Wo überwintern freilebende Cornu aspersum?

[Skilltronic]

ich sehe natürlich einige cornus, die sich wo anpappen über den winter. zb. unter abdeckplanen, am schuppen beim totholzhaufen, im gehäuse des e-mobils, in irgendwelchen ritzen usw. frage mich gleichzeitig wo die massenhafte mehrzahl abbleibt. graben sich die vielleicht ein? in der wärmeren jahreszeit weiss ich wo sie hausen, sehe genau woher sie zur dämmerung ausströmen. hintergrund der frage ist, dass ich noch eine von zwei pflegefällen wieder auswildern möchte, sofern es die temperaturen nochmal hergeben sollten und dafür möchte ich den besten platz finden - eben ob eher bei den wenigeren offensichtlich angepappten oder eher wo gutes erdreich wäre. dzt. sind noch mal zwei, drei etwas mildere nächte angesagt und sie müsste dann schnell einen platz finden. bei und sind dzt. noch tigerschnegel, kantige laubschnecken und einige wenige cornus unterwegs.

[Rasplutin]

Schön, dass diese Frage endlich mal gestellt wird.

Ich kann sie nicht beantworten, weil ich die Antwort nur bei wenigen Schneckenarten kenne; nämlich bei denen, die sich eingraben.
Aber was machen Bänderschnecken, Cornus, Baumschnecken und die vielen anderen, die sich -soweit ich weiss- nicht eingraben?

[LolaLuca]

ergänzung: ich sehe nämlich wenn, dann hauptsächlich kleinere bzw. halbwüchsige cornus angepappt.. aber wo sind die adulten gerade die großen brummer müssten angepappt eher ins auge springen..

[Skilltronic]

Wenn ich im Winter oder frühen Frühjahr mal ausgewachsene Cornus zufällig gefunden habe, war das meist unter überhängenden dichten Grasbüscheln oder umgeknickten Farnblättern. Also am Boden, dicht an einem Wurzelstock, gerne in leichten Vertiefungen, mit stabiler und etwas wasserabweisender Abdeckung durch Pflanzen.
Ob das aber die „Standard-Überwinterung“ von Cornus ist, weiß ich nicht.

[Skilltronic]

aber wo sind die adulten

Z.B. hier bei mir am Gartenzaun - gerade gestern entdeckt, weil herabfallendes Weinlaub die Sicht freigab.
Photo wird nachgereicht.

[LolaLuca]

ja bitte, ein foto von der örtlichkeit wäre klasse. danke für eure infos. und habt ihr, blackschneck & skilltronic, bei diesen ruhenden cornus auch kalkdeckel gesehen bzw. waren die wirklich schon/noch in der winterruhe?

[Blackschneck]

Einen richtigen Kalkdeckel bilden Cornu aspersum ja nicht, eher einen etwas dickeren Schleimdeckel.

Und ja, die Tiere, die ich wie berichtet unter überhängenden, dichten Blätterdächern gefunden habe, trugen einen solchen Deckel, waren also in Winterruhe. Oft habe ich allerdings im Frühjahr nur leere Gehäuse mit einem beschädigten Deckel an solchen Stellen gefunden - die Überlebenden waren dann schon wieder unterwegs.

[LolaLuca]

für mich sah der dicke schleimdeckel halt wie ein dünner kalkdeckel aus war aber schon fest. natürlich nicht so dick wie bei den weinis oder meinen grunzis. super danke, da fällt mir schon ein gutes plätzchen ein für den wieder heilen, flotten fritze.

[Skilltronic]

Z.B. hier bei mir am Gartenzaun - gerade gestern entdeckt, weil herabfallendes Weinlaub die Sicht freigab.
Photo wird nachgereicht.

[mercury]

Ich weiß nicht, ob es hilfreich ist, weil es ja auf dem Balkon ist... Die Cornus bei mir überwintern hier:

Zum einen verstecken sie sich tief in dem Farn, da habe ich sie nämlich einmal leider stören müssen. Zum anderen sind sie da hinter den Holzlatten. Das ist die Einfassung vom Betonbeet, aber sie ist morsch und lose mittlerweile. Irgendwann ist mir mal aufgefallen, dass dahinter jede Menge Cornus hocken. Die umgedrehten Lavaschalen, die ich als Unterschlupf hingetan habe, werden auch genutzt, aber nur im Sommer und eher von den Jungtieren. Die älteren sieht man nicht so viel.

Und ja, da macht auch grade noch eine einsame Bänderschnecke rum.

Übrigens zur gleichen Zeit zwei Meter weiter an der nassen Wand...

Für sie ist es noch nicht kalt genug.

[Skilltronic]

Ein tolles Bild - die Wand sieht ja klasse aus mit all den moosigen Bettchen

[LolaLuca]

vielen dank für alle bilder, wie auch für alle anschaulichen beschreibungen. um den farn mach ich hangseitig noch ein paar ästchen hin und dann kann fritze dort bald einziehen.

[Centi]

Aber was machen Bänderschnecken, Cornus, Baumschnecken und die vielen anderen, die sich -soweit ich weiss- nicht eingraben?

Doch, Bänderschnecken graben sich definitiv auch in die Erde ein. Nicht nur im Winter, auch im Sommer.
Die, die sich tatsächlich nicht ins Erdreich buddeln, bohren sich wahrscheinlich sich so tief wie es geht in altes Laub und anderes Planzenmaterial ein. Das schützt ja auch gut vor Frost, vor allem, wenn dann noch Schnee fällt. Die flachen oder kleinen wie Steinpicker oder Schließmundschnecken verziehen sich in Ritzen oder Felsspalten, und die allermeisten Winzigheimer wohnen ja sowieso schon im Boden.

[LolaLuca]

mittlerweile glaube ich auch fast, dass sich die meisten zumindest oberflächlich im boden verkrabbeln. ich hab gestern alle möglichen ritzen, spalten, holzverschläge, hochbeete… stauden, bodendecker und allerlei durchgefilzt, bis auf die wenigen noch wachen ist der grosse rest unsichtbar verschwunden.

[Centi]

Und die müssen sich ja draußen auch gut verstecken, sonst würden hungrige Vögel oder dergleichen sie ja alle aufstöbern und wegvespern.
Ich finde meine Haustiere (Bänderchen) schon fast nicht mehr wieder, wenn sie sich in ihrem Terrarium verbuddeln. Die machen meistens noch die Tür hinter sich zu (ich weiß nicht, ob das sein kann, aber es sieht oft aus, als würden sie absichtlich Erdklümpchen über sich aufhäufen oder Pflanzenteile gezielt über sich ziehen) und sind optisch verschwunden. Manchmal hab ich mich schon gefragt, ob die heimlich ausgezogen sind.