Hallo,
ich habe Anfang letzter Woche eine Schnecke (gefleckte Weinbergschnecke?) mit stark beschädigtem Gehäuse gefunden.
Die Weichteile erschienen mir unverletzt.
Vor 6 Tagen hab ich sie in ein altes Aquarium gesetzt (40 cm breit, 25 cm tief, 25 cm hoch).
Ich habe einen Cocoshumus-Ziegel wie angegeben in Wasser eingeweicht und etwa 1:1 mit "Bodengrund für Terrarien" gemischt.
Zusammen waren es ca. 5 Liter.
Außerdem habe ich noch einige Esslöffel Kalkpulver (Calciumcarbonat) dazugemischt.
Oben hab ich mit Frischhaltefolie abgeklebt, damit sie nicht über die Kante klettert. In die Mitte der Folie hab ich ein Loch geschnitten.
Die Luftfeuchtigkeit war anfangs sicher über 85%, jedenfalls so hoch, dass sich das Wasser von innen an den Glasscheiben niederschlug.
Ich habe dann noch trockenes Moos vom Tierhändler reingelegt und ein großes Stück tunnelförmiger Korkrinde.
Das Moos habe ich nicht, wie vom Tierhändler empfohlen, angefeuchtet, sondern trocken reingelegt und damit einen Großteil des Bodens abgedeckt.
Ich wollte ja die Luftfeuchtigkeit runter bringen.
So sieht's von oben aus:
und so von vorn:
Am Wochenende hab ich die Folie entfernt und einen Holzrahmen mit Alufliegengitter aufgelegt, damit mehr Feuchtigkeit rausgeht.
Ein kleines Stück der Erde hab ich freigelassen und tatsächlich hat sie dort für etwa einen Tag gesessen.
Später ist sie über das Moos nach links gelaufen und saß am Eingang des Korkrindentunnels auf dem Moos.
Gefressen hat sie von der angebotenen Nahrung (Salat, Schlangengurke, olle Kastanienblätter, Apfelstückchen und Möhre) eigentlich nur winzige Stückchen Gurke. Etwa so viel wie zwei Reiskörner. Der Kot war auch etwa so groß, wie ein Reiskorn.
Ich habe immer einen Teelöffel Wasser in eine sehr flache Schale gegeben, aber sie hat sich nicht daran bedient.
Da ich nicht wusste, ob die paar eingemischten Esslöffel Kalk in 5 Liter Boden Boden reichen, habe ich noch ein Sepiaskelett hingelegt, aber auch da ist sie nicht dran gegangen.
Überhaupt scheint mir ihre Aktivität nachzulassen und mir scheint, dass ihr Volumen abnimmt, was mich befürchten lässt, dass sie austrocknet.
In den letzten Tagen hat sie nur noch gefressen, wenn ich ihr die Gurke direkt vor die Nase gelegt hab.
Ein paar mal hab ich sie mit einer fein zerstäubenden Sprühflasche angesprüht, woraufhin sie dann etwas aktiver wurde oder aufzuwachen schien.
Ich hab darauf geachtet, ihre Atemöffnung nicht anzusprühen.
Ob ihr das jetzt gut getan hat oder ob sie nur der Flüssigkeit ausweichen wollte weiß ich nicht.
Inzwischen ist die Luftfeuchtigkeit unter 70%.
Ich weiß nicht, ob über die Körperfläche, die durch den Gehäuseschaden freigelegt wurde, zu viel Flüssigkeit verdunstet, ob es Sinn macht, diese Körperoberfläche feucht zu halten. Ist halt auch auf der Seite des Atemlochs. Ich will sie auch nicht ertränken.
Ein Ultraschallvernebler würde mir noch einfallen.
Andererseits fängt das Moos jetzt schon an, zu schimmeln, dort wo Blätter lagen oder Gurkenstückchen. Muss man den Schimmel auf jeden Fall vermeiden?
Ich könnte die Schnecke zwischenzeitlich herausnehmen und den Schimmel mit Ozon abtöten.
Seit heute hat sich die Schnecke nämlich in den Eingang des Tunnels zurückgezogen und hängt dort über Kopf.
Ich frage mich jetzt natürlich, ob sie sich zu Sterben zurückgezogen hat, ob sie nur Ruhe braucht, ob sie in Winterruhe gehen will, also eigentlich, ob ich versuchen sollte, etwas für sie zu tun, wie ansprühen, Futter vor die Nase legen oder in anderer Weise Kalk anbieten (jemand hatte von Kalkbrei geschrieben) und welche Luftfeuchtigkeit wohl am besten wäre.
Inzwischen hängt sie da mit dem Fuß teilweise in der Luft.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut ist. Sollte ich sie aus der Lage befreien und mit dem Fuß nach unten auf den Boden setzen?
Falls Ihr mir etwas raten könnt zu Ansprühen, Luftfeuchtigkeit, Kalkangebot, Nahrung oder Sonstigem, auch wenn es aufwendig ist, wäre ich sehr dankbar.
Beste Grüße
Stephen