mit der sie ihre Ergebnisse vergleichen)
Und ja, ich bin Biologin aber ich befürchte, dass "Stressfaktoren bei Schnecken in Terrarienhaltung" von eher geringerem wissenschaftlichen Interesse ist. Das interessiert nun mal eher Hobbyhalter.

[Sylvia]

Interessantes Thema:

Also wenn ich mir die Schnecken draußen in der Natur ansehe, kann ich beobachten, dass sie gerne zu zweit oder zu dritt im Gestrüpp rumhängen. Und das sind immer Schnecken der gleichen Art. Mache nachher mal Bilder. Andererseits haben die Schneckis da draußen wohl eher die Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen.

Naja, die Sache ist die, dass wir nicht verschiedene Hundearten halten. Es sind verschiedene Rassen von canis lupus familiaris, die wir zusammenhalten. Ansonsten müssten wir den eurasischen Wolf, den Polarwolf und den Haushund zusammenhalten und ich glaube nicht, dass die sich - selbst wenn sie zahm sind - nicht gut verstehen würden.

Bei Schnecken scheitert das Halten verschiedener Arten aber ohnehin meistens - weil sie verschiedene Haltungsansprüche haben.

Also ich habe 2 Eobanias und gerade neu im Salat gefunden 1 Grunze. Beide Arten haben fast die gleichen Haltungsansprüche. Der einzige Unterschied ist der, dass die Grunzies sich gerne in der Erde verbuddeln, während die Nudels vorzugsweise an der Scheibe abhängen. Da frage ich mich doch: Warum hat noch keiner eine grunzende Nudelschnecke gefunden? Ich bin der Meinung, dass die Natur uns die Antworten vorgibt.

[BlackNero]

Also wenn ich mir die Schnecken draußen in der Natur ansehe, kann ich beobachten, dass sie gerne zu zweit oder zu dritt im Gestrüpp rumhängen. Und das sind immer Schnecken der gleichen Art.

Dass Schnecken in Grüppchen abhängen ist meines Erachtens ja auch unbestritten. Die Frage aber wäre warum? Nur aus Fortpflanzungsgründen (und mit in Kauf nehmen, dass es stressiger ist - Futterneid, Konkurrenz)? Oder tatsächlich, weil sie soziale Tiere sind und die Nähe brauchen? Wäre es daher für eine einzelne Schnecke vielleicht stressfreier, auch wenn sie sich dann nicht fortpflanzen kann?

Ich meine, Gottesanbeter werden nach der Paarung fressen. Dass ist trotz aller Natürlichkeit eher stressig und schädlich für das Tier Daraus könnte man ableiten: Man sollte lieber nur männliche Gotteranbeter halten statt es der Natur gleichzutun. Die können sich dann zwar nicht fortpflanzen, aber die werden dann auch nicht gefressen.

Versteht man iwie was ich sagen will? ^^

[km266]

Ich glaube, dass es darauf nie die "wahre Antwort" geben kann, denn aller Wahrscheinlichkeit nach leben die Tiere schon mal grundsätzlich in Gefangenschaft anders, als in der freien Natur.
Wer weiß schon, ob eine Schnecke in der Wildnis jemals wieder den selben Geschlechtspartner trifft, oder will? Bei uns in den Terrarien bleibt ihnen ja nichts anderes übrig, meist sind sie ja lange Zeit mit der gleichen Truppe zusammen.
Man kann keinem Tier ein ähnliches Leben wie in der Natur bieten, das beginnt schon damit, dass wir überfüttern, dass wir die Pflanzen-und Gemüse/Obst-Sorten gar nicht haben, die sie in ihrer Heimat vorfinden.
Wer hat schon echten afrikanischen Bodengrund zuhause? Sie leben mit dem Wind, mit der Sonne, dem Regen, der Trockenheit ... das alles gibt es bei uns ja nur künstlich. Wo herrscht Jahrein-Jahraus ständig eine punktgenaue Temperatur?
Man kann das alles immer nur relativ betrachten.

Wir versuchen einfach, ihnen ein angemessen schönes Leben zu bieten, wobei wir eben auch von den Erfahrungen vieler User hier - und von Fachbüchern profitieren können. Kleine geschützte Fantasiewelten, wo es meist alles im Überfluss gibt.
Glücklich im künstlichen Paradies, oder unglücklich im "langweiligen friedlichen Glaskasten" ... es gibt keine Antwort.
Nicht mal wir Menschen können das immer so genau sagen, wir leben wie wir es vorgelebt bekamen, dazu noch unsere eigenen Erfahrungen und wenn wir Partner/Kinder/ haben und finanziell einigermaßen gut abgesichert sind, MÜSSEN wir doch alle glücklich und zufrieden sein, oder? Die täglichen Nachrichten lehren uns aber etwas Anderes.

[Skilltronic]

Hallo aliena,

deine Gedanken habe ich mir in ähnlicher Weise auch schon oft gemacht, ohne je befriedigende Antworten gefunden zu haben.
Hilfreich ist allerdings, ihr natürliches Habitat so gut wie möglich "nachzuahmen", wenn man sie im Terrarium hält.
Dass man manchmal mehrere Schnecken am gleichen Ort beobachtet, kann auch ganz einfach darauf hindeuten, dass dieser Ort ganz optimal ihre Ansprüche erfüllt, ohne dass sie voneinander Notiz nehmen oder den Kontakt suchen.

Herr Dill ist mindestens so hübsch wie Emma und deine Photos haben eine besondere Qualität.
Gerne mag ich noch viele, viele Bilder anschauen.

Skill

[Sylvia]

Jaaaaa.... Fotos.... Bin zum Nudelschneck-Fan mutiert. Neuerding auch noch Grunzen.

[aliena]

Die beiden Stars haben heute vor der Kamera alles gegeben:













Und noch etwas Plüschiges Unsere Nickels sind gestern wieder in ihr Outdoor Kaninchenzimmer gezogen:



Liebe Grüße von aliena mit Emma, Herrn Dill, Lulu (Kleinwidder, 6 Jahre), Herrn Lehmann (Zwergwidder, 8 Jahre), Lisbeth & Karla (Deutscher Widder, 16 Wochen)

4 verlinkte Bilder gefunden.
http://imageshack.us/a/img818/1096/img1092l.jpg
http://imageshack.us/a/img850/6082/img1079gt.jpg
http://imageshack.us/a/img546/992/img1063cw.jpg
http://imageshack.us/a/img441/9136/img1038wm.jpg

[Sylvia]

Läuft doch supert gut mit den beiden. Was ist denn das Blaue im Schälchen, welches Emma umkreist? Neugierig frag