Die Geschichte
Vor zwei Wochen, kurz vor der Sturmfront, habe ich auf unserer Wiese im Garten nochmal das Ahornlaub zusammengeschoben, damit nicht alles unkontrolliert rumfliegt.
Und wie das Leben so spielt: trotz allem Aufpassen ist da auf einmal das schlimme Gefühl unter dem Fuß.... Ich hätte heulen können!
Leider sah das Schneckchen wirklich schlimm aus. Der vordere Teil des Hauses stand wie ein Vordach ab und durch den Rest ging ein großer Riss. Aber keine austretende Flüssigkeit - wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Also ab mit der Kleinen ins Krankenhaus in ein schönes Versteck und ab jetzt alle Daumen drücken.
Viele frische leckere Sachen wie Süßkartoffel, Gurke, Zucchini und frischem Löwenzahn direkt vor u. in das Verstecktöpfchen und den Kalkbrei direkt vor die Nase.
Aber Klärchen denkt gar nicht daran Ruhe zu geben und schaut sich erst mal die komplette Box an. Leider ist da genau das passiert, was ich befürchtet hatte: sie hat das komplette Haus verloren. Schrecklich, ich konnte das Herz schlagen sehen ....
Sie war aber die nächsten Stunden weiterhin sehr aktiv. Irgendwann hat sie dann doch etwas Kalk gefressen und sich dann unter ein Blatt gelegt und etwas ausgeruht. Aber nur bis ich am Abend unter das Blatt geschielt habe - sofort kamen die Fühlerchen raus und Bewegung in das Schneckchen..... Die nächsten Runden wurden gedreht.
Am nächsten Tag lag sie direkt im Kalkbad - ich hatte schon Angst, dass der Tod nicht mehr weit ist. Aber wie am Abend vorher - Klara merkt meine Anwesenheit und rennt los, als ob nichts wäre. Aber nicht von mir weg, sondern hin zum Essen, das ich ihr hinhalte
. Draufkriechen auf die Gurke klappt, futtern will sie aber nicht - da hat sie keine Zeit dafür, es gibt viel zu sehen.So geht das die nächsten Tage: sie schläft direkt im Kalk, frisst leider sehr wenig, bleibt aber für diese schwere Verletzung sehr aktiv.
Nach einer Woche versteckt sie sich unter einem Blatt und ruht drei Tage am Stück.
Seit dem folgt mein Klärchen einem festgelegtem Tagesablauf: Tagsüber wird gut versteckt geschlafen, wenn es dunkel wird kommen die Fühler raus und es wird fleißig rumgeschleimt, in der Pause klebt sie sich an die Scheibe der Box oder oben ans Netz und ruht ein wenig, danach geht's weiter....
Es ist so viel Leben in dem Tierchen, ich frage mich schon, ob sie "Superschneck" ist und gar nicht verletzt ist.
Und jetzt kommt´s: es ist schon alles fest. Ich habe gestern einmal vorsichtig mit dem Finger gefühlt und dann den leichten Zahnstocher-Klopftest gemacht: es ist zwar noch nicht stabil aber bereits so hart, dass sie ein wenig Schutz hat. Klara hat den Kalk direkt verarbeitet
Sie hat sich wohl Beamys Geschichte zu Herzen genommen und eifert ihm fleissig nach
Nur das mit dem Fressen klappt leider nicht so gut. Ich hoffe, sie nagt heimlich an den Algen oder am Moos.


Aber ich werde ihr immer wieder mal eine anbieten.