Großes Loch im Gehäuse unten

[Andi_2807]

Hallo,
vor 3 Wochen habe ich beim Öffnen der Kellertür eine Weinbergschnecke verletzt. Sie hing von unten an der Holztür und ist beim Öffnen der Tür runtergefallen. Jetzt hat sie ein großen Loch an der Unterseite ihres Gehäuses. Es sind große Teile eingebrochen. Da an dieser Stelle sicher Ameisen oder sonst irgendwelche Tiere reingekrochen wären, hab ich die Schnecke mit reingenommen, das Loch so gut es ging ausgewaschen und mit einem Stück abgekochter Eierschale zugedeckt und mit Pflaster fixiert. Ich versuch gleich noch, Fotos hochzuladen. Die eingebrochenen Splitter hab ich aber drangelassen.


Das ist nun 3 Wochen her. Da ich schon ab und zu verletzte Schnecken mitgenommen habe, habe ich mir ein Terrarium gekauft, dieses mit Kokoserde aufgekalkt und eingerichtet. Die Schnecke fühlt sich anscheinend wohl, schneckt immer wieder ein bisschen rum, frisst, war auch schon 5 Tage an der Scheibe (mit so einer durchsichtigen Schicht vorne dran). In diesen 5 Tagen hat sie irgendwas orangenes aus der durchsichtigen Schicht rausgeschoben. Es sah aus wie ein klitzekleines Stück von dem eingebrochenen Gehäuse. Danach war sie 1,5 Tage eingegraben, jetzt ist sie wieder wach, frisst und wechselt ein bisschen den Ort. Aber weit kommt sie nicht rum. Die Verletzung sieht aber nach 3 Wochen immer noch nicht sehr viel besser aus, als am Anfang. Heilt es an dieser Stelle langsamer? Kann ich sie jemals wieder aussetzen?



Das Pflaster hab ich schon 4 - 5 x erneuert, immer wenn es nicht mehr so gut geklebt hat. Ich finde sie riecht etwas modrig und ich habe jetzt Sorge, dass sie an dieser Stelle ihr Haus nicht mehr reparieren kann. Ich habe Kalkbrei gemacht, den hat sie auch schon ein bisschen gefressen, ich hab über den Salat verriebene Eierschale gestreut, was kann ich noch tun?

Danke schon vorab für eure Tipps.

viele Grüße

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[Rasplutin]

Hm, das ist eine sehr schwere Verletzung... Andererseits, wenn sie nach 3 Wochen so fit ist, dann scheint sie zumindest keine schweren inneren Verletzungen zu haben.
Die Frage ist nun, wie du sie am Besten bei der Heilung unterstützen kannst. Wenn du das Loch mit Eierschale abdeckst und die Abdeckung regelmässig abfällt, wird auch der von ihr gebildete Wundverschluss mit abfallen...
Das Loch sollte aber verschlossen werden, damit nichts eindringen kann.
Ich würde ein Stück Frischhaltefolie über das Loch legen und darüber Pflaster/Klebeband befestigen - vielleicht hat jemand eine bessere Idee.

[Nina 99]

Hallo,

ich habe schon oft Schnecken mit solchen Verletzungen gesehen. Wenn sie nach drei Wochen noch lebt, dann kommt sie normal auch durch!
Ich würde ihr mal nichts aufkleben, wenn sie die Stelle schon selbst geschlossen hat. Wenn die Schicht hart geworden ist, dann könntest du sie wieder rauslassen.
Viel Glück weiterhin!

[Andi_2807]

Hallo,

vielen Dank erst Mal für eure schnellen Antworten.

Im Moment hält das Pflaster, es ist nur anfangs ein paar Mal weggegangen (viell weil es nass war und weil sie über die Erde und Gras gekrochen ist). Da die Eierschale nur so lose drauf liegt und das Pflaster mit der gepolsterten Seite auf der Schale aufliegt, drückt es nicht stark auf das Loch. Ich dachte es ist nur ein bisschen ein Schutz damit keine Erde reinkommt. Dann lass ich es jetzt so lang dran bis es von alleine wegfällt und mach nochmal ein Foto. Vielleicht könnt ihr mir dann sagen, ob es schon ausreicht, die Wunde offen zu lassen. Wenn es noch nicht ausreicht, probiere ich es mit der Frischhaltefolie und dem Pflaster.

Jetzt hoffe ich auch noch, dass sie sich nicht eingegraben hat, um nach einem Platz für die Eiablage zu suchen. Es waren 1,5 Tage und ich hab nur noch eine kleine Wölbung vom Haus in der Erde gesehen.... ich weiß ja nicht, was sie gemacht hat, bevor ich sie zum Verarzten reingeholt habe!? Aber als sie wieder rauskam, war das Loch leer. Machen die sowas auch zur Erholung und um ihre Ruhe zu haben?

Na Hauptsache sie schafft es und repariert sich wieder.

Liebe Grüße

[Rasplutin]

Machen die sowas auch zur Erholung und um ihre Ruhe zu haben?

Ja, das machen die auch einfach mal "nur so".
Wenn eine Weinbergschnecke sich zum Eierlegen eingräbt, dann erkennst du das daran, dass die Hausspitze nahezu senkrecht aus der Erde ragt - jedenfalls, solange die Erde dafür tief genug ist.

Eigentlich ist es auch garnicht schlecht, wenn sie sich eingräbt: so ist sie ungestört und die Wunde kann verheilen.

[Skilltronic]

Schön, dass du dich kümmerst, Andi

Gute Besserung für das Pflegekind!

[Andi_2807]

Ok, dann bin ich ja beruhigt. Mit Nachwuchs UND einer verletzten Weini wäre ich überfordert....

Danke Rasplutin für die Erklärung und danke Skilltronic für die Genesungswünsche. Ich werde wieder berichten.

[Andi_2807]

Hallo zusammen,

jetzt sind weitere 1,5 Wochen vergangen und ich bin mit dem Heilungsprozess ganz unzufrieden. Es hat sich an einem Rand eine etwas weißliche Schicht gebildet, aber der Splitter und das Loch sieht doch immer noch fast gleich aus wie vor 4,5 Wochen. Oder was meint ihr?

Ich hab sie in Ruhe gelassen, sie frisst gut, schneckt immer wieder durchs Terrarium und vor ca. 3 Tage hat sie ihr Pflaster samt Eierschale verloren. Da sie sich verkrochen hatte, hab ich sie nicht gestört und mal alles so gelassen wie es war. Im Terrarium hat es ja keine Krabbeltiere, die gefährlich werden könnten.

Heut Abend hing sie an der Scheibe und ich konnte ein aktuelles Foto machen:



Was soll ich jetzt machen? Soll ich die Wunde vorsichtig auswaschen? Den Splitter hatte ich extra drangelassen, weil ich dachte, dass sie ihn zum Verschließen des Schneckenhauses benötigt. Außerdem wollte ich ja nicht noch mehr kaputt machen.
Oder soll ich sie einfach mal in Ruhe lassen, füttern und nichts weiter unternehmen? Sie scheint sich wohl zu fühlen, aber draußen könnte sie so ja nicht überleben...

Danke schon vorab für eure Ratschläge.

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[Rasplutin]

Diese "weissliche Schicht" ist wahrscheinlich ihre Wundheilung!
Wenn die Schnecke mal aktiv ist und du sie hochnehmen könntest, dann kannst du ja mal ganz vorsichtig die weisse Schicht berühren, es würde micht nicht wundern, wenn die schon relativ fest ist.
Die Delle aussen wird wohl bleiben, aber das macht nichts; sie wird das Haus von innen ausbessern.

[Andi_2807]

Danke für die schnelle Antwort, das hört sich ja echt positiv an.
Soll ich den Dreck dann auch vorsichtig wegmachen/abspülen? Oder lieber dranlassen?

Und wenn die Delle bleibt und sie das Haus von innen ausbessert, ist sie trotzdem vor Ameisen und anderen Tieren und der Hitze geschützt? Ich sollte sie in 3 Wochen wieder in die Freiheit entlassen können, da ich verreise.

[Rasplutin]

Den Dreck kannst du ruhig dranlassen, sie wird alles von innen versiegeln - oder HAT es schon versiegelt.
Und ausserdem bleibt sie nirgendwo hängen, wenn die Scharten gefüllt sind (aber das wäre sowieso kein Problem).
So, wie es aussieht hat sie den Splitter auch mit eingebaut.

Und ja, sie ist vor allem genauso geschüzt wie mit dem Original-Haus.

[Andi_2807]

Super, danke für die Antworten und Erklärungen

Hier noch ein aktuelles Foto von der Unterseite:



Die Schicht scheint schon ordentlich dick zu sein, zumindest am Rand oben. Dann kann ich sie wieder in die Freiheit entlassen.

Danke für eure Unterstützung.

Liebe Grüße

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[Nina 99]

Super, dass Schnecklein ist fit

[Andi_2807]

Ja das freut mich

Bevor ich das Schnecklein in die Freiheit entlasse (sie hängt nämlich immer noch an der Terra-Scheibe und ruht!!), hab ich noch eine (blöde) Frage:

Die Schnecke lebt jetzt seit fast 5 Wochen bei gleicher Zimmertemperatur im Terrarium. Macht ihr der Temperaturunterschied zu draußen was aus? Denn es wird ja in den nächsten Tagen ordentlich heiß werden.

Und wenn sie aktiv ist, schneckt sie vermutlich wieder spät nachts rum, da bekomm ich es nicht mit und morgens hängt sie wieder mit durchsichtiger Schicht am Glas. Blöd...Soll ich sie mal abends von der Scheibe nehmen oder besser früh morgens wenn es noch nicht so heiß ist? Ich weiß nicht, ob sie so viel Schleim für 2x Schichtbau hat?
Das ist jetzt echt peinlich, aber lieber frag ich nach, damit das Schnecklein überlebt.

Danke schon vorab für eure Antwort.

[Knusperzunge]

Ich würde sie abends rausbringen, dann hat sie die ganze Nacht Zeit, um einen Platz zu finden, an dem sie die Hitze des kommenden Tages gut übersteht. Wegen des Temperaturunterschieds mach dir mal nicht allzu viele Sorgen. Auch in der Natur kann es ja zu plötzlichen Temperaturstürzen oder -Anstiegen kommen.

Ich wünsche der angeknacksten Schnecke alles Gute