... moin, moin...
War Donnerstag abend auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg in der Eifel spazieren. Kurz vorm Auto, es wurde langsam dunkel, sah ich ein hübsches Schneckenhäuschen auf dem Boden liegen, Mündung oben, offensichtlich leer - oh, ein Baumschneckenhäuschen, dachte ich, das nehme ich mit, und hebe es auf... da schaut mich von der anderen Seite ein vorwitziges Schneckenköpfchen an. Also doch nicht leer. Nur böse durch die Mangel gedreht: die letzte Windung hatte einen riesigen Defekt und aus diesem Loch hing nun der Schneck heraus, mitsamt dem Lüngelchen. Das Häuschen hatte er also umgekehrt auf dem Rücken sitzen. Rückzugsmöglichkeit ins Häuschen nicht mehr vorhanden, Vertrocknen bzw. Ersticken vorhersehbar. Da der Schneck noch recht munter und umtriebig wirkte, habe ich das Kerlchen in meine Schneckenrettungsbox gepackt und mit nach Hause genommen.
Auf der Fahrt länger geknobelt, wie ich das luxierte Schneckchen wieder durch die Mündung, die als Ring bzw. Tunnel noch erhalten war, fädeln sollte. Hatte zuhause nach längerem Probieren und gutem Zureden schließlich mit zwei nassen Q-Tipps das Schneckchen dazu bewegen können, sein Köpfchen durch diese Mündung zu stecken. Das Schwänzchen zog sie nach einiger Zeit auch noch hinterher. Aber noch hing das Haus verkehrt herum auf dem Rücken, sprich vorne und hinten vertauscht. Netterweise rückte sie das aber selbst gerade, das wollte ich nicht selbst drehen, da ich die Richtung nicht wußte und ihr das alle Organe abgedreht hätte. Dann konnte ich die zwei Defekte zuflicken. Leider waren die eigenen Scherben nicht vor Ort zu sehen, sie ist wohl vom Unfall noch etwas weiter gekrochen. Also mußten Weinbergschneckenbruchstücke und einige Krümel Dolomit herhalten. Das ging leidlich gut - ich muß beizeiten mal eine andere Pflastersorte ausprobieren. Auf einem nassen Häuschen kleben die schlecht, und wenn der neugierige Schneck ständig mit seinen Fühlern dazwischengeht, wirds auch nicht einfacher. War nach 2 h ziemlich am Fluchen, aber schließlich war die kleine Pflasterkugel fertig.
Das ist jetzt 3 Tage her und das kleine Kerlchen hat bereits am Kalk genagt und wirkt recht munter. Leider hält es am Rand nicht wirklich gut und zu allem Überdruß stört es den Schneck auch noch und nagt hier und dort daran herum. Abmachen kann ich es aber nicht wieder. Ich hoffe, das heilt gescheit zusammen.
Anbei ein paar Fotos. Für kollektives Daumendrücken sind Arborix und ich sehr dankbar.
Viele Grüße,
Roland